Christlich-wissenschaftliche Lesezimmer sind überall eingerichtet, wo es christlich-wissenschaftliche Kirchen gibt; denn Artikel XXI, Abschnitt 1 des Kirchenhandbuchs (S. 63) bestimmt ausdrücklich, daß „jede Kirche der christlich-wissenschaftlichen Konfession ein Lesezimmer haben soll”. Und wie segensreich sich unsere Lesezimmer den Kranken, den Sündern, den Notleidenden, den Betrübten erwiesen haben! Für viele war das christlich-wissenschaftliche Lesezimmer wie eine Oase in einem trostlosen, öden Lande. Nachdem sie vielleicht nach viel Leid und Trübsal, wahrscheinlich nach viel inbrünstigem Flehen zu Gott um Führung und Hilfe den Weg dorthin gefunden hatten, haben sie im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuche „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy gelesen und die Allheit Gottes, des Guten, und die trügerische Art des Bösen erkannt. Und mit der Offenbarung hat eine Heilung stattgefunden und ein neues Leben begonnen, ein Leben, in dem an Stelle der abgeworfenen Fesseln eines irrigen Glaubens die Freiheit und die Freudigkeit eines erleuchteten geistigen Verständnisses treten.
Unsere Lesezimmer sollen die Menschen durch die Christliche Wissenschaft segnen. Sie werden von unsern Kirchen unterhalten und stehen unter der Aufsicht der die Kirchenmitglieder vertretenden Vorstände dieser Kirchen. Daher hat jedes Mitglied die Pflicht, sie durch Beiträge zu unterstützen und auch durch geistige Arbeit für sie sowie durch teilnahmsvollen Besuch mitzuwirken. Jede Kirche ernennt einen Bücherwart und, wenn nötig, Hilfsbücherwarte, die gemäß Artikel XXI, Abschnitt 2 des Handbuchs gewählt werden. Diesen Beamten fällt der größte Teil der Arbeit des Lesezimmers zu. Aber die Kirchenmitglieder sollten die liebevolle Unterstützung erkennen, die diese Arbeit erfordert, und sollten sie gern und reichlich geben.
Die Lesezimmer sollten so gut wie möglich gelegen sein. Die Christliche Wissenschaft vertritt das Beste. Lehrt sie nicht die Vollkommenheit Gottes und des Menschen? Die Lesezimmer sollten daher eine saubere Umgebung und würdige Nachbarn haben und für Besucher leicht erreichbar sein, damit vielbeschäftigte Männer und Frauen ihre Gastfreundschaft in Anspruch nehmen können, so oft sie freie Zeit haben. Die Lesezimmer sollten auch einladend, bequem eingerichtet und gut beleuchtet sein; denn es ist zu beachten, daß Leute aller Stände zur Christlichen Wissenschaft kommen, und daher wohl Leute aller Stände die Lesezimmer besuchen werden.
Abschnitt 3 des Artikels XXI des Handbuchs bestimmt, was für Schriften in den Lesezimmern ausgelegt oder verkauft werden sollen. Überaus bedeutsam ist, daß diese Schriften „nur aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy bestehen” sollen, „sowie aus andern Schriften von dieser Verfasserin; ferner aus den Schriften, die von der Verlagsgesellschaft der Christlichen Wissenschaft herausgegeben oder verkauft werden”. Offenbar verfolgte Mrs. Eddy einen bestimmten Zweck, als sie so ausdrücklich festlegte, was für Schriften verkauft oder ausgelegt werden sollen: sie wünschte, daß unsere Lesezimmer der Öffentlichkeit nur solche Schriften anbieten, die die echte Christliche Wissenschaft enthalten.
Gewöhnlich werden Lesezimmer in neuen Teilen des Feldes in aller Stille eröffnet. Die Leute müssen sich erkundigen, wo sie sind, ehe sie sie besuchen können, um zu lesen oder Schriften zu kaufen; und überdies werden sie im Verhältnis zum Wachstum der Christlichen Wissenschaft in einer Gemeinde besucht. Die Arbeit der Lesezimmer ist also eine fortschreitende Arbeit. Doch auf welcher Stufe fortschreitender Nützlichkeit sie auch stehen mögen, sie sollten immer genügend Schriften vorrätig haben, um jedem Bedürfnis gerecht zu werden, d.h. es sollte stets ein angemessener Vorrat von allen Büchern unserer Führerin einschließlich Wissenschaft und Gesundheit und von den von der Verlagsgesellschaft verkauften Büchern und allen Zeitschriften vorhanden sein. Die Bücherwarte können in der Regel annähernd feststellen, wieviel Vierteljahrshefte, Journals, Sentinels, Herolde und Monitors wöchentlich, monatlich und vierteljährlich gebraucht werden. Der Vorrat sollte aber nie knapp gehalten werden; es sollte sich immer Fülle bekunden. Sollten je Journals, Sentinels, Herolde oder Monitors unverkauft bleiben, so können sie leicht zur freien Verteilung verwendet oder zu einem ähnlichen Zwecke an Kirchen mit größeren Verteilungsgebieten abgegeben werden.
Da die christlich-wissenschaftlichen Kirchen Zweige Der Mutter-Kirche sind, ernten sie den Segen dieser engen Zugehörigkeit. So ist es der Wunsch der Verwalter des Vermächtnisses der Mary Baker Eddy, die für die Veröffentlichung und den Verkauf ihrer Werke verantwortlich sind, ihr möglichstes zu tun, die Arbeit der Lesezimmer zu unterstützen. Auch die christlich-wissenschaftliche Verlagsgesellschaft ist stets bereit, unseren Lesezimmern zu helfen. Nicht nur gewährt die Verlagsgesellschaft bei den von ihr bezogenen Schriften eine Preisermäßigung, sondern sie ist auch auf jede erdenkliche Art bemüht, die Arbeit der Bücherwarte, soweit es sich um Bestellung von Vorräten handelt, möglichst zu erleichtern. Wenn man an das in unserer Bewegung zutage tretende Zusammenarbeiten denkt, kommen einem die Worte Jesajas in den Sinn: „Einer half dem andern und sprach zu seinem Nächsten: Sei getrost!”
Die christlich-wissenschaftlichen Lesezimmer in der ganzen Welt erweisen den Menschen heutzutage einen herrlichen Dienst. Das heißt aber nicht, daß dieser Dienst an Wirksamkeit nicht zunehmen wird. In der Tat wird er genau in dem Maße wertvoller werden, wie die für die Lesezimmer verantwortlichen Kirchenmitglieder an geistiger Erkenntnis und Hingebung zunehmen und liebevoller und weiser mit ihren Vertretern, den Bücherwarten, zusammenarbeiten, die mit gleicher Erkenntnis und Hingebung vielleicht ihr äußerstes tun, um unsere Lesezimmer ganz zu dem zu machen, was sie nach dem Wunsche „eines pflichtgetreuen Christlichen Wissenschafters” (Handbuch, S. 64) und gemäß der Absicht unserer geliebten Führerin sein sollen.
