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Schatten verbannen

Aus der Februar 1930-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es kommt oft vor, daß Leute, wie man zu sagen pflegt, an ihrem Schatten erschrecken, weil sie ihn für etwas Greifbares halten, bis die Vernunft sie über den Irrtum aufklärt. Die Christliche Wissenschaft vollbringt die größere Aufgabe und führt die Menschen aus dem Schatten der Sinnenwelt heraus. Im Lichte des Geistes und der wahren Wesenheit wird es täglich klarer, daß der Stoff wesenlos ist, und in demselben Verhältnis verläßt man sich weniger auf das Stoffliche, und der Christliche Wissenschafter lernt immer mehr sich auf den Geist, die Quelle seiner Intelligenz, seines Wirkens, seiner Ausdauer, seiner Sehkraft und seines Gehörs verlassen. Von dem Christusvorbilde, dem Gegenteil des sterblichen Begriffs Mensch sprechend, erklärte Johannes der Täufer: „Er muß wachsen, ich aber muß abnehmen”. Vor größerer Geistigkeit nimmt die Undurchsichtigkeit der Schatten der Furcht und der sterblichen Annahme ab, und das menschliche Bewußtsein wird ein besseres Durchlaßmittel für die Wahrheit.

Krankheit lauert als Schatten in weltlicher Furcht, in jener Furcht, die unsere Gesundheitsaussichten vom Standpunkte der Abstammung, der Körperbeschaffenheit, der Lebensweise, des Wetters, der Höhenlage usw. aus berechnet. Zugegeben, daß Krankheit der Schatten falschen Glaubens sei, wie ist dann der Körper zu heilen? Angenommen, man möchte den dunklen Schatten, den ein Tisch auf den Fußboden wirft, beseitigen, wie würde man dabei zu Werke gehen? Würde man den Fußboden scheuern oder abschaben? Hat der Fußboden den Schatten erzeugt? Ist er im Fußboden? Kann er durch Entfernung des Fußbodens beseitigt werden? Würde jemand den Schatten für hartnäckig oder unheilbar halten? Nein, denn jedermann weiß, daß mit der Beseitigung des Gegenstandes, der das Licht nicht auf den Fußboden fallen läßt, der Schatten zugleich spurlos verschwindet.

Das erbarmende Wirken der Christlichen Wissenschaft vernichtet den Glauben an den Stoff und an Arzneimittel, an Sünde, körperliche Vererbung, Armut und alle dunklen Vorahnungen. Was kann jeden Schatten der Furcht, der Sünde — aller Weltlichkeit — aus dem menschlichen Denken verbannen? Einzig und allein das Licht und die Macht der göttlichen Liebe, die Reinheit des Geistes. Wie einleuchtend es daher doch ist, daß jemand, der bei der Christlichen Wissenschaft Heilung sucht, unbedingt aufhören muß, sich beobachtend, ängstlich oder sonstwie erwartend um den körperlichen Leib zu kümmern! Kann man den Schatten auf dem Fußboden dadurch entfernen, daß man ihn auf sein Alter und seine Beschaffenheit untersucht? Solches Untersuchen des Schattens würde nicht nur nichts nützen sondern seine Beseitigung vielmehr dadurch verzögern, daß das Denken vom Beseitigen des schattenwerfenden Gegenstandes abgelenkt wird. Daher fordert die Christliche Wissenschaft jeden Leidenden auf, sein Leiden in erster Linie ehrlich als einen Bewußtseinszustand zu erkennen; denn „wir haben”, wie Paulus schreibt, „nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen”, und Fleisch und Blut sind der Wahrheit gegenüber ohnmächtig.

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