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Die metaphysische Seite des Christian Science Monitors

Aus der Juni 1930-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Was ist die metaphysische Seite des Christian Science Monitors? Die Verfasserin dieser Betrachtung wurde einst gebeten, diese Frage zu beantworten, und die Aufgabe erwies sich als fesselnd und lohnend. Wer dieser Frage näher tritt, kommt mit wachsender Überzeugung zu der Erkenntnis, daß von der ersten Seite mit den Nachrichten an durch die Seiten hindurch, die regelmäßig erscheinende besondere und allgemein belehrende Fragen behandeln, ja selbst durch die Geschäftsanzeigen hindurch bis zu den Leitartikeln und den Bemerkungen der Schriftleitung auf der letzten Seite der Zweck der Zeitung metaphysisch ist. De Quincy erklärte, daß die Mathematik auf nichts fuße, was nicht rein metaphysisch ist; und dies trifft in der Tat auch auf den Christian Science Monitor zu.

Es wird zuweilen behauptet, die Christlichen Wissenschafter hätten bloß bezweckt, den Monitor als gute, gediegene Zeitung zu gründen, wenn auch auf sittlicheren Grundsätzen als andere große Zeitungsunternehmungen und mit dem Vorteil, daß täglich ein religiöser Aufsatz darin erscheint, daß es aber nie beabsichtigt gewesen sei, in unserer Kirche eine geistige Heimstätte für den Monitor mit dem Schutz der metaphysischen Arbeit unserer Mitglieder zu beanspruchen, und zwar einer so wachsamen und hingebungsvollen Arbeit wie sie sie für die anderen Arbeitsgebiete unserer Bewegung aufwenden.

Eine Zeitung mit jenen vom Monitor in seinen Spalten angestrebten hohen Zielen lauteren Zeitungswesens und gegenseitiger Verständigung wäre an sich schon ein lobenswertes Unternehmen, das sicherlich Erfolg verdiente; da es aber dann auf dem Glauben an menschliche Güte mit dem entsprechenden Glauben an menschlich Böses beruhte, hätte es keinen dauernden Platz im Wirkungskreise Der Mutter-Kirche.

Wäre es, wenn wir die metaphysische Seite des Monitors verstehen lernen wollen, nicht das beste, zu lesen, was Mrs. Eddy darüber geschrieben hat? Auf Seite 100 in „Miscellaneous Writings” findet sich eine Stelle, die wir in dem Bestreben, über unsere Tageszeitung richtig zu denken, kaum lesen können, ohne neue Inspiration und Erleuchtung zu finden. Sie lautet: „Richtig verstanden ist der geistige Ermahner (monitor) die Übereinstimmung des Göttlichen mit dem Menschlichen, der Höhepunkt der Christlichen Wissenschaft. Reine Menschlichkeit, reine Freundschaft, reines Familienleben, der Austausch von Liebe bringen der Erde einen Vorgeschmack des Himmels. Sie vereinigen irdische und himmlische Freuden und krönen sie mit unendlichen Segnungen”. Unsere Führerin schrieb diese Worte viele Jahre, ehe sie unsere Tageszeitung gründete; doch scheint etwas Prophetisches in dieser Erklärung zu liegen. Es ist, als ob das Gemüt sie schon die Arbeit habe vorausahnen lassen, die der Christian Science Monitor tun sollte. „Die Übereinstimmung des Göttlichen mit dem Menschlichen”! Was für ein wunderbarer gemeinsamer Boden, von wo aus die Angelegenheiten der Menschen betrachtet, die Gaben des Urteilens und Wählens bei allem, was die Arbeit, das Streben, die Freuden und die Wünsche der Menschen betrifft, in Tätigkeit gesetzt werden können! Denken wir einen Augenblick darüber nach, welch unermeßliche Gelegenheiten unsere Tageszeitung uns bietet, die göttlichen Gaben „reine Menschlichkeit, reine Freundschaft, reines Familienleben, den Austausch von „Liebe” an den Tag zu legen, damit auf diese Art „die Erde einen Vorgeschmack des Himmels” bekomme!

Zweifellos dachte unsere verehrte Führerin hieran, als sie im Jahre 1908 den Direktoren Der Mutter-Kirche mitteilte, daß die Zeit gekommen sei, eine Tageszeitung zu gründen. Durch Gebet und beständiges Harren auf die Führung und Erleuchtung des göttlichen Gemüts hatte der Christian Science Monitor im Denken der Mrs. Eddy Gestalt angenommen, und er wurde der Welt gegeben, als ihre Nachfolger genügend vorbereitet waren, ihre Wünsche dem höchsten Beweis ihres Gehorsams und Verständnisses gemäß auszuführen.

„Die unerschöpflich wirkende Wissenschaft ungeteilt zu verbreiten”, ist nach den Worten unserer Führerin auf Seite 353 in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany” die Aufgabe des Monitors. Diese Worte sind überaus bedeutungsvoll. Sie sind für uns alle ein Posaunenruf zu höherem Bemühen, zu einer klareren Erkenntnis dessen, was dieses große Werkzeug werden muß, um die von Mrs. Eddy vorgesehene Arbeit ausführen zu können. Verfolgen wir diesen Gedanken ungeachtet unserer früheren Ansichten weiter, so werden wir zugeben müssen, daß, da unsere Führerin den Christian Science Monitor als mit einer göttlichen Bestimmung betraut sah, wir, ihre Nachfolger, ihn so sehen lernen müssen. Unter denen, die diese Zeitung lesen oder für sie schreiben, ist bis jetzt niemand ganz frei von literarischem, künstlerischem, politischem oder nationalem Vorurteil, so daß uns zuweilen vielleicht ein unserer Auffassung widersprechender Gesichtspunkt stört. Was ist in einem solchen Falle das Heilmittel? Sollen wir durch solche Erfahrungen nicht unsere eigene Verantwortung erkennen lernen, seine metaphysische Seite dadurch aufrechtzuerhalten, daß wir uns in das vertiefen, was unsere Führerin darüber geschrieben hat, und daß wir nach jener Erkenntnis trachten, die sie dadurch bekundete, daß sie ihn uns darbot.

„Räumet die Steine hinweg!”, sagt Jesaja, „werft ein Panier auf über die Völker!” Vergessen wir nicht, in wievieler Hinsicht der Monitor schon die Bestimmung ausführt, die Mrs. Eddy für ihn voraussah, indem er für die Völker ein Richtmaß aufstellt! Da seine Einsetzung und sein Zweck das Ergebnis geistiger Erkenntnis war, kann nichts das umstoßen, was „unter dem Schatten des Allmächtigen” ist, noch es seiner heilenden und erlösenden Bestimmung für die Menschen berauben.

Mit zunehmender Erkenntnis des segnenden Zwecks, für den der Monitor ins Leben gerufen wurde, werden in den Spalten unserer Zeitung sowohl Intelligenz, Gerechtigkeit und Stärke als auch Milde, Erbarmen und Schutz bestimmter hervortreten. Und schließlich wird in stets zunehmendem Maße jenes Verständnis der wahren geistigen Beziehung des Menschen zum Menschen erscheinen, das allein dauernden Frieden unter den Völkern auf Erden verbürgen kann.

Unser Verantwortungsgefühl wächst in dem Maße, wie wir die geistige Bedeutung des Christian Science Monitors immer klarer erfassen. Wir sehen, daß er unserer einsichtsvollen Mitarbeit, unserer umsichtigen metaphysischen Arbeit, unserer liebevollen Unterstützung und Beschützung bedarf, und daß nur durch diese Erkenntnis und Beweisführung seine metaphysische Seite für alle Zeiten in den Augen aller Menschen aufgerichtet und die große Arbeit, für die ihn unsere Führerin bestimmt hat, nämlich „die unerschöpflich wirkende Wissenschaft ungeteilt zu verbreiten”, vollbracht wird.


Unsere schwersten Kämpfe werden nicht öffentlich ausgefochten; unsere schwersten Kämpfe spielen sich auf einem verborgenen Felde ab. Da ist niemand, der sich freut, wenn wir Sieger sind, niemand, der etwas von einer Niederlage hört. Und doch prägen sich diese verborgenen Kämpfe des Herzens, die wir für ganz unbeobachtet halten, im Charakter aus und kleiden uns am Ende wie mit einem Gewand. ... Deine Sprache verrät dich — dein Blick verrät deine Gesinnung — wenn nicht heute, so doch später. Und am Ende ist kein Sieg geheim, selbst wenn er in der Einsamkeit und Stille errungen ist.—

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