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Was Gott fordert

Aus der Februar 1930-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im ganzen Alten Testament sind wohl nirgends die Forderungen wahrer Anbetung bestimmter und ansprechender dargelegt als in den Worten des Propheten Micha. „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist”, erklärt Micha als Vorbemerkung zu seiner unvergleichlichen Äußerung, und er fährt fort mit der zwingenden Frage: „Und was fordert der Herr anderes von dir als gerecht zu sein und Barmherzigkeit zu üben und demütig zu wandeln mit deinem Gott?” (engl. Bibel). Wie bündig dieser Prophet des Altertums seinen Landsleuten nach eingehender Erforschung der Gesinnung Israels das wahre Wesen der Anbetung darlegte! Micha sprach für das Landvolk, für die Armen und Unterdrückten. Und wie er die Israeliten der Pflichtvernachlässigung, besonders der Abgötterei, der Unterdrückung der Niedrigen und des Götzendienstes beschuldigte, war furchtbar. Aber er sah das Kommen des Christus voraus, der Gerechtigkeit und wahre Anbetung aufrichten sollte; und in seiner zwingenden Frage brachte er den Geist der Botschaft des Heilandes zum Ausdruck.

So bedeutsam sind diese Worte Michas, daß es sich lohnt, die darin enthaltene große Lehre näher ins Auge zu fassen. Die Frage bedarf keiner Beantwortung, die Antwort ist gegeben. Gerecht sein, barmherzig sein und demütig mit Gott wandeln erfüllt die göttlichen Forderungen. „Gerecht sein” heißt alle Menschen mit Gerechtigkeit, ohne Bevorzugung, ohne Vorurteil, und in jeder Hinsicht unparteiisch behandeln. Nur dies erfüllt die göttliche Forderung. Wie genau doch dieser Gedanke mit dem ersten Satze des Abschnitts „Eine Richtschnur für Beweggründe und Handlungen” (Kirchenhandbuch, S. 40) übereinstimmt: „Weder Feindseligkeit noch rein persönliche Zuneigung sollte der Antrieb zu den Beweggründen oder Handlungen der Mitglieder Der Mutter-Kirche sein”! Mrs. Eddy zog hiermit eine Richtschnur für das persönliche Verhalten der Mitglieder Der Mutter-Kirche, die zum mindesten in einem Punkte mit den Ansichten des Propheten über die Forderung wahrer Anbetung übereinstimmt.

„Barmherzigkeit üben”, nicht bloß barmherzig sein, sondern mit Liebe Barmherzigkeit üben, meinte der Prophet. Christus Jesus legte einen ähnlichen Gedanken in die köstliche Seligpreisung: „Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen”. Sicher hat jeder Sterbliche, der seine eigenen Mängel doch kennen muß, das Verlangen nach Barmherzigkeit und Vergebung. Während man sich bewußt sein kann, daß man unrecht tut, wünscht man doch, daß es einem vergeben werde, und, wenn man in seinem Denken ehrlich ist, daß man besser werde. Ein sündhaftes Leben führen ist nicht das vorherrschende Verlangen der Menschen. Barmherzig sein, vergeben, wissen, daß der wirkliche Mensch nie etwas anderes als das Gute weiß oder tut, fördert die Barmherzigkeit, erweckt sogar die Liebe zu ihr. Wie ganz diese Bedingung des Hirtenpropheten doch von dem Christusgeiste durchdrungen war!

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