Die christlich-wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft stellt für die Welt die Wahrheit über Kirche und die Kirchenaufgaben dar. Ihre große Gründerin Mary Baker Eddy erkannte klar die Notwendigkeit einer Arbeitsgemeinschaft zur Unterstützung und zum Schutze der Lehren der Christlichen Wissenschaft. Diese Arbeitsgemeinschaft wird so lang bestehen bleiben, als es notwendig ist, die Menschen zur Wahrheit zu führen. Wenn wir so weit gekommen sind, daß wir nicht mehr glauben, der Mensch sei körperlich gestaltet, dann werden wir auch so weit sein, daß wir ohne Kirche als menschliche Einrichtung auskommen können. Gesinnungstreue Christliche Wissenschafter müssen sich darüber klar sein, welch unersetzlichen Wert ihre Bewegung für die Welt und für sie selber hat.
Ein sehr wichtiger Teil unserer Arbeitsgemeinschaft ist das Amt der Vorstände der Zweigkirchen, das Hunderte von Christlichen Wissenschaftern in der ganzen Welt bekleiden. Sollte eine Kirche je in Versuchung kommen, ihren Vorstand zu tadeln, so sollte nicht vergessen werden, daß der Vorstand das Ergebnis der Ausarbeitung der Kirche selber ist, die, wenn von rechten Beweggründen geleitet, bestrebt ist, das jeweils zu der Zeit für einen solchen Dienst verfügbare christlichste metaphysische Denken zu wählen. Es ist zu beachten, daß ein Vorstand nur die von der Kirche selber aufgestellten Satzungen befolgen und durchführen kann.
Das neugewählte Vorstandsmitglied übernimmt zuweilen eine große Verantwortung. So wichtig seine Aufgabe auch ist, kein Vorstand kann die Arbeit der ganzen Kirche tun oder alle Kirchenaufgaben für sich allein ausarbeiten. Jede Neigung, alle Entscheidungen und Verpflichtungen auf sich zu nehmen und die Mitglieder in Unkenntnis über ihre eigenen Angelegenheiten zu lassen, ist zu beklagen; denn sie führt zum Erlahmen der Teilnahme und zu Denkträgheit.
Von dem Kirchenhandbuch Der Mutter-Kirche und den Satzungen der eigenen Zweigkirche geleitet, sollten Leser und Ausschüsse ihre eigenen Fragen ausarbeiten. Um dies erfolgreich zu tun, sollten sie ihre Ämter auf die Art versehen, die sich aus ihrem Einssein mit dem göttlichen Prinzip fortschreitend entfaltet. Wir sollten den Gesetzen Gottes Gelegenheit zur Auswirkung lassen und nicht jedes Amt zu sehr mit den vom Vorstand aufgestellten Regeln beengen. Ernennt andererseits ein Vorstand einen Ausschuß, der sich bei der ihm übertragenen Sonderarbeit glücklich fühlt und wachsam ist, nimmt er aber nachher keinen regen Anteil an dieser Arbeit, so gleicht er gewissermaßen der unweisen Mutter, die im Drange anderer Angelegenheiten die innigsten Anliegen ihres Kindes beiseiteschiebt. Wenn Ausschüsse überzeugt sein können, daß der Vorstand ihnen beisteht, von ihrem Fortschritt unterrichtet ist und mit ihnen zusammenarbeitet, ist es für sie eine unermeßliche Hilfe.
Eine der Bestrebungen des Irrtums ist, einen Vorstand oder ein einzelnes Mitglied mit dem Erwägen der in unserer Arbeitsgemeinschaft notwendigen weltlichen Mittel und Wege so in Anspruch zu nehmen, daß der Antrieb des Geistes, der hinter jeder Handlung der christlich-wissenschaftlichen Bewegung sein muß, um sie wirksam zu machen, außer acht gelassen wird. Die Arbeitsgemeinschaft ist nicht Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck, und dieser Zweck ist die Erlösung des Menschengeschlechts. Der eine Beweggrund sollte bei unserer ganzen Tätigkeit nie vergessen werden,—„daß man auf Erden erkenne seinen [Gottes] Weg, unter allen Heiden sein Heil”.
Das erfolgreiche Vorstandsmitglied ist sich seiner wichtigen Gelegenheit zu dienen bewußt. Dieser Beamte weiß, daß er sein Amt nicht aus Verlangen nach persönlicher Auszeichnung bekleidet, sondern, wenn rechtmäßig im Amte, weil er bis zu einem gewissen Grade das Verständnis erlangt hat, das göttliche Prinzip anzuwenden, die Allheit Gottes und die Nichtigkeit des Bösen zu beweisen. Er ist sich beständig der geistigen Wirklichkeit der Kirche bewußt, wie er sie auf Seite 583 in seinem Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy erklärt findet, damit er dazu beitragen kann, daß diese Wirklichkeit täglich klarer in Erscheinung tritt. Er betet, daß er von dem göttlichen Gemüt in solchem Maße beeinflußt werden möge, daß er keinen andern Einfluß widerspiegeln kann.
Vollständig frei von Selbstgerechtigkeit, muß der Arbeiter bereit sein, seine Beweggründe und seine Handlungen in dem alles enthüllenden Strahlenglanze vollkommener Ehrlichkeit zu zergliedern. Solange eine Frage sein Denken zu stören und ganz in Anspruch zu nehmen scheint, kann er wissen, daß sie noch nicht ausgearbeitet ist. Kann er aber durch christlich-metaphysische Tätigkeit ruhig darüber werden und so bleiben, bis die Regierung Gottes in dem Fall schließlich in Erscheinung tritt, so kann er sicher sein, daß er seinen Teil dazu beigetragen hat.
Ein vielerfahrenes Vorstandsmitglied drückte einst seine Freude darüber aus, daß keine zwei Personen in dem Vorstand, in dem er damals diente, immer derselben Ansicht waren. Dies mag ein gesundes Anzeichen gewesen sein; denn bis zu der Zeit, wo wir die Führung des göttlichen Gemüts so vollkommen bewiesen haben, daß bei allen menschlichen Schritten vollständige Übereinstimmung herrscht, ist es gut, wie jenes Mitglied zu wissen, daß jeder für sich selber denkt und von persönlichen Erwägungen und Beziehungen ganz unbeeinflußt ist.
Das sterbliche Gemüt möchte uns drängen, uns verwirren, unsere Aufmerksamkeit auf eine Frage lenken, während uns eine andere entgeht. Ein Vorstand braucht viel Zeit, um Atem zu schöpfen. Bedeutet das Wort „eingeben” nicht einatmen? Geistigkeit gedeiht nicht, wo Verwirrung und Übereilung herrschen. Die mannigfaltigen menschlichen Handlungen müssen verrichtet werden. Ist man sich dabei der Gegenwart geistiger Tätigkeit noch mehr gewiß, eilt göttliche Eingebung dem Drang menschlicher Angelegenheiten sogar voraus, dann wird sich wahrlich alles zur herrlichen Förderung der Christlichen Wissenschaft siegreich ausarbeiten.
Überfüllte, erfolglose Sitzungen können auf sichere Art dadurch vermieden werden, daß jedes Mitglied im voraus eine solche Gewißheit der Gegenwart und unfehlbaren Führung des göttlichen Gemüts beweist, daß keine Zeit vergeudet wird. In unseren Sitzungen scheinen wir zuweilen zu vergessen, daß der wissenschaftliche Christ weiß, wie er sich an das unfehlbare Prinzip wenden muß, und nicht bloß von menschlichen Mitteln und Wegen abhängig ist. So können bei einem in die Länge sich ziehenden Wahlvorgang fünf Minuten guter metaphysischer Arbeit mehr zu einer befriedigenden Lösung der Aufgabe beitragen als stundenlanges Wählen ohne diese Arbeit.
Wenn wir so weit kommen, daß unsere Ernennungen und Beamtenwahlen immer unpersönlich und nur mit Rücksicht auf die zum Ausdruck kommenden Gedankeneigenschaften und die Geeignetheit dieser Eigenschaften für das in Betracht kommende Amt erfolgen, anstatt sich zu Ernennungen von Personen gestalten, die wir gern haben, werden wir sehen, wie die Ämter erfolgreicher ausgefüllt werden. Es darf nicht außer acht gelassen werden, daß ein tätiger Denker, der überhaupt schon ein Amt in unserer Bewegung bekleidet hat, sich etwas Tadel des sterblichen Gemüts zugezogen hat. Daher kann es zuweilen ebenso unangebracht wie unweise sein, die Geeignetheit für ein Amt an einem Platze, wo bewiesenes geistiges Verständnis not tut, davon abhängig zu machen, daß keinerlei ungünstiges Urteil über die in Betracht kommende Person vorliegt. Für eine solche Stellung eignet sich der unreife Denker nicht. Man muß jedoch eingedenk sein, daß Reife des Denkens wenig mit Zeit zu tun hat. Sie ist durchaus eine Sache seelischen und geistigen Wachstums.
Die biblische Erklärung: „Gott sucht wieder auf, was vergangen ist”, gilt ebenso für einen Vorstand wie für den einzelnen. Wir können nicht vorwärtsgehen und gleichzeitig auf Irrtümer zurückblicken, die nie wirklich waren. Das heißt aber nicht, daß wir die aus dem Überwinden des Bösen gelernten Lehren aufgeben sollen, sondern sicherlich heißt es, daß wir vom Irrtum lassen, die Lehre aber behalten sollen. Wir sollten wachen, daß wir, während wir stets eine weise geistige Unterscheidungsgabe pflegen, von jedem einzelnen, von den Mitgliedern und von der Bewegung Gutes erwarten.
Zuweilen denken wir, weil wir lange Zeit gearbeitet haben, daß wir aufhören und vorliegende Arbeit andere tun lassen können. Dies ist fast ebenso schlimm wie die Annahme, daß wir die ganze Arbeit weiter tun müssen, weil wir eine gewisse Arbeit doch schon so lange getan haben. Laßt uns bereit sein zu arbeiten, laßt uns aber auch willig sein, daß alle arbeiten sollen. Nicht so sehr menschliche Erfahrung wie geistiges Verständnis wird die Arbeit unserer Arbeitsgemeinschaft richtig tun. Das sterbliche Gemüt lehnt sich immer noch gegen die Lehre auf, die Jesus im 20. Kapitel des Evangeliums des Matthäus im Gleichnis vom Hausvater, der Arbeiter für seinen Weinberg mietete, dargelegt hat. Daß dem jungen oder neuen Arbeiter in einem Felde dieselben Vorrechte und Gelegenheiten zustehen wie dem, der vielleicht „des Tages Last und die Hitze getragen” hat, scheint dem sterblichen Gemüt immer noch ungerecht. Offenbar erkannte Jesus, daß wir gerade dieser Lehre bedürfen. Heißen wir also gute Arbeit und gute Arbeiter, ob jung oder alt, erfahren oder unerfahren, willkommen, und seien wir nur des Zwecks unserer ganzen Arbeit eingedenk,— daß Gott gepriesen und die Menschen geheilt werden sollen!
Wenn das gewählte Mitglied das große Vorrecht des Dienens im Vorstand bereitwillig auf sich nimmt und so dem von unserer Führerin gewünschten Amtswechsel zur Geltung verhilft, können die Mitglieder der Kirche ihren Vorstand nach und nach auf weisere Art unterstützen, weil dann immer mehr aus ihrer Mitte dieses Amt schon bekleidet haben werden. Der jährliche Wechsel bei den meisten Vorständen bietet nicht nur solchen Kirchenmitgliedern, die dazu bereit sind, Gelegenheit, im Vorstand zu dienen, sondern führt dem Vorstande selber auch neue Gesichtspunkte und neue Erfahrung zu. Dies hilft allen, sich von jenem Verlaß auf Persönlichkeit freizuhalten, der das Vertrauen auf das göttliche Gemüt ausschließt, und bietet jedem Vorstandsmitglied Gelegenheit, zu beweisen, daß es sich weder auf Personen im Vorstand verläßt noch von ihnen gestört werden kann. Jeder beweist seine Fähigkeit, es mit jeder Denkungsart liebevoll aufzunehmen, in dem Bewußtsein, daß die Gegenwart des Prinzips die wichtige Tatsache ist.
Es ist unbestreitbar weise, Angelegenheiten des Vorstandes innerhalb des Vorstandes zu behalten, wenn der Vorstand nichts anderes entscheidet. Jeder einzelne dieser Gruppe ist in seinem geistigen Wachstum bei dem Punkte angelangt, wo gewisse Aufgaben zur Lösung an ihn herantreten. Diese Aufgaben dann mit anderen, denen sie nicht obliegen, erörtern, ist gewöhnlich schlimmer als unweise. Einzig und allein mit dem göttlichen Gemüt sollten wir verwirrende Aufgaben besprechen.
Der Wissenschafter, der ein Amt bekleidet, entsetzt sich zuweilen über die Grausamkeit und Ungerechtigkeit, die versuchen möchten, selbst ernste Mitglieder der christlich-wissenschaftlichen Bewegung zu beeinflussen. Er fragt sich im stillen, ob denn seine verzweifelten Anstrengungen, demütig, liebevoll, weise und selbstlos zu sein, überhaupt je von jemand verstanden werden. Wird der Irrtum denn immer einige seiner Mitmenschen zur vollständigen Umkehrung und Verdrehung seiner eigentlichen Beweggründe verführen? Werden einige Sterbliche denn immer übertriebene Bewunderung an die Persönlichkeit verschwenden, die die seinige zu sein scheint, während andere ihr fast böswillige Eigenschaften zuschreiben? Vielleicht; und was dann? Dreht sich dabei nicht alles um Persönlichkeit? Und sehnt sich der ernste Schüler nicht am aufrichtigsten nach Befreiung von dem Glauben an ein sterbliches Selbst? Was hat es zu bedeuten, wenn er wie ein Federball hinund hergeworfen wird! Es ist weder Wirklichkeit, noch Wahrheit, noch Eigenwesenheit darin. Der wirkliche Mensch ist im Gemüt geborgen und kann von der Unwissenheit und Grausamkeit des sterblichen Denkens nicht erreicht werden.
Der ganz unerfahrene Wissenschafter glaubt gewöhnlich, daß die Wirbelstürme und Sturmwogen menschlicher Erfahrung nicht in den sicheren Hafen der christlich-wissenschaftlichen Bewegung gelangen werden. Er braucht jedoch kein so vollständiges Unberührtbleiben zu erwarten. Aber er wird in dieser Bewegung die Wahrheit, die Stärke, den Mut finden, womit er diesen Bekundungen des sterblichen Gemüts entgegentreten und sie meistern kann. Er wird Gelegenheit finden, das, was er weiß, anzuwenden, die falschen Annahmen seines eigenen Bewußtseins zu überwinden, zu dienen, das Selbst zu vergessen und lieben zu lernen. Nicht daß wir verstanden werden, sondern daß wir verstehen, ist die Hauptsache. Und auf dieser Entwicklungsstufe unseres Wachstums besteht der Lohn für gut geleistete Arbeit gewöhnlich eher in der Fähigkeit, besser zu dienen, einen weiteren glänzenden Sieg auszuarbeiten, als im Bejubeln oder gar in der gerechten Wertschätzung anderer Sterblicher.
Im Grunde genommen belohnt Gott allein, versteht Gott allein Sein Kind vollständig. Dies alles klar sehen, ist kein Anlaß zu Traurigkeit oder Entmutigung. Weit entfernt davon! Es ist die offene Tür zu ungestörtem Frieden, sicherer Gelassenheit, ruhiger und auf Gott gegründeter Freude.
Bekanntlich halten die Menschen Jugend für etwas Wünschenswertes und glauben, Eigenschaften wie große Erwartung, ungetrübte Begeisterung und Vertrauen auf das Gute lassen mit den Jahren etwas nach. Im reiferen Alter soll der Annahme nach Begeisterung der Geduld, vertrauensvolle Erwartung der Neigung zur Zweifelsucht gewissermaßen weichen. Trifft es nicht zu, daß Ansprüche, die den einzelnen angehen, ebenso sicher die Gruppe angehen, sei es nun eine Arbeitsgemeinschaft oder ein Volk? Müssen wir also nicht für unsere Bewegung wie für uns selber beweisen, daß die wünschenswerten Eigenschaften der sogenannten Jugend ewige Eigenschaften des Gemüts sind, und daß die christlich-wissenschaftliche Bewegung, von der man zu glauben versucht sein könnte, sie sei ihrer frühesten Jugend entwachsen, diese köstlichen Gedankeneigenschaften nicht verlieren kann, selbst wenn sie die Erfahrung und Weisheit der Reife annimmt? Laßt uns beweisen, daß für unsere Bewegung der Anspruch eines begeisterungslosen reiferen Alters keine Wirklichkeit hat, sondern daß ihr allezeit alle guten Eigenschaften des göttlichen Gemüts und des wirklichen Menschen gehören, und daß Frische des Ausblicks, freudiges Erwarten und kindliches Vertrauen auf das Gute mit den Jahren zu-, nicht abnehmen. Laßt einen „ehrlichen, weisen Eifer” (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 259) an Stelle des ersten Eifers, der zuweilen „mit Unverstand” war, treten; aber es soll jene erste frohe Begeisterung, jener erste frohe Glaube und jene erste frohe Unmittelbarkeit des Denkens nur durch unanfechtbarere Begeisterung, stärkeren Glauben und heiligere Eingebung verdrängt werden!
Alle Erfahrungen unseres eigenen Wachstums sollten uns lehren, mehr Christentum — mehr Nachbarlichkeit, mehr Zärtlichkeit, mehr Erbarmen miteinander — in unsere Kirchenarbeit hineinzubringen. Laßt uns als Kirchenoder als Vorstandsmitglieder unsern Sinn mehr auf das Aufdecken des Guten als auf das Aufdecken des Bösen richten! Weigern wir uns, uns in fast immer unfruchtbare lange Erörterungen des Bösen einzulassen! Und Irrtum im allgemeinen wird in der Arbeitsgemeinschaft so oft von vielen in solchem Umfange erörtert, wie sie sich nie träumen ließen, über Krankheit zu sprechen. Laßt uns nicht vergessen, daß die Wahrheit in einer Zweigkirche in dem geistigen Gesamtbewußtsein ihrer Mitglieder zum Ausdruck kommt. Die tatsächliche Größe bemißt sich also nicht nach der Zahl ihrer Mitglieder sondern nach dem Grade ihres geistigen Verständnisses.
Im allgemeinen besteht unter den Schülern keine große Verschiedenheit des Denkens über die Grundtatsachen des geistigen Seins. Das Trachten, die Tatsachen der göttlichen Wissenschaft auf die Scheintatsachen der menschlichen Erfahrung anzuwenden, kann zu Meinungsverschiedenheit in der Kirche oder im Vorstand führen. So oft jedoch in einer Angelegenheit Meinungsverschiedenheiten bestehen, liegt einem Vorstandsmitgliede nichts so sehr am Herzen, als sich darüber gewiß zu sein, daß es nichts anderes wünscht und erwartet, als daß Gottes Wille geschehe, ungeachtet dessen, was seine menschliche Meinung zu sein schien. Und wenn sich alle Beteiligten nur in diesem einen Bestreben vereinigen, kann und wird das, was dem Rechten am nächsten kommt, vollbracht werden. Eine größere und weiterblickendere Macht als irgendwelche menschliche Erwägung leitet den Vorstand, dessen ganzes Verlangen und ganze Entschlossenheit und ganzes Gebet ist: „Nicht mein, sondern dein Wille geschehe”!
Du tust deine Hand auf und erfüllest alles, was lebet, mit Wohlgefallen.— Psalm 145:16.
