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Das Gute nimmt kein Ende

Aus der November 1928-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wie wenig sich die Menschen des unendlichen Wesens des Reichtums des Guten Gottes doch bewußt sind! Weil sie vielfach gelehrt worden sind, alles vom Standpunkte der Endlichkeit aus anzusehen, ist ihr Blick sowohl der Unendlichkeit als auch der Ewigkeit des Guten geradezu verschlossen. Für gewöhnlich erwarten die Menschen fast immer das Ende des Guten. Dies trifft in solchem Maße zu, daß man sagen kann, ihre Auffassung vom Guten schließe fast immer einen Glauben an ein unausbleibliches Aufhören des Guten in sich. Welcher Sterbliche hat nicht sogar von Kindheit an oft gefunden, daß er versucht hat, den Anfang einer erfreulichen Erfahrung aufzuschieben, um dadurch ihr Ende hinauszuschieben, so sicher hat er gefühlt, daß das Ende unvermeidlich kommen müsse!

Wie sehr das unendliche Wesen des göttlich Guten diesem Sinn der Endlichkeit doch entgegengesetzt ist! Die Christliche Wissenschaft ist gekommen, um die Menschen zu der Wahrheit über das Gute zu erwecken. Durch ihre ganze Lehre hindurch verkündigt sie, daß das Gute nie ein Ende nehmen kann, daß es in Wirklichkeit nichts Gutes gibt, das nicht unendlich und ewig ist, da alles wirklich Gute tatsächlich von Gott ist. Um indessen anzufangen, diese herrliche Tatsache zu erfassen, müssen die Sterblichen willens sein, die Grundlage ihres Denkens zu ändern. Ihr Glaube an die Endlichkeit des Guten gründet sich auf den falschen Anspruch, daß das Gute zum Stoff gehöre und daher zeitlich, zerstörbar und begrenzt sei. Statt dessen hat das wirklich Gute weder Anfang noch Ende, ist ohne jeden Bestandteil der Zerstörbarkeit, da es so ewig und unendlich wie Gott ist und nur in Ihm — in dem göttlichen Gemüt, dem göttlichen Leben, der göttlichen Wahrheit, der göttlichen Liebe — gefunden werden kann.

In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 264) schreibt unsere geliebte Führerin Mrs. Eddy: „Wenn wir uns vergegenwärtigen, daß Leben Geist ist, nie in, noch von der Materie, so wird sich dieses Verständnis zur Selbstvollendung erweitern und alles in Gott, dem Guten, finden und keines andern Bewußtseins bedürfen”. Der Neuling in der Christlichen Wissenschaft könnte versucht sein, sich zu fragen, ob das Erfassen dieser Erklärung unserer Führerin seine Kraft nicht übersteige. Er könnte fragen, ob Gehorsam gegen diese Erklärung ihm nicht die Beziehungen und Freuden nehme, die er immer noch gut nennt, selbst wenn er gerade in jenem Augenblick befürchtet daß sie früher oder später ein Ende nehmen werden.

Trotzdem steht folgende christlich-wissenschaftliche Erklärung fest: „alles in Gott, dem Guten, finden und keines andern Bewußtseins bedürfen”! Und wie freudig würden dennoch alle sich beeilen, ihre wunderbare Verheißung anzunehmen, wenn sie sich nur ihrer Größe und Herrlichkeit bewußt wären! Alles in Gott, dem Guten, finden, heißt alles vollkommen finden. Bei einem solch unendlichen, unbegrenzten, ewigen Finden des Guten kann unmöglich etwas verloren gehen.

Denken wir nur an das Kind, das heutzutage in Übereinstimmung mit der Christlichen Wissenschaft erzogen werden kann, den Blick auf Gott, das göttliche Gemüt, zu richten, um alles Gute zu finden! Denken wir doch daran, wie frei es sich von allen hemmenden Begrenzungen immer fühlen würde! Bedenken wir nur was es bedeuten würde, immer zu wissen, daß Leben auf ewig fortdauern und unbegrenzt sein muß, weil das Leben Gott ist; daß es nie an Verstand fehlen, oder daß dieser aufhören kann, da das Gemüt Gott ist; daß sich dagegen Leben und Verstand in ihrer ganzen göttlichen Vollständigkeit auf ewig entfalten müssen; daß alle wunderbaren Tatsachen des Daseins in stets zunehmendem Maße ewig erscheinen müssen, weil die Wahrheit Gott ist; daß alles wirklich Gute nie ein Ende nehmen kann!

Und auch jeder Erwachsene kann heute von neuem beginnen, von diesem herrlichen Standpunkte auszugehen und alles Gute in Gott, der Quelle alles Guten, zu finden. Jeder von uns kann in diesem Augenblick die todbringenden Annahmen, daß das Gute enden könne, aufgeben und sich den ewigen Wahrheiten zuwenden, daß Leben, Tätigkeit, Verstand, Frische, Beständigkeit, Lieblichkeit nie aufhören können; daß keine Fähigkeit je verloren gehen kann; daß alles Gute in der Tat in Gott ist und sich unter Gottes eigenem unbesiegbarem, immer wirksamem Gesetz ewig entfalten muß. Wo könnte in einem solchen Bewußtsein je Raum für die begrenzenden Altersannahmen sein? Denn, nachdem alles gesagt ist, was ist Alter anders als der Glaube, daß das Gute ins Leben treten könne, nur um schließlich wieder ein Ende zu nehmen?

Tatsache ist, daß nur das Böse und seine irrigen Begriffe das sind, was je erscheinen kann, um ein Ende zu nehmen, und um von dieser Erscheinung erlöst werden zu können, muß man den Glauben an das aufgeben, was endlich ist, und sich statt dessen an die Unendlichkeit des Guten halten, das von Gott ist. Wie viel besser, lieber in dieser Richtung nach aller „Selbstvollendung” zu gehen als in dem quälenden Glauben dahinzutaumeln, daß das Gute enden könne! Alles in Gott, dem Guten, finden, wie die Christliche Wissenschaft lehrt, heißt in der Tat an dem „Baum des Lebens” teilhaben. Und Johannes sagt in der Offenbarung, daß „die Blätter des Holzes dienten zu der Gesundheit der Heiden”, zu der Heilung, die durch die gesegnete Erkenntnis kommt, daß es für das Gute kein Ende gibt!

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