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Wie die Kinder

Aus der August 1930-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Jesus rief ein Kind zu sich und stellte das mitten unter sie und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Es sei denn, daß ihr euch umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen”. In dieser Erklärung zeigt der Meister klar und unzweideutig den Bewußtseinszustand, den wir erlangen müssen, um in das Himmelreich zu kommen, das Mrs. Eddy u.a. als „die Herrschaft der Harmonie in der göttlichen Wissenschaft” erklärt (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 590). Wir sollten daher andächtig und ernstlich über diese Erklärung nachdenken; denn nur dann können wir gegen unsere Mitmenschen und unsere tägliche Arbeit die richtige und wissenschaftliche Haltung bewahren. Vertiefen wir uns des Morgens andächtig in diese Stelle, so bereitet uns dies für unsere Tagesarbeit vor, und wir werden erleben, daß wir jeden Tag zuversichtlich, gelassen und mit einem uns Ruhe und Frieden bringenden, liebevollen Bewußtsein zubringen. Mögen unsere Aufgaben noch so schwierig scheinen, mögen uns die Ansprüche des Sinnes noch so aufdringlich zu beunruhigen suchen, wir werden ruhig unseres Weges gehen; und die Falschheiten des Irrtums werden von uns abfallen und uns unberührt, geborgen und frei lassen.

Laßt uns über diese gesegnete Eigenschaft Kindlichkeit nachdenken und sehen, was Jesus zum Erlangen des Himmelreichs für so wesentlich erklärte! Unter den Eigenschaften des Kindesbewußtseins steht ohne Zweifel Reinheit an erster Stelle. Das reine kindliche Denken kennt nur Liebe, Selbstlosigkeit, Freundlichkeit, Vertrauen, Glauben. Es ist sich in natürlicher Weise des Guten bewußt und erwartet nur Gutes, erwartet die Befriedigung aller seiner Bedürfnisse, ist bei seinen Beschäftigungen freudig tätig, nimmt jeden Segen als sein natürliches Recht entgegen und hat keinen Zweifel und keine Sorge wegen des nächsten Tages. Hat das Kind Schwierigkeiten oder scheint ihm Gefahr zu drohen, so sucht es in den schützenden Armen der Mutter Zuflucht und Sicherheit. Kurz, das Denken des Kindes ist zuversichtlich und weiß, daß alles, was ihm an Liebe, Schutz, Trost, Nahrung oder was es auch sei, not tut, zur rechten Zeit und auf die rechte Art vorhanden sein wird.

In der Christlichen Wissenschaft unterwiesene Kinder erlangen leicht geistiges Vertrauen; und sie wenden sich rückhaltlos an unser aller Vater und Mutter, so oft sie ein Anliegen haben. Sie brauchen sich nicht mit dem Irrtum auseinanderzusetzen oder mit ihm zu ringen. Denn ihre Gewißheit, daß Gott immer und überall gegenwärtig ist, genügt. Ohne zu zweifeln nehmen sie die Lehren der Christlichen Wissenschaft an; und warum sollen sie bei solch rückhaltlosem Annehmen der Wahrheit zweifeln oder Einwendungen machen? So erlangen die Kinder leicht eine Denkweise, die dem Erwachsenen wunderbar erscheint.

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