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Geistige Spontaneität

Aus der März 1930-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das Wort „Spontaneität” kann menschlich gedeutet als „freier Wille oder freiwilliges Handeln” erklärt werden. Die Menschen haben diese Auslegung angenommen, ohne viel darüber nachzudenken, und haben infolgedessen das Verständnis der höheren Bedeutung des Begriffs verloren.

Auf Seite 187 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” erklärt Mrs. Eddy das Wirken des göttlichen Gemüts und das vermeintliche Wirken des sogenannten sterblichen Gemüts mit den Worten: „Das göttliche Gemüt schließt alle Tätigkeit und alles Wollen in sich, und in der Wissenschaft wird der Mensch von diesem Gemüt regiert. Das menschliche Gemüt versucht die Tätigkeit in willkürliche und unwillkürliche einzuteilen und leidet unter diesem Versuch”.

Den Sterblichen, die das von Gott angeregte Handeln nicht verstehen, fehlt der freie Wille, wenn sie ihn am nötigsten brauchen, weil sie geistige Eigenschaften weltlich zu deuten suchen. Anstatt zu erkennen, daß geistige Eigenschaften unbegrenzt sind, schreiben sie sie oft einer Intelligenz im Stoff oder einem falsch unterrichteten Bewußtsein zu. Und wenn einem manche durch Ausbildung zu erlangende weltliche Fähigkeiten fehlen, ist man geneigt zu glauben, man könne nicht aus freiem Antrieb handeln oder sich ausdrücken.

In Wirklichkeit kann uns so wenig, wie uns Gott fehlen kann, der freie Wille fehlen; denn freier Wille ist eine Eigenschaft Gottes. Und durch diese geistige Eigenschaft kann sich das Denken in das Reich des Wirklichen erheben. Vergeistigtes Denken ist imstande, die Wahrheit aus freiem Willen auszudrücken; denn Freiwilligkeit befähigt einen, Gott, das göttliche Gemüt, ohne Anstrengung widerzuspiegeln.

Das sterbliche Gemüt, das fälschlich alles Handeln zu lenken beansprucht, sucht den freien Gebrauch der dem Menschen von Gott verliehenen Fähigkeiten dadurch zu hindern, daß es freies Handeln durch Furcht und Zweifel vereitelt. Die Christliche Wissenschaft ändert nach und nach diese falsche Vorstellung und verdrängt sie durch die wahre Idee von Tätigkeit. Sie zeigt, wie man zwischen dem von Gott, dem göttlichen Gemüt, angeregten Handeln und einem vermeintlich durch das nachgeahmte sterbliche Gemüt eingegebenen irrigen Handeln wählen kann.

Es ist ein großer Unterschied zwischen menschlichem Antrieb und freiem Willen. Die Sterblichen müssen daher sorgfältig über ihr Denken wachen, damit sie die Antriebe des sogenannten menschlichen Gemüts nicht für die Führung Gottes, des göttlichen Gemüts, halten. Der Antrieb des göttlichen Gemüts lenkt das Denken vom eigenen Ich weg und auf Gott hin. Der menschliche Antrieb entspringt weltlichem Denken und spornt hauptsächlich zu selbstsüchtigen Zielen und Bestrebungen an. In Wissenschaft und Gesundheit (S. 262) schreibt Mrs. Eddy: „Wenn man von einem höheren Standpunkt ausgeht, steigt man wie von selbst höher, ebenso wie Licht mühelos Licht ausströmt;, denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz'”.

Die Christliche Wissenschaft zeigt den Sterblichen, wie sie zu geistiger Herrschaft gelangen können; und sie macht klar, warum sie sich keine Unfähigkeit, die freies Wirken zu hindern sucht, einreden zu lassen brauchen. Paulus erklärte: „Ich bin frei geboren” (engl. Bibel). In Übereinstimmung hiermit schreibt Mrs. Eddy in „Miscellaneous Writings” (S. 183): „Der Mensch ist frei geboren: er ist weder der Knecht des Sinnes, noch ein törichter Mitläufer der sogenannten Freuden und Leiden selbstbewußten Stoffs. Der Mensch ist Gottes Bild und Gleichnis; alles, was Gott möglich ist, ist dem Menschen als der Widerspiegelung Gottes möglich. Durch die Klarheit der Wissenschaft lernen wir dies verstehen und eignen es uns an: lernen erkennen, daß der Mensch die Heilige Schrift in jedem Falle erfüllen kann; daß er, wenn er zu reden hat, recht reden kann — nicht durch Schulweisheit oder Gelehrsamkeit, sondern infolge der natürlichen ihm durch Widerspiegelung bereits eigenen Fähigkeit, der Wahrheit Ausdruck zu geben”.

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