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Die Versorgungsfrage

Aus der Juni 1927-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jeder, der sich für die Christliche Wissenschaft interessiert, muß sich mit der Versorgungsfrage befassen. Die Reichen, die Armen und alle anderen, die sich anscheinend zwischen diesen äußersten Grenzen befinden, müssen ein rechtes Verständnis dieser Sache gewinnen. Die Versorgungsfrage gestaltet sich für jeden besonders; denn die Sterblichen unterscheiden sich in mancher Hinsicht voneinander. Indem sich Mrs. Eddy in „Miscellaneous Writings” (S. 224) auf diese Unterschiede bezieht, sagt sie: „Jede Person unterscheidet sich von allen anderen durch ihre Lebensgeschichte, ihre Körperbeschaffenheit, ihre Erziehung, ihren Charakter”. Diese und unzählige andere seelische Eigenschaften sind bei der Versorgungsfrage in Betracht zu ziehen. Es kann daher keinen feststehenden menschlichen Maßstab dafür geben. Wer im Glauben an die Wirklichkeit der Armut auferzogen worden ist, kann durch schwere Arbeit und gewissenhafte Pflichterfüllung ein Einkommen verdienen, das ihm mehr als genügend erscheint, um die seinem gewohnten Maßstabe entsprechenden Bedürfnisse zu befriedigen, während derselbe Betrag einem andern als Armut, dem Reichen sogar als nicht einmal der Beachtung wert erscheinen kann.

Es kann sich die Frage erheben: Was ist Versorgung? Im allgemeinen wird Geld als Versorgung angesehen oder wenigstens für das Mittel gehalten, wodurch man seinen Bedarf an notwendigen Dingen und an Luxusgegenständen decken kann. Sorgfältiges Nachdenken enthüllt die Tatsache, daß Geld und dessen Besitz nicht der offene Sesam für wünschenswerte und wesentliche seelische Eigenschaften sind. Was kann es Wünschenswerteres geben als Heiligkeit! Heiligkeit kann aber nicht mit Geld gekauft werden. Petrus rügte aufs nachdrücklichste den Gesinnungszustand eines gewissen Simon, der glaubte, die Fähigkeit, die Kranken zu heilen, die nur das Ergebnis gerechten Denkens ist, könne mit Geld gekauft werden. Er sagte zu Simon: „Daß du verdammt werdest mit deinem Gelde, darum daß du meinst, Gottes Gabe werde durch Geld erlangt! Du wirst weder Teil noch Anfall haben an diesem Wort; denn dein Herz ist nicht rechtschaffen vor Gott”. Der Besitz von Geld an sich ist kein Hilfsmittel zur Erlangung der Fähigkeit, die Kranken zu heilen. Denn nur Rechtschaffenheit, ein richtiges Verständnis des Wesens Gottes und Seiner Schöpfung, kann sich in der Zerstörung von Sünde und Leiden und in der Überwindung alles dessen, was Gott unähnlich ist, kundtun.

Dem Armen kommt Begrenzung als etwas Ungeheures vor. Er glaubt, es gebe von allem nicht genug, es sei nicht genug Reichtum in der Welt vorhanden, daß alle daran teilnehmen können, und was es gebe, sei auf irgend eine Art und Weise ungerecht verteilt, und er hält sich wohl für einen der Benachteiligten. Da er glaubt, Substanz und Versorgung seien materiell, ist sein Ausblick begrenzt. Er sagt sich, seine Arbeit sei seine hauptsächliche, wenn nicht gar seine einzige Versorgungsquelle, er könne nur eine gewisse Lohnoder Gehaltsumme erwarten, und selbst diese Summe könne sich von Zeit zu Zeit ändern, da sie von Umständen beeinflußt werde, über die weder er noch sonst jemand Gewalt habe.

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