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Das tägliche Gebet für alle Menschen

Aus der August 1930-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Von den vielen anregenden Beispielen, die wir im Leben unserer Führerin Mary Baker Eddy finden, dürfte wohl keines so sehr anspornen wie das in folgenden Zeilen aus „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany” (S. 220) enthüllte: „Jeden Tag bete ich um die friedliche Beilegung aller nationalen Schwierigkeiten, um die Menschenbrüderschaft, um das Ende der Abgötterei und des Unglaubens und um das Wachstum und die Aufrichtung des christlichen Glaubens — des Christentums Christi. Ich habe auch den Glauben, daß mein Gebet etwas ausrichtet, und daß Er, der umstürzt, so lang umstürzen wird, bis Er, dessen Recht es ist, regieren wird”. Wahrlich eine erleuchtete Äußerung, ein Verweis für zweifelndes Vertrauen und mutlosen Glauben und ein aufrüttelnder Ruf zu hohem und edlem Vollbringen, an dem selbst die Niedrigsten teilnehmen können, und das dem Menschengeschlecht Aussichten auf unermeßliche Möglichkeiten für menschenfreundliches und heilendes Dienen eröffnet!

Wenn man innehält und die Scheinmacht und Hartnäckigkeit der falschen Annahmen der Welt, die nahezu endlosen Verwicklungen der nationalen Schwierigkeiten, die Zahl und Zähigkeit jener Gewalten bedenkt, die die Menschenbrüderschaft zu zerstören fuchen, ferner die scheinbar starke Verschanzung der Abgötterei und des Unglaubens in den Herzen der Sterblichen und die Riesenkämpfe vieler edler Männer und Frauen, die sich zu allen Zeiten um „das Wachstum und die Aufrichtung des christlichen Glaubens” bemühten,— wenn man dies alles in Betracht zieht und sich dann vorstellt, wie unsere Führerin täglich für diese große Zahl um Hilfe und Heilung betete, macht die einfache Erhabenheit ihrer Erklärung: „Ich habe auch den Glauben, daß mein Gebet etwas ausrichtet”, einen gewaltigen Eindruck auf einen. Hier haben wir ohne Zweifel den Glauben, der Berge versetzt!

Die Christlichen Wissenschafter sind bestrebt, ihrer Führerin nachzufolgen; es ist daher ihr Vorrecht, ihrem Beispiel zu folgen und täglich für alle Menschen zu beten. Offenbar rechnete Mrs. Eddy solches Beten zu unseren wichtigen Pflichten; denn sie schloß in das „tägliche Gebet”, das, wie sie sagt, „täglich zu beten die Pflicht eines jeden Mitglieds” Der Mutter-Kirche ist, folgende Worte ein (Handbuch, S. 41): „Möge Dein Wort die Liebe der ganzen Menschheit bereichern und sie beherrschen!” Paulus, der große Apostel der Heiden, dessen mächtiges Wirken sich über den größeren Teil der damaligen gesitteten Welt erstreckte, gibt uns denselben weiten Begriff von der Reichweite und der Macht des Gebets; denn er ermahnt Timotheus, „daß man vor allen Dingen zuerst tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen, für die Könige und für alle Obrigkeit, auf daß wir ein ruhiges und stilles Leben führen mögen in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit”, und er fügt hinzu: „Denn solches ist gut und angenehm vor Gott, unserm Heiland, welcher will, daß allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen”.

Durch die Christliche Wissenschaft ist unser Zeitalter mit dem herrlichsten und mächtigsten heilenden und erneuernden Einfluß, den die Welt je gekannt hat, betraut,— mit der auf der Erkenntnis des feststehenden göttlichen Prinzips beruhenden Macht gerechten Gebets. Die Welt bedarf dringend der Hilfe und der Heilung, die solches Gebet bewirkt. Jeden Tag vernehmen wir durch die Zeitungen und durch jedes erdenkliche Sprachrohr, daß die Menschheit immer noch, wenn auch in anderer Form, den Notschrei ausstößt, der vor so vielen Jahrhunderten in nächtlicher Finsternis an Paulus erging: „Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns”. Gott sei Dank, daß wir durch die Christliche Wissenschaft diesem Ruf jetzt nachkommen können! Was für ein Vorrecht wir haben, welch freudiger Dienst unser harrt! Denn „des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist”.

Es ist wunderbar, zu wissen, daß gerechte Gebete allen Menschen helfen. Mitten in der Nacht braucht ein schiffbrüchiger Seemann auf hoher See vielleicht gerade den Gedanken des Muts, den christlich-wissenschaftliches Gebet der Welt bringt. Oder ein einsamer, verzagter Kämpfer kann etwas von dem Schutz empfinden, dessen sich die Christlichen Wissenschafter in stillem Einssein mit Gott bewußt sind. Oder es können wiederum solche, die vom Laster oder Verbrechen versucht werden, auf den stillen Einfluß zum Guten eingehen, den das christlich-wissenschaftliche Gebet hervorruft.

Wie viele Verbrechen sind schon dadurch abgewendet worden, daß gerade im rechten Augenblick ein sanfter Engelgedanke kam! Wie viel Zorn ist schon beschwichtigt, was für Verzagtheit verbannt, was für Kummer vertrieben worden durch die inbrünstigen Gebete eines unbekannten Wächters in fernem Lande! Die Welt erfährt vielleicht nie, wer ungesehen Dienst tut, und diejenigen, die beten, mögen die weitreichende Wirkung ihrer wahren Gebete wohl nie erfahren; doch welche menschliche Anerkennung oder Belohnung käme der Erhabenheit, der Herrlichkeit, dem Gefühl der Herrschaft und der Macht gleich, die in dem einfachen, vertrauensvollen Satze zum Ausdruck kommen: „Ich habe auch den Glauben, daß mein Gebet etwas ausrichtet”.

Der Prediger Salomo erzählt von einer kleinen Stadt, die vor alters von einem großen König belagert wurde. Obwohl nur „wenig Leute darin” waren, ward doch darin gefunden „ein armer, weiser Mann, der errettete dieselbe Stadt durch seine Weisheit”, weshalb der Prediger mit Recht folgert: „Weisheit ist ja besser denn Stärke”, und: „Weisheit ist besser denn Harnisch”. Wahre Weisheit ist geistige Weisheit, und gerechtes Gebet ist die treue Anwendung dieser geistigen Weisheit.

Wir könnten nicht auf Erlösung hoffen, wenn sie nicht allen Menschen gleich zugänglich wäre. Das göttliche Prinzip kennt keine besonderen Gnadengaben. Weil die Wahrheit allüberall ist, kann jedermann sie erkennen lernen. Unsere Führerin schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 206): „In der wissenschaftlichen Beziehung von Gott zum Menschen sehen wir: was einen segnet, segnet alle”. Diese Erklärung ist auch umgekehrt wahr: Was alle segnet, segnet den einzelnen. Indem wir unserem Bruder helfen, helfen wir uns selber. Das selbstlose tägliche Gebet, das die Christlichen Wissenschafter für die Welt im allgemeinen darbringen, ist auf das Wasser geworfenes Brot, das sicher zu ihnen zurückkommt. Was für ein Vorrecht es also ist, durch unser rechtes Denken, unser ernstliches Beten, unser häufiges und stilles Vergegenwärtigen der Wahrheit allen Menschen zu helfen! Und für diese verborgene, heilige Arbeit belohnt uns unser allsehender, allhörender Vater-Mutter Gott in der Tat öffentlich und reichlich.


Es gibt für die Seele keinen andern Hort, keine andere Zuflucht oder Burg als Gott wird uns je genügen. ... In Stunden der Ungewißheit und des Leids, wenn die falschen Stützen versagen, finden wir unsern Weg eher zu der wirklichen Zuflucht zurück. Allein und auf die eigene Kraft gestellt, werden wir unsere Schutzlosigkeit plötzlich gewahr. ... Wir sind auf die Wirklichkeit zurückgeworfen. Wir haben dann unsere Augenblicke der Aufrichtigkeit und der Einsicht. Wir merken, daß wir ohne Hilfsquellen, die außerhalb unseres Gebietes liegen, nicht leben können. Wir müssen Gott haben.—.

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