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Das Christusheilen

Aus der September 1928-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Geht aber und predigt und sprecht: Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen. Macht die Kranken gesund, reinigt die Aussätzigen, weckt die Toten auf, treibt die Teufel aus”. Diese vom Apostel Matthäus im 10. Kapitel seines Evangeliums berichteten Worte richtete Jesus an die zwölf Jünger, die er „zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel” sandte. Was für eine umfassende Sendung die Sendung des Meisters doch war! Was für eine wichtige Sendung diejenige seiner unmittelbaren Jünger und hernach diejenige seiner Nachfolger für alle Zeiten wurde! Jesus verlangte von seinen Jüngern nichts, was er nicht selber vollbracht hatte. Er hatte „allerlei Seuche und Krankheit im Volk”, einschließlich Aussatz und Irrsinn, geheilt; er hatte das Verlangen zu sündigen zerstört; er hatte die Toten auferweckt. Die Jünger waren Augenzeugen der Heilungen, und als die zwölf Apostel ausgesandt wurden, wie es in der Erzählung heißt, wurde ihnen Macht gegeben, genau das zu tun, was dem menschlichen Sinn wunderbar vorkam.

Worin lag die Kraft, die Christus Jesus und später seine Jünger befähigte, Krankheit und Sünde zu heilen? Auf Seite 141 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” beantwortet Mrs. Eddy die Frage mit folgenden Worten: „Durch Heilen der Kranken und Sündigen arbeitete Jesus bis ins Kleinste die Tatsache aus, daß die heilende Wirkung dem Verständnis des göttlichen Prinzips und des Christusgeistes folgt, welche den körperlichen Jesus regierten”. Mit wunderbar klarem Verständnis verstand der Meister das Wesen Gottes als die Ursache aller Wirklichkeit, und mit gleicher Klarheit kannte er infolgedessen das Wesen der Wirklichkeit selber, einschließlich des wirklichen Menschen. Dieses geistige Verständnis im Verein mit dem Christusgeist, der sein ganzes Leben beseelte, befähigte ihn, die Unwirklichkeit alles dessen, was Gott, dem Guten, unähnlich ist, so vollkommen zu erkennen, daß der falsche Glaube an das Böse — ganz gleich, in welcher Form es auch immer an ihn heranzutreten schien — zerstört wurde, und zwar gewöhnlich augenblicklich.

Um vollbringen zu können, was Jesus vollbrachte, müssen seine unmittelbaren Jünger etwas von dem ihm eigenen Verständnis und Christusgeist gehabt haben. Dasselbe kann von allen denen gesagt werden, die heutzutage, fast zweitausend Jahre nach der Zeit des großen Metaphysikers, auf seine Art und Weise die Kranken und Sündigen heilen. Das ist die Stellung, die der Christliche Wissenschafter einnimmt. Denn die Christliche Wissenschaft erleuchtet den Schüler über das Wesen des göttlichen Prinzips, gibt ihm ein Verständnis Gottes und der Wirklichkeit, befähigt ihn, zwischen dem wirklichen Menschen und einem falschen, sterblichen Begriff vom Menschen zu unterscheiden, und rüstet ihn dabei aus, Krankheit und Sünde genau auf dieselbe Art zu heilen, wie Jesus und seine Jünger sie heilten. Die Christliche Wissenschaft hat das Christusheilen unter den Menschen wieder aufgerichtet.

In Wissenschaft und Gesundheit (S. 347) schreibt Mrs. Eddy: „Christus, als die geistige oder wahre Idee Gottes, kommt heute, wie vor alters, und predigt den Armen das Evangelium, heilt die Kranken und treibt die Übel aus”. Daher haben wahre, geistige Ideen die Kraft, die irrigen und falschen Begriffe, die für das menschliche Leiden verantwortlich sind, zu zerstören. Offenbar muß also in einem Krankheitsfalle der falsche Begriff, der anscheinend die Ursache des Leidens ist, aufgedeckt und seine Nichtigkeit erklärt werden, und an seiner Stelle muß die Wahrheit — die wahre, geistige Idee — aufgerichtet werden. Hierin besteht das Heilen. Es sollte aber nicht vergessen werden, daß der Christusgeist ein unentbehrlicher Antrieb bei diesem Vorgang ist. Ohne ihn würde das Bemühen zu heilen in der Hauptsache, wenn nicht ganz und gar, eine verstandesmäßige Anstrengung sein und könnte — natürlich erfolglos — von solchen Leuten, deren Leben mit dem von Jesus in der Bergpredigt niedergelegten christlichen Maßstab von Aufrichtigkeit keineswegs übereinstimmt, unternommen werden.

Den Christlichen Wissenschaftern ist eine heilige Verantwortung auferlegt: sie sind durch die Christliche Wissenschaft das Verfahren geistigen Heilens,— das Christusheilen,— gelehrt worden, und es bleibt ihnen vorbehalten, dieses geheiligte Verfahren unentweiht zu erhalten. Und dies erlegt beständiges Überwachen der Gedanken, Worte und Handlungen auf. Auf Seite 456 in Wissenschaft und Gesundheit erklärt unsere Führerin: „Jede Unehrlichkeit in deiner Theorie oder Praxis verrät eine grobe Unwissenheit über die Methode der Christusheilung”, und einige Sätze weiter unten fährt sie fort: „Wahrheit tut die Arbeit, und du mußt das göttliche Prinzip deiner Demonstration verstehen und an demselben festhalten”. Wiederholt weist Mrs. Eddy in ihren Schriften auf die Notwendigkeit der Ehrlichkeit sowohl in der Theorie als auch in der Praxis auf seiten derer hin, die im Dienste der Heilung der Kranken nach der Art und Weise des Meisters stehen. Daher muß sich jeder Schüler der Christlichen Wissenschaft häufig Rechenschaft davon geben, wo er in Theorie und Praxis geistig steht; denn dadurch wird er die schwachen Stellen seiner Ausrüstung entdecken und sie ausbessern.

Das Gewand des Christus, der Wahrheit, muß von allen getragen werden, die beim Anwenden des Christusheilens auf die vielerlei Übel, die die Menschen bedrängen, erfolgreich sein möchten. Laßt uns doch bei unserer Arbeit der Worte Jesu — dessen, der den ungeteilten Rock trug,— an die elf Jünger nach seiner Auferstehung eingedenk sein, der Worte, die sich auf den Christus, die Wahrheit, beziehen, deren er in so reicher Fülle teilhaftig war: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden”!

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