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Die göttliche Liebe regiert das Weltall

Aus der Juni 1930-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Lang, jahrhundertelang hat es gedauert, bis die Menschen entdeckten, daß Gott die Liebe ist. Aber schließlich wurde die Entdeckung doch gemacht. Die körperlichen Sinne zeugten, was sie immer noch tun, für das Böse und dessen Wirkungen. Sie hatten den Sterblichen fortwährend eingeredet, daß das Böse in allen seinen Formen wirklich sei; daß Sünde, Krankheit, Leiden, Kummer und der Tod wirklich seien. Und so oft die Menschen den Vorwand oder die Einflüsterung gelten ließen, glaubten sie, daß eine Macht außer der Liebe das Weltall regiere. Denn wie kann die Liebe regieren, dachten sie, wo so vieles, das scheinbar dem Wesen der Liebe gerade entgegengesetzt ist, vorhanden zu sein scheint!

Aus den Lehren Jesu geht klar hervor, daß er Gott als die Liebe kannte. Wiederholt nannte er Gott Vater, wie z.B. in seinem Gebet — im Gebet des Herrn—, worin er Ihn „unser Vater in dem Himmel” anredet. Und wie anschaulich schildert er das Wesen des Vaters als Liebe, wenn er davon spricht, wie der Vater für die Sperlinge sorgt, die prächtigen Lilien auf dem Felde kleidet, und betont, daß „auch eure Haare auf dem Haupt alle gezählt sind”! Offenbar wollte der Meister klarmachen, daß Gott Seine ganze Schöpfung mit unendlicher Sorgfalt bedenkt, was nur der unendlichen Liebe möglich ist.

Mrs. Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, verweilte mit Vorliebe bei der Wahrheit, daß Gott die Liebe ist; sie hebt sie in ihren Schriften oft hervor und legt die gewaltige Bedeutung dieser Wahrheit für die Menschenkinder dar. In dem Aufsatze „Liebe” in „Miscellaneous Writings” schreibt sie auf Seite 249 und 250: „Welch ein Wort! Ich stehe in Ehrfurcht davor. Was für Welten von Welten es umfaßt und beherrscht! Das uranfängliche, das unvergleichliche, das unendliche All des Guten, der alleinige Gott, ist die Liebe”. Wer die Grundtatsachen der Christlichen Wissenschaft recht begriffen hat, lernt diese Worte unserer Führerin immer mehr schätzen. Wie die göttliche Wahrheit die falschen Annahmen des fleischlichen Gemüts nach und nach vertreibt, erkennen wir die Bedeutung der wunderbaren Tatsachen, daß Gott die Liebe ist, daß die Liebe überall in Gottes Weltall regiert, daß in Wirklichkeit nur die göttliche Liebe überall Macht oder Herrschaft hat.

So unvollkommen auch die Christlichen Wissenschafter diese wunderbare Wahrheit noch verstehen und erkennen mögen, so beweisen sie sie doch beständig in ihrem Leben. Wenn die Trugvorstellungen der körperlichen Sinne sie versuchen, wenn Sünde sich zu behaupten sucht, wenn sich Krankheit einzustellen scheint,— wenn die Einflüsterung von Bösem irgend welcher Art sich aufdrängt,— denken sie an Gott, die göttliche Liebe, und betrachten und behaupten die Wahrheit, bis sie deren Bedeutung erkennen; und vor dem klaren Verständnis der daraus folgenden Unwirklichkeit alles dessen, was nicht gut ist, verschwindet die böse Versuchung, was sie auch zu sein beanspruchen mag. Gott ist die Liebe! Nur das Weltall der Liebe ist wirklich; nur die Schöpfung der Liebe ist wirklich! Es ist also nichts anderes wirklich als das Gute; im Bösen ist keine Wirklichkeit.

Viele geben zu, daß Gott die Liebe ist; was aber aus dieser großen Wahrheit folgt, wollen sie nicht zugeben. Durch diese Gesinnung schließen sie sich von den Wohltaten aus, die das Annehmen der Wahrheit mit sich bringt. Denn es bedeutet einfach, daß sie nicht wirklich überzeugt sind, daß Gott die Liebe ist, und daß nur die Liebe die Macht ist, die das Weltall regiert. Die Christliche Wissenschaft besteht darauf, daß die Menschen nur in dem Maße, wie sie zugeben, daß Gott die Liebe ist, und bestrebt sind, den sich folgerichtig daraus ergebenden Schlußfolgerungen gerecht zu werden, in ihrem Leben fähig sind, die Wahrheit über die zahlreichen falschen Annahmen des körperlichen Sinnes zu beweisen, Annahmen, die, wenn sie geglaubt werden, das Dasein elend machen. Die Christliche Wissenschaft besteht darauf, daß die Menschen Gott vollständig treu ergeben sein müssen, daß sie der Liebe Allheit und Allerhabenheit vollständig anerkennen müssen, wenn sie unter Seiner vollkommenen Regierung stehen und deren Segen genießen wollen.

Welch herrlicher Gedanke,— daß die Liebe das ganze Weltall von der unendlich kleinen Idee bis zum geistigen Menschen regiert! Wie wunderbar, daß für jede Idee mit unendlicher Zärtlichkeit Sorge getragen ist! Die Regierung der göttlichen Liebe muß daher immer tätig sein, und nichts Wirkliches kann je außerhalb ihres Schutzes sein! Auf Seite 278 in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany” schreibt Mrs. Eddy: „Die Herrschaft der göttlichen Liebe ist allerhaben. Die Liebe regiert das Weltall, und sie hat das Gebot erlassen: ‚Du sollst keine anderen Götter neben mir haben‘, und: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben als dich selbst‘”. Kann, da „die Liebe das Weltall regiert”, irgend ein anderes Gebot ergehen?

Als Sadrach, Mesach und Abed-Nego, wie wir im Buche Daniel lesen, unversehrt aus „dem glühenden Ofen” hervorgingen, rief Nebukadnezar aus: „Seine Zeichen sind groß, und seine Wunder sind mächtig, und sein Reich ist ein ewiges Reich, und seine Herrschaft währet für und für”. Der König hatte gesehen, was der Glaube und ein gewisses Maß geistigen Verständnisses vollbringen können, und er mußte Gottes „Zeichen” und „Wunder” und Seine immerwährende Herrschaft anerkennen. Derselbe Glaube an Gott und dasselbe Verständnis Gottes als der Liebe ließen Daniel unversehrt aus der Löwengrube hervorgehen, was den König Darius zu dem Ausspruch veranlaßte: „Er ist ein Erlöser und Nothelfer, und er tut Zeichen und Wunder im Himmel und auf Erden. Der hat Daniel von den Löwen erlöst”.

Wie wunderbar überwand Christus Jesus sterbliche Annahmen! Während seines ganzen Wirkens bewies er durch das Heilen von Krankheit und Sünde und durch das Überwinden des sogenannten Naturgesetzes beständig, daß die göttliche Liebe die einzige Ursache ist. Mrs. Eddy schreibt über den Meister (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 286): „Physische Ursächlichkeit wurde von diesem Original-Menschen, Jesus, ganz und gar beiseite gesetzt. Er wußte, daß das göttliche Prinzip, Liebe, alles Wirkliche schafft und regiert”. Und ist Christus Jesus nicht unser Wegweiser, unser großer Beispielgeber? Was er von Gott verstand, können auch wir verstehen. Was er vom geistigen Gesetz bewies, können auch wir beweisen. Aber dies erfordert, daß wir auch gesinnt sind, wie er gesinnt war.

Die Christlichen Wissenschafter erleben durch die ihnen gewordene Offenbarung, daß Gott die Liebe ist, unsagbare Freude; und sie sind unaussprechlich dankbar, daß sie diese Tatsache einigermaßen beweisen können. Doch wie verhältnismäßig schwach erkennen sie diese Tatsache, ausgenommen in erleuchteten Augenblicken! Nichtsdestoweniger wissen sie, daß diese erleuchteten Augenblicke ein Vorgeschmack dessen sind, was ihrer — und aller Menschen — harrt, nämlich die göttliche Liebe als den Schöpfer und Erhalter des Menschen, den Beherrscher des ganzen Weltalls, immerwährend zu erkennen und zu beweisen.

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