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Tüchtigkeit

Aus der März 1930-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Fähigkeit kann als die Kraft, Ergebnisse zu erzielen, angesehen werden. „Tüchtigkeit ist Tatkraft, bestimmte Ergebnisse hervorzubringen,— die Kraft, die tatsächlich etwas leistet, zum Unterschied von derjenigen, die etwas leisten könnte”, heißt es im „Practical Standard Dictionary” (Praktischen Normalwörterbuch) unter “power” (Kraft). Demnach haben wir alle offenbar reichlich Fähigkeit; was vielen von uns zu fehlen scheint, ist Tüchtigkeit. Eine andere Stelle in demselben Wörterbuch über die Bedeutung des Wortes „Tüchtigkeit” erläutert diesen Punkt: „Dieses Wort wird hauptsächlich auf intelligent Handelnde angewandt, und es bezeichnet die Eigenschaft, die die ganze Kraft auf das, was geleistet werden soll, unverzüglich und am zweckdienlichsten zur Wirkung bringt”.

In der unbedingten Wirklichkeit sind wir intelligent Handelnde, sind wir Werkzeuge des göttlichen Gemüts; dies ist unsere Beziehung zu dem Prinzip aller Kraft. Es gibt also keinen triftigen Grund, warum es uns anscheinend an Fähigkeit oder an Tüchtigkeit fehlen sollte. Christus Jesus lehrte, seine treuen Nachfolger würden „angetan werden mit Kraft aus der Höhe”. Nach dieser Darlegung erhebt sich dann die Frage: Wie können wir als Christen, als Christliche Wissenschafter, unsere Tüchtigkeit ausbilden und entwickeln? Wie kann dies jedermann tun? Es kann hier nicht versucht werden, diese Frage vollständig zu beantworten; aber es können einige wichtige Punkte angeführt werden.

Von größter Wichtigkeit ist die Voraussetzung, daß jeder einzelne die wahre Auffassung seines Einsseins mit dem göttlichen Gemüt, dem göttlichen Prinzip, ausbildet und entwickelt, oder umgekehrt dargelegt: zu den grundlegendsten menschlichen Irrtümern gehört der Glaube, daß der Mensch für sich selber bestehe. Demnach muß dieser Irrtum mit einer der Wichtigkeit voll und ganz entsprechenden Sorgfalt und Beharrlichkeit aus dem Denken ausgemerzt und ausgeschlossen werden. „Du mußt einfach eine wissenschaftliche und bestimmte Auffassung des Einsseins mit deinem göttlichen Ursprung bewahren und dies täglich beweisen”, erklärt Mrs. Eddy (Pulpit and Preß, S. 4). Und weiter unten auf derselben Seite: „Widerspiegle dieses Leben, und es bringt die volle Kraft des Seins mit sich”. Als Mrs. Eddy von dem berichteten Sühnopfer Christi Jesu die Idee von „des Menschen Einheit mit Gott” (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 18 und 497) ableitete und in der christlich-wissenschaftlichen Lehre hervorhob, trug sie sehr viel zur christlichen Religionslehre und zum menschlichen Wohlergehen bei.

„Des Menschen Einheit mit Gott” ist natürlich etwas, was im Bewußtsein besteht und geistig ist. Gott ist das Gemüt und der Geist des Menschen. Er ist das göttliche Prinzip unseres Seins. Er ist die unendliche Quelle, deren unaufhörliches Geben das wahre Bewußtsein jedes Menschen kennzeichnet und ausmacht. Daher ist ein weiterer überaus wichtiger Punkt, sich Tüchtigkeit des Denkens und geistige Fertigkeit anzueignen, daß jedermann die Fähigkeit ausbildet, schnell und bestimmt zwischen irrigen Antrieben und wahren Gedanken zu unterscheiden. Fleiß und Fertigkeit darin sind für den Fortschritt wichtig und wesentlich, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Es ist das „inbrünstige Gebet des Gerechten” (engl. Bibel), das „viel vermag”; und dieser Teil der christlich-wissenschaftlichen Betätigung wird dem fortschreitenden Schüler helfen, recht und gerecht zu sein.

Ferner hängt auch die Wirksamkeit der Anwendung der Christlichen Wissenschaft von der göttlichen Kraft und dem göttlichen Gesetz ab. Sogar der Meister sagte: „Ich kann nichts von mir selber tun”. Die durch geistiges Gesetz wirkende Kraft des göttlichen Prinzips — des Prinzips des Weltalls — befähigt den Ausüber, für jeden guten Zweck Ergebnisse zu erzielen. Daher muß er dieses Gesetz verstehen und alle seine Forderungen erfüllen. Als Christliche Wissenschafter sind wir Lernende. In erster Linie lernen wir das göttliche oder geistige Gesetz anwenden. Und Beobachtung ist für das Lernen stets von Nutzen. Als Lernende werden wir daher dadurch unterstützt, daß wir das Wirken des metaphysischen Gesetzes beobachten, besonders in Fällen, für die es die einzige Erklärung liefert. Solche Begebenheiten sind sowohl Anschauungslehren als auch überzeugende Beweise.

In engem Zusammenhang mit dem soeben angeführten Punkte steht ein anderer, der mindestens gleich wichtig ist. Als Lernende sollten wir, um mehr Verständnis zu erlangen, das, was wir jetzt verstehen, anwenden. Wir sollten es immer und immer wieder anwenden. Auf Seite 323 in Wissenschaft und Gesundheit hat Mrs. Eddy diesen Gedanken mit einigen herrlichen Sätzen ausgedrückt, und sie beginnt: „Um mehr erfassen zu können, müssen wir das betätigen, was wir schon wissen”. Man versteht nichts vollständig, solange man es nicht durch Anwendung gelernt hat. Dies gilt genau so für die Metaphysik wie für die Luftschiffahrt oder für die Rechenkunst. Die Christliche Wissenschaft hat viele Anwendungen, die zu vernachlässigen sich kein Schüler leisten kann. Die Heiltätigkeit kann einem selber und allen anderen überaus segensreich sein; aber jede bewußte Anwendung einer gottgegebenen Fähigkeit ist fruchtbar. Jesus beschrieb im Gleichnis von den anvertrauten Pfunden den unausbleiblichen Lohn, als er sagte: „Denn wer da hat, dem wird gegeben, daß er die Fülle habe”.

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