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Wahres Einkommen

Aus der Juni 1930-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jedermann weiß, wie sich die schöne Rose entfaltet. Ist der Rosenstock in sonnenwarmen und regenfeuchten fruchtbaren Boden gesetzt, so schlägt er aus und bringt seine farbenprächtigen, lieblich duftenden Blüten hervor. Zuerst klein und unansehnlich entfaltet sich durch Nährung und Pflege bald die erwartete Schönheit. Aber dieselbe Pflanze würde im finstern Keller verwelken und eingehen. Ohne Sonnenschein, Regen und fruchtbaren Boden gäbe es bald die Rose mit ihrer Schönheit und ihrem Wohlgeruch nicht mehr. Die sonst sich natürlich entfaltenden Blüten kämen nicht zum Vorschein.

Enthält dieses Beispiel von der Blume nicht für jedermann eine wertvolle Lehre? Nehmen wir an, die Rose könnte sagen: Ich will keinen erfrischenden Regen und keine Sonnenwärme haben. Hätte dies nicht dieselbe Wirkung, wie wenn sie in den finstern Keller gestellt würde und weder Sonne noch Regen hätte? Aber statt dessen verlangt sie nach ihrer richtigen Nahrung und wendet ihre Blätter dem Lichte zu, um sich weiter entfalten zu können.

Die Sterblichen, die sich über ihr Einkommen den Kopf zerbrechen und schwer ringen müssen, um mit ihren Mitteln auszukommen, tun gut, die Lehre von der Rose zu beachten. Segnungen strömen dem Menschen in alle Ewigkeit von Gott zu. Sie sind aber nicht weltlicher sondern geistiger Art — unbegrenzte Liebe, Intelligenz, Ehrlichkeit, Dankbarkeit, Freude, Nützlichkeit usw. Diese geistigen Gaben befriedigen wiederum alle unsere Bedürfnisse. In „Miscellaneous Writings” (S. 307) schreibt Mrs. Eddy: „Gott gibt dir Seine geistigen Ideen, und diese wiederum geben dir, was du täglich brauchst. Bitte nie für morgen; es genügt, daß die göttliche Liebe eine immergegenwärtige Hilfe ist; und wenn du wartest und nie zweifelst, wirst du jeden Augenblick alles haben, was dir not tut. Was für ein herrliches Erbe uns durch das Verständnis der allgegenwärtigen Liebe gegeben ist! Mehr können wir nicht erbitten, mehr brauchen wir nicht, mehr können wir nicht haben”.

Jemand, der nacheinander in verschiedenen Geschäften keinen Erfolg gehabt hatte, bat einen christlich-wissenschaftlichen Ausüber um Hilfe. Im Laufe der Unterhaltung merkte der Ausüber, daß der Hilfesucher trotz guter Vorbildung durch falsches Denken seelisch, sittlich und geistig verarmt war. Es wurde ihm klargemacht, daß er unbedingt geistige Eigenschaften zum Ausdruck bringen und aufbauend anstatt niederreißend denken müsse; denn Gedanken der Furcht, des Hasses, der Enttäuschung und der Selbstherabsetzung versperrten den Zustrom seines Einkommens. Es wurde ihm klargemacht, daß er reiche, wertvolle Kenntnisse habe, die einem gewissen Arbeitsfelde sehr zugute kommen würden, und es wurde ihm geraten, diese Kenntnisse zu verwerten. Er handelte bereitwillig dem Vorschlag gemäß mit dem Ergebnis, daß er eine Stellung fand, in der er ein größeres Einkommen hatte als je zuvor, was wieder ein Beweis war, daß man geben muß, wenn man empfangen will. Wie die Blume beständig Schönheit und Duft verbreitet, so sollte man beständig Liebe, Dankbarkeit, Freude, Ehrlichkeit und Nützlichkeit ausstrahlen. Wo aufbauendes Denken am Werke ist, kann es kein Verarmen, keine Begrenzung, keinen Mißerfolg geben. Denn aufbauendes Denken ist an sich schon das wahre Einkommen, das die Menschheit bereichert. Ist es, da diese Eigenschaften von Gott verliehen sind, nicht ebenso unsere Pflicht wie unser Vorrecht, uns an Gott zu wenden und alles in Empfang zu nehmen, was Seine unbegrenzte Schatzkammer für uns bereit hat?

Wer die göttliche Versorgung verstehen lernt, beginnt zu erkennen, daß des Menschen Geschicklichkeit, Fähigkeit, Verstand, Erfolg und Gelegenheiten unendlich, unbegrenzt sind, und daß das Zeugnis der körperlichen Sinne sie nicht begrenzen kann. Er lernt verstehen, daß er alles, was dem göttlichen Gemüt möglich ist, hier und jetzt zum Ausdruck bringen und bekunden kann. Er erkennt, daß er über das wahre Einkommen verfügen und es anwenden kann. Überblickt er verständnisvoll seine Segnungen, so gehen ihm die Augen auf für das beständige Kundwerden dieser wahren Versorgungsquelle.

Eines der großen Bedürfnisse unserer Zeit ist ein besseres Verständnis des Gebens. Man sollte standhaft an dem Gedanken festhalten, daß man den Menschen nützliche und aufbauende Dienste zu leisten hat, anstatt eigennützig nur einen Lebensunterhalt von der Welt zu fordern. Dann wird Erfolg durch Liebe, Dankbarkeit, Selbstlosigkeit und Ehrlichkeit kommen anstatt durch das Drängen des menschlichen Willens. Dann wird es einem auch klar werden, daß man das Recht hat, frei zu sein, glücklich zu sein und alles Gute im Überfluß zu haben.

Nur der weltliche Sinn zeugt für ungenügendes Einkommen. Wenn das Denken voller Furcht, Zweifel, Haß, Bitterkeit, Eifersucht, Geiz ist, ist es dann zu verwundern, daß irdische Begrenzung im sterblichen Denken stattfindet und in der Erfahrung zum Ausdruck kommt? Dies sind die räuberischen Gedanken. Schenkt man ihnen Gehör, so machen sie den Beweis unmöglich. Wird aber das Denken bereichert durch Erhebung zu den höheren Ebenen der Selbstlosigkeit, der Güte, der Ehrlichkeit, der Liebe, der Freundlichkeit, der Billigkeit und des Verlangens, den Mitmenschen zu helfen und sie zu ermutigen, so wird der weltliche Sinn zurechtund zurückgewiesen. Dann erfüllt sich, was Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 596) schreibt: „Die Christliche Wissenschaft, die dem Sinn widerspricht, läßt das Tal knospen und blühen, gleich der Rose”.

Ist es nicht das Allernatürlichste, daß man die Segnungen, die Gott verleiht, in vollem Maße empfängt, wenn sich das Denken Ihm zuwendet, wie sich die Rose der Sonne zuwendet? Kann es also ein Gefühl des Mangels oder der Begrenzung geben, wenn wir Gottes Segnungen als das wahre und einzig echte Einkommen erkennen? Dieses Einkommen ist unser göttliches Erbe, und wir sollten es im Überfluß haben. Der Prophet Maleachi führt uns diese Verheißung anschaulich vor Augen mit den Worten: „Bringet aber die Zehnten ganz in mein Kornhaus, auf daß in meinem Hause Speise sei, und prüfet mich hierin, spricht der Herr Zebaoth, ob ich euch nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die Fülle”.

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