Die Umgegend des heiligen Landes war größtenteils dürre, unfruchtbare Wildnis oder Wüste, in die die Verfolgten in ihrer Furcht zu fliehen pflegten, um dort, einsam und zweifelnd wandernd, eine Zuflucht zu suchen. Jene Gegend in der Natur, eine scheinbar pfadlose Einöde, veranschaulichte den seelischen Zustand des Wanderers.
Zuweilen wandert der Christliche Wissenschafter in einer ähnlichen Wüste des Zweifels und der Furcht, wo er mit dem Zeugnis der materiellen Sinne ringt. Wie dankbar er sich in solchen Zeiten wohl die biblischen Berichte über die ersten Knechte Gottes als Führung dienen lassen mag! Aus Furcht vor dem menschlichen Gesetz floh Mose nach seinem an dem Ägypter verübten übereilten Todschlag in die Wüste. Dort lernte er durch jahrelanges geduldiges Dienen bei Jethro, dem Priester in Midian, der Materie entsagen und sich dem Geiste zuwenden. Dann war er fähig, die Stimme Gottes aus dem brennenden Busch zu vernehmen.
Heutzutage führt die Furcht vor den materiellen Gesetzen der Sünde und der Krankheit die Menschen in die einsame Wüste des Zweifels und der Hoffnungslosigkeit. Die Christliche Wissenschaft hat vielen solchen Wanderern Gott und die Kraft des Geistes geoffenbart. Da sie also wie Mose in der Wüste Gott gefunden haben, erkennen sie, wie Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 597) schreibt, daß die Wüste „der Vorhof ist, in welchem der materielle Sinn der Dinge verschwindet, und der geistige Sinn die großen Tatsachen des Daseins zur Entfaltung bringt”.
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