Die Stellung eines Beamten gilt allgemein als etwas überaus Begehrenswertes. Weil sie mit Ansehen und Ehre bekleidet ist, wird sie für etwas gehalten, was dem Inhaber gewisse Befugnisse verleihen kann, die in weniger hervorragenden Stellungen nicht erreichbar sind. Gewisse Stellungen sind oft von den Menschen begehrt worden, weil weltliches Ansehen mit ihnen verbunden ist, und weil sie häufig von persönlichem Vorrecht, persönlichem Vorteil, persönlichem Gewinn begleitet sind. Dies alles ist jedoch eine Vetrachtung des Gegenstandes vom rein menschlichen Standpunkte aus,—dem Standpunkte rein selbstischer Wünsche und Pläne.
Die Welt hat viele Stellungen zu vergeben, die heute von Menschen bekleidet werden, die sie zum Wohle anderer verwalten,—von Menschen, die anerkennen, daß niemand die Stellung eines Beamten annehmen sollte ohne einzusehen, daß man durch die Annahme auch die Verpflichtungen des Dienstes übernimmt. Gleichwohl haben es verhältnismäßig wenige verstanden, sich gegen die gewöhnlichen mesmerischen Annahmen hinsichtlich des Beamtentums genügend zu schützen, um ihre Ziele und Tätigkeiten von einem selbstlosen Dienste, und nur von diesem allein, beherrschen zu lassen.
Die Christliche Wissenschaft entfaltet den Weg zur vollkommenen Selbstlosigkeit. Sie enthüllt das Verfahren, wodurch alle unsere Bestrebungen so geläutert werden können, daß man, wohin man auch gerufen werden möge, um zu dienen—sei es in der bescheidensten oder in der höchsten Stellung—, von Gott dort so regiert wird, daß man, während man nie die eigene Ehre sucht, man vielmehr nicht nur die Stellung, in die man gerufen ist, sondern durch jeden selbstlosen Gedanken und jede selbstlose Handlung auch Gott ehrt.
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