Einen himmlischen Ausblick auf glücklichere Zeiten für die Menschen gewährte dem Propheten Jeremia inmitten aller Trübsal die göttliche Versicherung: „Siehe, ich will sie heilen und gesund machen und will ihnen Frieden und Treue die Fülle gewähren”. Es ist bedeutsam, daß mit der Offenbarung von Frieden und Treue zugleich Gesundheit kommen sollte.
Wir ersehen aus der Geschichte der Kinder Israel, daß geistiges Heilen von frühester Zeit an unter ihnen üblich war. Die wenigen biblischen Berichte von Zuflucht zu stofflichen Heilmitteln sind auffallende Ausnahmen. Im 2. Buche der Chronik lesen wir von König Asa, der statt Gottes Hilfe die Hilfe der Ärzte suchte und „entschlief mit seinen Vätern”. Im Evangelium des Markus lesen wir von dem Weibe, das zwölf Jahre lang den Blutgang gehabt hatte und „viel erlitten von vielen Ärzten und hatte all ihr Gut darob verzehrt, und half ihr nichts, sondern vielmehr ward es ärger mit ihr”. Dieses Weib wurde von Christus Jesus nur durch geistige Mittel geheilt.
Die Lehren der Mary Baker Eddy ziehen eine scharfe Scheidelinie zwischen dem göttlichen Heilen, dem Heilen der Christlichen Wissenschaft, und den Verfahren der sogenannten Arzneiwissenschaft und der Seelenkunde. Während unsere Führerin die menschenfreundlichen Bemühungen aller ehrlichen Ärzte liebevoll achtet, besteht sie unerschütterlich auf ihrer göttlich eingegebenen Erklärung, daß die Christliche Wissenschaft mit weltlichen Heilverfahren unvereinbar ist.
Weltliche Heilverfahren gründen sich auf die Voraussetzung, daß der Stoff und die Krankheit wirklich seien. Die Grundlage des christlich-wissenschaftlichen Heilens ist die Wirklichkeit und Allheit des Geistes, Gottes, und die daraus folgende Unwirklichkeit des Stoffs und der Krankheit. Da diese zwei Verfahren einander entgegengesetzt sind, hat Mrs. Eddy ihren Nachfolgern den weisen Rat gegeben, jemand, der noch glaubt, daß er durch weltliche Verfahren geheilt werden könne, nicht christlich-wissenschaftlich zu behandeln. Sie rät ihnen, einen solchen Menschen vollständig unbeeinflußt die Mittel anwenden zu lassen, von denen er Hilfe erhofft. Sieht er sich in seiner Hoffnung getäuscht, so ist er vielleicht bereit, jenes ehrliche Vertrauen auf Gott zu setzen, das durch geistige Heilung belohnt wird. Auf Seite 370 des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” schreibt sie: „Eine physische Diagnose von Krankheit dient dazu, die Krankheit herbeizuführen, denn das sterbliche Gemüt muß die Ursache der Krankheit sein”. In dem Kapitel „Wissenschaft, Theologie, Medizin” in Wissenschaft und Gesundheit zeigt unsere Führerin, daß durch die der Welt geoffenbarte Christliche Wissenschaft diese Denkweisen der Erkenntnis der wahren Wissenschaft, der wahren Gotteslehre und der wahren Heilkunde weichen müssen.
Daß das ehrliche Verlangen, die Menschen zu segnen, auf Wahrheit gegründet ist, bringt Mrs. Eddy in einer bedeutsamen Stelle auf Seite 441 in Wissenschaft und Gesundheit zum Ausdruck, wo sie in der sinnbildlichen Darstellung das Verhör des „Sterblichen Menschen” schildert, der durch die Christliche Wissenschaft von Krankheit befreit wird, und den „Vorsitzenden des Obergerichts” des Geistes sagen läßt: „Wir empfehlen fernerhin, daß die Arzneimittellehre die Christliche Wissenschaft annehme, und daß Gesundheitsgesetze, Mesmerismus, Hypnotismus, Orientalische Zauberei und Esoterische Magie durch die Hand unsres Scherifs Fortschritt öffentlich hingerichtet werden”. Der Evangelist Lukas war Arzt. Doch was für ein echter christlicher Metaphysiker er wurde, nachdem die Lehren Christi Jesu ihm „Frieden und Treue die Fülle” geoffenbart und ihn von seinen weltlichen Annahmen geheilt hatten!
Wie genau erschaute der Psalmist das Kommen des Himmelreichs auf Erden, als er sang: „Gott sei uns gnädig und segne uns; er lasse uns sein Antlitz leuchten, daß man auf Erden erkenne seinen Weg, unter allen Heiden sein Heil. Es danken dir, Gott, die Völker; es danken dir alle Völker”.
