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Liebe und Dienen

Aus der August 1930-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Dienen bedeutet vielleicht nicht immer Liebe; aber Liebe äußert sich immer durch Dienen,— dadurch, daß wir uns selber, unser Eigentum, unsere Zeit den Geliebten geben. „Gott ist Liebe”, und Gott ist es, „der uns dargibt reichlich, allerlei zu genießen”. Jesus der Wegweiser sagte: „Liebet euch untereinander, wie ich euch geliebt habe”. Er brachte sein Leben mit Dienen zu. Er lehrte als er z.B. den Jüngern die Füße wusch, daß der Liebe keine Aufgabe zu niedrig und kein Opfer zu groß erscheint; denn „niemand hat größere Liebe denn die, daß er sein Leben läßt für seine Freunde”, sagte er.

Mutterliebe ist oft selbstlos und äußert sich darin, daß sie für die Kinder sorgt, ihnen hilft und dient. Wenn Kindermund das erste Gebet: „Gott ist Liebe” stammelt, wissen wir, daß das Kind, so klein es ist, einigermaßen versteht, was es sagt. Denn es hat die Liebe gefühlt, die sich treu seiner annimmt. „Die Liebe höret nimmer auf”. Ein Kind kann sich verirren; aber die Arme der Liebe sind immer offen, um es bei seiner Rückkehr willkommen zu heißen und ihm in Zeiten der Not zu dienen. Der Kinder Liebe zu den Eltern kommt durch Gehorsam und Dienstfertigkeit zum Ausdruck. Kommt der Vater, die Mutter oder der Lehrer dem Kind durch Liebe nahe, so ist die Frage der Zurechtweisung auf ein Mindestmaß beschränkt, und wenn Aufgaben als Ausdruck liebevollen Dienens erkannt werden, werden sie um so freudiger ausgeführt.

Unsere Liebe zur Christlichen Wissenschaft bekundet sich in unserer Bereitwilligkeit, uns zu ihr zu bekennen und ihr in jeder uns zufallenden Eigenschaft zu dienen. Ein freundlicher Blick, ein Händedruck, regelmäßiger Besuch der Gottesdienste, Bestellen und Lesen der Zeitschriften, das Geben eines Zeugnisses, Beteiligung an der Kirchenarbeit,— in alledem kommt unsere Liebe zur Christlichen Wissenschaft zum Ausdruck. Indem wir das Nächstliegende tun, bahnen wir den Weg für größeren Dienst. Unsere Liebe zu Gott kommt dadurch zum Ausdruck, daß wir der Menschheit dienen. Johannes sagt treffend: „Wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, wie kann er Gott lieben, den er nicht sieht?” Die Welt bedarf dringend der Liebe; und Mrs. Eddy sagt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 225): „Liebe ist der Befreier”. Wenn wir die Christusliebe leben und üben, werden wir Kraft erlangen und mit Vollmacht sprechen und wie Jesus helfen und heilen.

Die Liebe lehrt uns unseres Bruders Not sehen und ihr abhelfen, seine Schwächen als unwirklich sehen, uns des Richtens, Tadelns und Verurteilens enthalten, ihm dadurch wahrhaft dienen, daß wir ihn als das zu Gottes Bild und Gleichnis geschaffene und immer vollkommene Gotteskind sehen. Wir mögen denken, daß wir wenig Fähigkeit, Zeit oder Geld haben, anderen zu dienen; die Christliche Wissenschaft zeigt uns aber, daß wir zu allen Zeiten, unter allen Umständen und überall dadurch dienen können, daß wir die Wahrheit erkennen, indem wir den Menschen hier und jetzt als geistig und vollkommen sehen.

So hilft uns die Christliche Wissenschaft selbst die scheinbar Unliebenswürdigen lieben; denn sie lehrt uns uns vom Irrtum abund der Wahrheit zuwenden und so den wirklichen Menschen sehen. Dies erfordert zuerst vielleicht Anstrengung — viel Leugnen des Irrtums und Behaupten der Wahrheit; wenn wir aber ausharren, gelangen wir schließlich dahin, wo wir die Worte unserer Führerin verstehen, wenn sie sagt (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 210): „Alle, auf denen eure Gedanken ruhen, werden dadurch gesegnet”. Wahre Liebe und christliches Dienen kennen kein eigennütziges Verlangen nach Gewinn. Nichtsdestoweniger ist es unmöglich, zu dienen, ohne selber dabei zu gewinnen; denn Lieben und Dienen sind wie Barmherzigkeit „doppelt gesegnet”— sie segnen den, der gibt und den, der empfängt.

Lieben und Dienen sind ein sicheres Heilmittel für Entmutigung und Selbstbedauern; denn sie lassen uns wenig Zeit, über das eigene Ich und über persönliche Schwierigkeiten nachzudenken. Lieben und Dienen sind unaufhörliches Gebet. Sie werden genau so ein Teil des wahren Christlichen Wissenschafters, wie Duft und Formenund Farbenschönheit ein Teil der Blume sind. Die Christlichen Wissenschafter sollten so natürlich lieben und dienen, wie die Blume Wohlgeruch und Schönheit verbreitet. Unsere Bemühungen mögen wenig geschätzt werden, und unser Dienst mag scheinbar wenig vollbringen; wir können aber sicher sein, daß kein rechtes Bemühen verlorengeht, und daß selbstlose Liebe und selbstloses Dienen, das rechte Denken des Christlichen Wissenschafters, den Himmel auf Erden bringen. In ihren Gedichten (S. 13) hat Mrs. Eddy geschrieben:

„Ich bete, daß ich täglich Gutes tue
Für all die Deinen und für Dich;
Ein Opfer reiner Liebe, zu dem selber
Mein Gott, mein Vater führet mich”.

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