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Kirchenbeamte

Aus der Juni 1927-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Stellung eines Beamten gilt allgemein als etwas überaus Begehrenswertes. Weil sie mit Ansehen und Ehre bekleidet ist, wird sie für etwas gehalten, was dem Inhaber gewisse Befugnisse verleihen kann, die in weniger hervorragenden Stellungen nicht erreichbar sind. Gewisse Stellungen sind oft von den Menschen begehrt worden, weil weltliches Ansehen mit ihnen verbunden ist, und weil sie häufig von persönlichem Vorrecht, persönlichem Vorteil, persönlichem Gewinn begleitet sind. Dies alles ist jedoch eine Vetrachtung des Gegenstandes vom rein menschlichen Standpunkte aus,—dem Standpunkte rein selbstischer Wünsche und Pläne.

Die Welt hat viele Stellungen zu vergeben, die heute von Menschen bekleidet werden, die sie zum Wohle anderer verwalten,—von Menschen, die anerkennen, daß niemand die Stellung eines Beamten annehmen sollte ohne einzusehen, daß man durch die Annahme auch die Verpflichtungen des Dienstes übernimmt. Gleichwohl haben es verhältnismäßig wenige verstanden, sich gegen die gewöhnlichen mesmerischen Annahmen hinsichtlich des Beamtentums genügend zu schützen, um ihre Ziele und Tätigkeiten von einem selbstlosen Dienste, und nur von diesem allein, beherrschen zu lassen.

Die Christliche Wissenschaft entfaltet den Weg zur vollkommenen Selbstlosigkeit. Sie enthüllt das Verfahren, wodurch alle unsere Bestrebungen so geläutert werden können, daß man, wohin man auch gerufen werden möge, um zu dienen—sei es in der bescheidensten oder in der höchsten Stellung—, von Gott dort so regiert wird, daß man, während man nie die eigene Ehre sucht, man vielmehr nicht nur die Stellung, in die man gerufen ist, sondern durch jeden selbstlosen Gedanken und jede selbstlose Handlung auch Gott ehrt.

Um seine Wünsche, Gedanken und Handlungen uneigennützig zum Ausdruck zu bringen, bietet sich wohl nirgends eine bessere Gelegenheit als im Bekleiden eines Amtes in einer Church of Christ, Scientist. Schon das Herantreten an ein solches Amt sollte mit Ehrfurcht und in Demut geschehen. Da der Schutz der Bewegung der Christlichen Wissenschaft gerade durch die Kirchenorganisation gesichert ist, so schließt das Annehmen einer Stellung als Kirchenbeamter das Übernehmen der Verantwortung für die Ausführung alles dessen in sich, was man zur Förderung der Interessen dieser Bewegung irgendwie tun kann. Wird man zu einem solchen Beamten gewählt, so bedeutet dies also, daß man aufgefordert ist, die Widerspiegelung der göttlichen Weisheit, Erkenntniskraft und Liebe so vollständig wie möglich zu beweisen.

Es leuchtet also ohne weiteres ein, daß die Mitglieder einer Church of Christ, Scientist, viel geistige Arbeit leisten sollten, wenn sie sich auf die Sitzungen, in denen die Wahl von Kirchenbeamten stattfinden soll, vorbereiten. Zweifellos ist er von großer Wichtigkeit, daß diejenigen, die sich am besten zur Bekleidung von Stellungen eignen, gewählt werden. Wie kann dies aber anders geschehen, als dadurch, daß die Mitglieder sich vorbereitet haben, sich in ihrem Denken von Gott regieren zu lassen? Niemand wird die Tatsache bestreiten, daß das eine Gemüt sollte regieren dürfen. Wie kann dies aber anders geschehen, als dadurch, daß jedes Mitglied die Ansprüche persönlichen Stolzes, persönlicher Bevorzugung, Eifersucht und Mitbewerbung aus seinem Denken austreibt?

Kämen alle Mitglieder zu der Kirchensitzung mit Gedanken, die von dem Glauben an viele Gemüter gereinigt sind, so würde ihr Vertrauen auf die Regierung des göttlichen Gemüts allerhaben sein. Wie bereitwillig würden sie dann darauf vertrauen, daß Gott sie und alle anderen vollkommen lenkt! Verfolgten sie keine persönlichen „Privatinteressen”, keinen vorgefaßten Entschluß, gewisse Mitglieder, die ihnen wünschenswert dünken, zu wählen, so würde das vollkommene Gesetz der göttlichen Weisheit regieren, und die zu dieser Zeit zur Fortführung der Kirchenangelegenheiten geeignetsten Beamten würden gewiß gewählt werden.

Bei solch selbstlosem Denken würde man auch nie Furcht hegen, ob man selbst für ein Amt gewählt werde oder nicht. Auf die Allgegenwart der göttlichen Wahrheit und Liebe vertrauend, würde man sich selbst als den Diener Gottes erkennen. Es würde einem nicht notwendig erscheinen, seinen Namen zurückzuziehen, falls man zu einem Amte aufgefordert wird, das man nicht annehmen möchte; auch würde man nicht mit angehaltenem Atem voller Furcht erwarten, man könne nicht für ein Amt, das das unreine Herz im Verlangen nach persönlicher Stellung und Macht begehrte, gewählt werden.

Ist ein solch uneigennütziges Denken nicht eines der Verfahren, wodurch das Kommen jenes Tages der Pfingsten beschleunigt werden soll, jenes Tages, an dem vor alters „sie waren alle einmütig beieinander”, und „sie wurden alle voll des heiligen Geistes”? Wir werden dann beweisen, daß nach den Worten unserer Führerin in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 583) „Kirche” in der Tat „der Bau der Wahrheit und Liebe” ist; „alles, was auf dem göttlichen Prinzip beruht und von ihm ausgeht”.

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