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Tätigkeit

Aus der Juni 1930-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christliche Wissenschaft offenbart Gott, das göttliche Gemüt, als die immerwährende und einzige Quelle vollkommener Tätigkeit. Im Bereiche wahren Bewußtseins herrscht immer freiwillige, ungehinderte, fruchtbringende Tätigkeit. Der Offenbarer schreibt: „Und er zeigte mir einen lautern Strom des lebendigen Wassers, klar wie ein Kristall; der ging aus von dem Stuhl Gottes und des Lammes”. Enthüllt dies nicht, daß das Bewußtsein des geistigen Menschen unaufhörlich die allwirkende Liebe widerspiegelt, und daß es mit ihrer Kraft, Reinheit und Freude ausgerüstet ist? Von diesem lauteren und lebendigen Brunnen geht nur Vollkommenheit aus. Da der Christliche Wissenschafter dies weiß, ist er auf der Hut, die nachahmenden Einflüsterungen zu leugnen, die versuchen, sein Denken mit aufdringlichen Annahmen des Grolls, der Furcht, der Sinnlichkeit zu verunreinigen, und es dadurch von der reinen Quelle wahrer Ideen abzulenken. Der tierische Magnetismus trachtet das Denken im Weltlichen festzuhalten; aber die immer gegenwärtige entgegengesetzte Tatsache ist geistige Anziehung: „Ich, wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich sie alle zu mir ziehen”.

Der Christliche Wissenschafter, der jeden Versuch des Irrtums, ihn zum falschen Zeugen zu machen, erkennt und ihm widersteht, weiß Besseres zu tun als über einem Mißton zu brüten; denn dieses Nachgrübeln über die Unwirklichkeit ist die vermeintliche nachahmende Tätigkeit des sogenannten fleischlichen Gemüts. Ihm nachgeben würde unser Denken abhalten, den Forderungen des göttlichen Prinzips zu gehorchen.

Das Verständnis, daß Tätigkeit göttlich mental ist, liefert das Heilmittel für alle körperlichen Leiden. Unsere Führerin sagt (Miscellaneous Writings, S. 256): „Jede Eigenschaft des Stoffs ist an und für sich träge, leblos und ohne Intelligenz”. Der sterbliche Körper als Stoff kann sich nicht bewegen. Der Gedanke allein bewegt ihn. Daher ist sogenannte Verkrüppelung oder Lähmung nicht vom Körper herbeigeführt, sondern rührt daher, daß man sich dem falschen Glauben an Stoffgesetze hingibt; sie ist die Folge eines verfinsterten Bewußtseins. Die Christliche Wissenschaft bringt die so notwendige geistige Erleuchtung in Reichweite eines jeden, der sie treulich sucht und anwendet. Ihre Botschaft erweckt einen aus der Furcht vor Versklavung an einen körperlichen Leib und von der Vorstellung, daß Intelligenz, die geistig ist, der Krankheit unterworfen sei. Paulus sagt, wir müssen „Lust haben, außer dem Leibe zu wallen und daheim zu sein bei dem Herrn”. Sind wir wahrhaft willens, das Falsche in allen Punkten aufzugeben?

Das Wirken des göttlichen Gemüts an dem Gichtbrüchigen veranschaulichend sagte Christus Jesus zu diesem: „Stehe auf ... und wandle”. Ebenso ging der Mann vor des Tempels Tür, „lahm von Mutterleibe”, dadurch, daß Petrus und Johannes klar das ununterbrochene Wirken des göttlichen Prinzips erkannten, „in den Tempel, wandelte und sprang und lobte Gott”. Dasselbe Wirken des Geistes, das das sterbliche Denken aus seiner Schlaffheit aufrüttelt, stellt heute die geknechteten Leidenden durch das Wirken der Christlichen Wissenschaft auf ihre Füße.

Nicht der Stoff an sich fesselt einen Kranken ans Bett oder an einen Stuhl. Wahres Denken ist ungehindert, ungefesselt; denn die Ideen des Gemüts werden weder vom Fleisches empfangen noch sind sie sich des Fleisches bewußt. Die Fähigkeiten des geistigen Menschen sind nicht an den Stoff gebunden und werden nicht vom Stoff befreit. Daher wird als erste Gesinnungsänderung von einem durch die Christliche Wissenschaft Heilung suchenden Sterblichen verlangt, sich unbedingt von jedem vermeintlichen falschen, körperlichen Ursprung abzuwenden und sich der Tatsache zuzuwenden, daß der Geist der einzige Schöpfer und die geistige Wesenheit die einzige Wesenheit ist, und sich nicht mehr auf den Stoff sondern auf das Gemüt zu verlassen.

Einem, der den Gebrauch seiner Glieder wiedererlangt, bangt vielleicht vor den ersten Schritten. Dann soll er sich fragen, was Christus Jesus stützte, als er auf dem Wasser ging, und was Petrus untersinken ließ, als er sich auf dieselbe Oberfläche hinauswagte. Sie hatten äußerlich dasselbe Element unter den Füßen, aber ihr entgegengesetztes Bewußtsein bewirkte entgegengesetzte Ergebnisse. Christus Jesus wußte, daß alles Gemüt ist, und daß, wie Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 511) erklärt, „das göttliche Gemüt die Erhabenheit, Größe und Unendlichkeit der geistigen Schöpfung trägt”. Während Petrus glaubte, daß der Stoff den Stoff stütze, wußte Christus Jesus, daß das allwissende Gemüt allen seinen Ideen Stärke, Tätigkeit und Halt verleiht. Aus Furcht schaute der Jünger von dem Gemüt weg und auf den Stoff hin. In geistiger Erkenntnis schaute der Meister vom Stoff weg und auf das Gemüt hin. Die Christlichen Wissenschafter lernen seinen Fußtapfen folgen, und dies macht ihre eigenen Schritte seelisch und körperlich sicherer.

„Die unendlichen Ideen des Gemüts eilen dahin und ergötzen sich. In Demut erklimmen sie die Höhen der Heiligkeit” (in dems. Buche, S. 514). Der geistige Mensch ist demütig, weil er sich nur als die Widerspiegelung des unbegrenzten Guten kennt und weiß, daß er immer von seinem Schöpfer abhängig ist. Folglich ist alle rechte Tätigkeit ungehemmt; denn sie ist die widergespiegelte Augenscheinlichkeit, daß Gott in unserem Denken regiert. Dankbarkeit und Demut sind geistige Eigenschaften, von körperlichen Fesseln frei. Die Tätigkeit des göttlichen Prinzips fängt nicht an, um innezuhalten und wieder anzufangen; wirkt nicht, um dann entgegenzuwirken. Im göttlichen Gemüt gibt es keinen verkrüppelten Gedanken, keine aufgehaltene Tätigkeit. Die Liebe wird nie müde, Ideen der Liebe auszusenden, noch werden die Wahrheit und das Leben müde, wahre, lebendige, tätige Ideen auszusenden, und der Christliche Wissenschafter kann nie müde werden, sie zu empfangen. Es ist des Menschen Vorrecht, unaufhörlich alles zum Ausdruck zu bringen, was das Gemüt ihm mitteilt. In dem aus der Offenbarung des Johannes angeführten Verse ist daher zu beachten, daß der lautere Strom des Lebens immer von der lauteren Quelle „ausgeht”. Die Quelle der Erleuchtung, der Stärke und des Mutes des geistigen Menschen versiegt nie und ist unerschöpflich. Wer sein Bewußtsein an dieser ewigen Quelle demütig immer wieder füllt, erfreut sich erneuter Erleuchtung, Tätigkeit und Stärke. Er anerkennt, daß das göttliche Gemüt und die göttliche Liebe die Kraft hat, ihn restlos von allem zu reinigen, was nicht vom Vater ausgeht; und dankbar und ehrlich öffnet er diesem göttlichen Zustrom jeden Eingang zu seinem Denken. So wird das vom Stofflichen losgelöste menschliche Bewußtsein allmählich von allen hemmenden Bestandteilen frei, und anstatt untätig und körperlich gebunden außerhalb des Tempels wahren Bewußtseins zu warten, erwacht der Mensch aus der Furcht und der Trägheit und beweist die Wahrheit der Verheißung: „Die auf den Herrn harren, [werden] laufen und nicht matt werden, ... wandeln und nicht müde werden”.

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