Die ganze Welt verlangt nach dem Guten. Sogar derjenige, der ganz in Sünden versenkt zu sein scheint, bildet sich ein, er gewinne dadurch etwas Begehrenswertes; er pflegt zu sagen, daß in dem, was er tue, etwas Gutes sei. Der menschliche Begriff vom Guten wird so verschiedentlich mißverstanden, daß sich die Sterblichen hinsichtlich seines Wesens widersprechen, und zwar deshalb, weil ihre Auffassung vom Guten so mit dem Körperlichen zusammenhängt, daß ihnen das Gute bestenfalls nur vorübergehend und flüchtig scheint.
Trotzdem ist das Gute stets ewig, unveränderlich, immer gegenwärtig und herrlich gewesen. Nie hat es mehr als einen wahren Begriff davon gegeben, und zwar Gottes eigenen vollkommenen Begriff. Das Gute war daher immer des Wesens Gottes selber teilhaftig; es war immer geistig, heilig, schön, alles, was je begehrenswert sein kann, in sich schließend und wird immer so sein, und obendrein ist es ebenso unendlich wie Gott. In der Tat hat uns die Christliche Wissenschaft enthüllt, daß das Gute ein anderer Ausdruck für Gott ist, und daß wir in dem Verhältnis, wie wir das Gute verstehen, Gott verstehen und umgekehrt.
Jesus gab uns als erstes Gebot: „Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist ein einiger Gott; und du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüte und von allen deinen Kräften”. Und in „Miscellaneous Writings” (S. 279) erklärt Mrs. Eddy: „Die Liebe Gottes, nicht die Furcht vor dem Bösen, ist der Antrieb in der Wissenschaft”. Halten wir an der Wahrheit fest, daß Gott und das Gute eigentlich ein und dasselbe ist, so steht die Tür zur Befreiung von allem Übel weit offen. Denn wo kann es einen Raum für Furcht oder für den Glauben an das Böse geben, wenn doch unser Gott das allgegenwärtige, allmächtige Gute ist? Kein Zweifel kann mehr bestehen, daß Seine unendliche Absicht ganz und gar wohltätig ist, da Er alles Gute ist.
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