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Die Norm der Christlichen Wissenschaft

Aus der März 1930-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß Gott das unendliche und vollkommene Gemüt ist, und daß der Mensch die vollkommene Idee, das Bild oder die Widerspiegelung des Gemüts ist. Es kann daher gesagt werden, daß der vollkommene Gott und der vollkommene Mensch die Norm der Christlichen Wissenschaft ist. Diese Norm ist tatsächlich in den Schriften der Mrs. Eddy durchweg aufrechterhalten. Beständig legt sie sie immer wieder mit anderen Ausdrücken dar; beständig weist sie darauf hin, daß sie die Grundlage rechten Denkens ist; beständig zeigt sie, daß die Kraft, das Nichts der Annahmen des Bösen zu beweisen, von unserem Verständnis dieser Norm abhängt. „Gott ist der Schöpfer des Menschen”, schreibt sie auf Seite 470 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”, und da das göttliche Prinzip des Menschen vollkommen bleibt, bleibt die göttliche Idee oder Widerspiegelung, der Mensch, vollkommen”.

Der Christliche Wissenschafter hat also bei allen an ihn herantretenden Aufgaben eine vollkommene Norm, an die er sich in seinem Denken halten kann. Nehmen wir an, die Aufgabe sei eine Krankheit. Wie hilfreich ist es da, die Wahrheit, die unveränderliche Wahrheit über Gott und den Menschen sofort zu Hilfe rufen zu können! Was ist Krankheit? Die Christliche Wissenschaft erklärt, daß sie nicht von Gott ist, daß sie nicht von Gott geschaffen ist, da Er unendlich gut ist. Sie muß daher unwirklich — eine Trugvorstellung oder eine falsche Annahme — sein. Ferner kann der Mensch, da er die vollkommene Widerspiegelung Gottes ist, unmöglich der Unvollkommenheit unterworfen sein. Daher kann der wirkliche Mensch nie krank sein. Wenn wir diese Wahrheit anerkennen und daran festhalten, halten wir uns an die Norm der Christlichen Wissenschaft. Und was muß die Folge sein? Heilung,— Heilung des falschen Glaubens an Krankheit.

Es gibt nichts Wunderbareres, als die Heilung einer ernsten — für den sterblichen Sinn ernsten — Krankheit durch das Verständnis der Wahrheit, daß Gott und der Mensch vollkommen sind, zu beobachten. Wer an einer Krankheit gelitten und durch Arzneimittel und Körperbehandlung keine Besserung erlangt hat, möge sich der unumschränkten Christlichen Wissenschaft zuwenden und ihre Grundlagen, die Vollkommenheit Gottes und des Menschen, die Allheit des Geistes, die Unwirklichkeit des Stoffs, erfassen, und die Tatsache erkennen, daß das Gute wirklich und das Böse, einschließlich Krankheit, unwirklich ist,— und mit der Erkenntnis der Wahrheit wird die Heilung kommen. Es war nie die geringste Spur von Wirklichkeit in irgend etwas Bösem, da Gott, das Gute, unendlich ist. Es war nie eine Spur von Wirklichkeit in irgend einer Krankheit; denn Gottes Idee, der Mensch, kann seine Vollkommenheit nicht verlieren. Die Menschen werden durch den fleischlichen Sinn verleitet zu glauben, das Böse sei wirklich. Die Menschen müssen durch den geistigen Sinn, den Sinn, durch den wir die Wirklichkeit wahrnehmen, vom falschen Glauben befreit werden.

Vielleicht ist Sünde die Aufgabe. Dann ist zu ihrer Zerstörung dasselbe geistige Verständnis notwendig. Was ist Sünde? Letzten Endes ist alles ungeistige Denken Sünde,— alles Denken, das auf dem Glauben beruht, daß der Stoff Intelligenz, Empfindung und Macht habe, was in Bösestun endigen könne. Und weltliches oder ungeistiges Denken kann durch das Denken überwunden werden, das geistig ist und die Eigenschaften Gottes — des unendlichen Geistes — widerspiegelt, wie Liebe, Erbarmen, Reinheit, Güte und Wahrhaftigkeit. In dem Verhältnis, wie der Sünder sein Denken von weltlichem Glauben zu geistigem Verständnis ändert, hört er auf, ein Sünder zu sein; und die Scheinwirkungen der Sünde vergehen. Jesaja, der die Kraft geistigen Verständnisses wahrnahm, konnte schreiben: „Wenn der Feind kommen wird wie ein Strom, wird der Geist des Herrn ein Banner gegen ihn aufstellen” (engl. Bibel). Krankheit und Sünde, die Feinde der Menschen, werden doch noch dadurch vollständig in die Flucht geschlagen werden, daß man sich an die Norm der Christlichen Wissenschaft — den vollkommenen Gott und den vollkommenen Menschen — hält.

Da die Christliche Wissenschaft ihren Schülern eine unantastbare Norm gegeben hat, so ist es ihre Pflicht, ihr Denken, ihr Leben ihr anzupassen. Wenn man dies anerkennt, ist man nicht blind gegen die vielen Schwierigkeiten, die das sterbliche Dasein denen zu bieten scheint, die nur dem Guten folgen und ihr Leben nach dem Vorbild des großen Wegweisers Christus Jesus gestalten wollen. Durchaus nicht; aber trotzdem muß jeder echte Christliche Wissenschafter zugeben, daß er seine Verpflichtungen, ein dem Guten, der Beweisführung seiner Erkenntnis seines wirklichen geistigen Selbst — des vollkommenen Menschen — geweihtes Leben zu führen, nicht beiseite setzen kann. Sein erleuchtetes Verständnis sollte in seinem Leben in jeder Hinsicht zu Tage treten — durch Reinheit seines Denkens, Redens und Handelns, durch Herzensgüte im Benehmen, durch erbarmende Rücksicht gegen seine Mitmenschen, durch Güte und Mitgefühl gegen die Schwachen — kurz, sein erleuchtetes Verständnis sollte sich durch einen göttlich geraden christlichen Charakter bekunden. Unsere Führerin schreibt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 167, 168): „Gute Worte an Stelle von einem guten Leben, guten Schein an Stelle von geradem Charakter zu setzen, das sind armselige Ausflüchte für die Schwachen und Weltlichen, die da meinen, die Norm der Christlichen Wissenschaft sei zu hoch für sie”.

Mrs. Eddy machte keine Zugeständnisse, wo es sich um Unsittlichkeit handelte. Sie behauptete beständig die Allheit Gottes und stellte die Wirklichkeit des Bösen in Abrede, indem sie beständig das Nichts und die Ohnmacht des Bösen behauptete. Aber unaufhörlich warnte sie die Menschen vor der Sünde und deren Wirkungen auf sie. Warum tat sie das? Weil Unsittlichkeit den Beweis der heilenden Wahrheit hindert. Unsittlichkeit gleicht einer Mauer zwischen Gott und dem Menschen, einer Mauer, die zerstört werden muß, ehe die Kraft Gottes zu ihren Gunsten wirken kann. Sünde oder Unstittlichkeit zieht die Sterblichen in den Schmutz, zerstört ihr Glück, ihren Frieden, ihre Freude und hindert sie, sich an die Norm der Christlichen Wissenschaft zu halten. Unsere Führerin schreibt (in dems. Buche, S. 483): „Sittliche Unwissenheit oder Sünde wirkt auf deine Demonstration ein und hindert deren Annäherung an die Norm der Christlichen Wissenschaft”.

Die Norm der Christlichen Wissenschaft ist bestimmt, unverrückbar, unwandelbar; und dafür sind wir tief dankbar. Aber der Christliche Wissenschafter hat vielleicht das Gefühl, daß sein Leben nicht nach Wunsch damit übereinstimmt. Was muß er tun? Er muß vor jedem Vorwand, der ihn von der Wirklichkeit des Bösen zu überzeugen sucht, mehr auf der Hut sein und ihn schneller als je zurückweisen. Der Christliche Wissenschafter, der des Namens würdig ist, ist inbrünstig, demütig und mit aller Macht bestrebt, sich der Norm der Christlichen Wissenschaft dadurch anzupassen, daß er seinen Glauben an Gott nicht trüben läßt, sein Verständnis der Wahrheit klar erhält, und durch sein geistiges Verständnis die Kranken und Sünder heilt und so „den Völkern ein Panier” aufstellt.

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