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Das Gute ist immer gegenwärtig

Aus der September 1928-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die ganze Welt verlangt nach dem Guten. Sogar derjenige, der ganz in Sünden versenkt zu sein scheint, bildet sich ein, er gewinne dadurch etwas Begehrenswertes; er pflegt zu sagen, daß in dem, was er tue, etwas Gutes sei. Der menschliche Begriff vom Guten wird so verschiedentlich mißverstanden, daß sich die Sterblichen hinsichtlich seines Wesens widersprechen, und zwar deshalb, weil ihre Auffassung vom Guten so mit dem Körperlichen zusammenhängt, daß ihnen das Gute bestenfalls nur vorübergehend und flüchtig scheint.

Trotzdem ist das Gute stets ewig, unveränderlich, immer gegenwärtig und herrlich gewesen. Nie hat es mehr als einen wahren Begriff davon gegeben, und zwar Gottes eigenen vollkommenen Begriff. Das Gute war daher immer des Wesens Gottes selber teilhaftig; es war immer geistig, heilig, schön, alles, was je begehrenswert sein kann, in sich schließend und wird immer so sein, und obendrein ist es ebenso unendlich wie Gott. In der Tat hat uns die Christliche Wissenschaft enthüllt, daß das Gute ein anderer Ausdruck für Gott ist, und daß wir in dem Verhältnis, wie wir das Gute verstehen, Gott verstehen und umgekehrt.

Jesus gab uns als erstes Gebot: „Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist ein einiger Gott; und du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüte und von allen deinen Kräften”. Und in „Miscellaneous Writings” (S. 279) erklärt Mrs. Eddy: „Die Liebe Gottes, nicht die Furcht vor dem Bösen, ist der Antrieb in der Wissenschaft”. Halten wir an der Wahrheit fest, daß Gott und das Gute eigentlich ein und dasselbe ist, so steht die Tür zur Befreiung von allem Übel weit offen. Denn wo kann es einen Raum für Furcht oder für den Glauben an das Böse geben, wenn doch unser Gott das allgegenwärtige, allmächtige Gute ist? Kein Zweifel kann mehr bestehen, daß Seine unendliche Absicht ganz und gar wohltätig ist, da Er alles Gute ist.

Um zu beweisen, daß dies wahr ist, und um seinen Reichtum an Gutem in unsere gegenwärtige Erfahrung zu bringen, müssen wir dahin kommen, daß wir Gott, das Gute, so lieben, daß wir uns auf keine andere Gemeinschaft einlassen, keine andere Wirklichkeit zugeben, an keine andere Kraft glauben als an das Gute. Jeder Gedanke, jedes Wort und jede Handlung darf durch nichts anderes beeinflußt werden, darf keine andere Eigenschaft ausdrücken, als was gottähnlich, gut, ist. So leben, daß es unser einziger Beweggrund und Zweck ist, nur das Gute, das von Gott ist, auszudrücken, heißt jener Seligkeit teilhaftig werden, die darin besteht, daß wir uns hier und jetzt als die echte Widerspiegelung alles dessen erweisen, was göttlich ist.

Alle ernsten Christen haben sich danach gesehnt, gut zu sein; sie haben gebetet, gut zu werden; sie haben gerungen, sich gut zu machen, und haben sich schließlich gewundert, warum sie nicht mit Paulus ausrufen konnten: „Ich habe einen guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten; hinfort ist mir beigelegt die Krone der Gerechtigkeit”. Die Christliche Wissenschaft erklärt den Grund ihrer enttäuschten Hoffnung, ihrer mehr oder weniger vergeblichen Anstrengung: sie wußten nicht, wie Paulus zweifellos wußte, daß Gott das Gute ist, und daß Gottes Sohn sich nicht gut zu machen braucht. Im Gegenteil, das Kind Gottes ist schon so gut, wie Gott es machte, da es immerdar die Widerspiegelung des Guten ist, das Gott ist.

Die Christlichen Wissenschafter verstehen, daß sie nur das Gute genügend lieben müssen, um es im Geist anstatt im Körperlichen zu suchen, damit sie den Beweis ihrer Einheit mit dem Guten erbringen können. Wenn irgend etwas Gutes an unsere Gedankentür klopft, müssen wir seine Art prüfen, seinen Ursprung untersuchen. Ist es von Gott,— ist es ewig, unveränderlich, allumfassend, geistig,— so muß es als Wirklichkeit, nicht nur Gottes sondern auch unserer eigenen wirklichen Selbstheit, beherbergt und gehegt werden. Ist es nicht von Gott,— schließt es diese unsterblichen Bestandteile nicht in sich,— so muß es sofort als unwirklich, als böse und der Betrachtung nicht wert zurückgewiesen werden.

Scheint Gott, wenn wir in diesem Bemühen vorwärts dringen, abwesend zu sein? Treten uns allerlei Annahmen eines falschen, körperlichen Sinnes vom Guten als wirklich und gegenwärtig entgegen? Dann können wir wissen, daß wir vergessen haben, das Gute, das Gott ist, genügend zu lieben. Nur die Liebe zu Gott kann uns unerschütterlich am Guten festhalten helfen. Nur die Liebe zum Guten um des Guten willen wird uns jederzeit unentwegt zum Rechten anhalten. Laßt uns also um so ernster wachen, arbeiten und beten, um Gott, das Gute, so zu lieben, daß wir unsere — in Gott bereits gegründete — Einheit mit dem Guten beständig bestätigen, mit dem Guten, das allein befriedigen, das allein uns von dem Übel erlösen kann, weil es allein allmächtig und immer gegenwärtig ist.

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