Es herrscht heutzutage in der Welt ein großes Verlangen nach besseren Lebenszuständen, besserem Denken, besserer Gesundheit und besseren Sitten. Jeder möchte für sich und die Seinen das Beste haben. Wenige Eltern meinen, daß etwas, was für sie gut genug war, auch für ihr Kind gut genug sei. Ein anderer Grund jedoch, warum viele Menschen keinen richtigen Fortschritt machen, ist Mangel an zweckmäßigem Bemühen, an folgerichtigem, beständigem, christusähnlichem Bemühen, das auf die Vollendung des Guten gerichtet ist. Die Bedeutung des Ausdrucks „Trägheit”, wie er auf die Materie angewandt wird. ist vielen Menschen wohl bekannt. Er wird erklärt als „jene Eigenschaft der Materie, infolge deren sie [die Materie] in einem vorhandenen Ruheoder einem vorhandenen Bewegungszustande in der eingeschlagenen geraden Linie oder Richtung zu verharren strebt”. Derselbe Ausdruck kann wohl auf die Eigenschaft des Denkens, die dazu neigt, die Zeit zu vergeuden oder sich zu falschen, menschlichen Denkweisen verleiten zu lassen, angewandt werden.
Die Christlichen Wissenschafter müssen sich beständig gegen Gedankenträgheit schützen. Jahrelanges Beweisen und Betätigen bietet keine Gewähr für eine als vorhanden gedachte Sicherheit vor den Pfeilen des Bösen, wenn wir nicht täglich unsere geistige Verteidigung verstärken. „Alles, worum der Irrtum bittet, ist, daß man ihn in Ruhe lasse”, sagt unsere Führerin Mary Baker Eddy in dem Aufsatz „Wege, die vergeblich sind” in „The First Church of Christ, Scientist and Miscellany” (S. 211). Wiederholt finden wir in den Lehren Jesu und in denjenigen der Mrs. Eddy die beständige Ermahnung, wachsam und andächtig zu sein. „Das sage ich [euch] allen: Wachet!” war die Botschaft, die Jesus seinen Jüngern oft gab, und auf die Mrs. Eddy in allen ihren Werken wiederholt großen Nachdruck legt, wie die Worte in ihrer Botschaft an Die Mutter-Kirche für 1900 (S. 2) zeigen: „Das Lied der Christlichen Wissenschaft lautet: ‚Arbeitet, arbeitet, arbeitet, wachet und betet‘”.
Es genügt nicht, die Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft in blindem Glauben anzunehmen. Ist unser Glaube an die Allheit des Guten lebendig, so handeln wir, wie wenn wir nur Gutes erwarten: wir unterhalten uns nur über das Gute und Wahre und erwähnen den Irrtum nur, um seine Unwirklichkeit darzulegen, um ihn als etwas zu zeigen, was zu zerstören ist; wir danken für „alle gute Gabe”, und wir füllen unser Leben mit den von uns bewiesenen Tätigkeiten des Guten so aus, daß wir die Einflüsterungen des Bösen unwillkürlich zurückweisen. Neben dieser lebendigen Tätigkeit guter Gedanken dürfen wir das nachdrückliche Leugnen der Ansprüche des Bösen nicht vernachlässigen.
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