In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 151) schreibt Mrs. Eddy: „Das göttliche Gemüt, das den Menschen geschaffen hat, erhält auch Sein Ebenbild und Gleichnis”. Welchen Trost und welche Erhebung gewährt das Betrachten dieser wunderbaren Erklärung unserer Führerin über Gottes liebreiche Fürsorge! Unser Vater-Mutter Gott erhält und regiert den Menschen immerdar; die Liebe verleiht immerdar die Erkenntnis des liebenden, furchtlosen, freudigen Wesens des Menschen; die Wahrheit offenbart immerdar die wunderbare Schöpfung, die die Kundwerdung Seiner Liebe ist; das Leben erhält immerwährend das Bewußtsein lebendig, daß der Mensch vollkommen und unsterblich ist. Gott, das unendlich Gute, verleiht immer das Bewußtsein, daß das Gute die einzige Kraft ist, und teilt stets die liebliche, freudige Zuversicht mit, daß Er alles in Seine große Liebe zärtlich einschließt.
Jesaja schreibt: „Ich will der Gnade des Herrn gedenken und des Lobes des Herrn in allem, was uns der Herr getan hat, und der großen Güte an dem Hause Israel, die er ihnen erzeigt hat nach seiner Barmherzigkeit und großen Gnade. ... Wer sie ängstete, der ängstete ihn auch; und der Engel seines Angesichts half ihnen. Er erlöste sie, darum daß er sie liebte und ihrer schonte. Er nahm sie auf und trug sie allezeit von alters her”. Auch der Psalmist erschaute diese wunderbare Wahrheit der liebreichen Fürsorge der göttlichen Liebe, als er schrieb: „Ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich”.
Furcht verschwindet vor dem Bewußtsein der Allheit und der Liebe Gottes wie die Finsternis vor dem Lichte; denn mit der Erkenntnis der zärtlichen Fürsorge der Liebe kommt jene vollkommene Liebe, die nach Johannes die Furcht austreibt.
Ein kleines Kind, das die große Liebe fühlt, mit der seine Mutter es umgibt, zweifelt nie an der Größe dieser Liebe sondern ist sicher, daß seine Mutter stets für ihr Kind Sorge tragen kann. So wird es uns, wenn wir Gottes große Liebe zum Menschen begreifen, auch nie einen Augenblick in den Sinn kommen zu zweifeln, daß die Wahrheit unter allen Umständen für uns Sorge tragen kann; und wir werden stets das wohltuende Bewußtsein haben, daß die
„... Hand, die die Schöpfung stützt,
Wird Seine Kinder gut behüten”.
In „Miscellaneous Writings” (S. 152) gibt uns unsere Führerin folgende herrliche Versicherung der liebenden Fürsorge Gottes: „So auf den Felsen Christi gegründet, seid ihr, wenn Sturm und Wetter diese sichere Grundlage umtosen, unter dem sicheren Schutze der starken Feste der Hoffnung, des Glaubens und der Liebe die Nestlinge Gottes; und Er wird euch mit Seinen Fittichen decken, bis der Sturm vorüber ist. In Seinen Hafen der Seele dringt nichts Irdisches ein, um Engel auszutreiben, um die rechte Eingebung, die euch sicher heimführen wird, zum Schweigen zu bringen”.
Die Christlichen Wissenschafter finden, daß sie in jeder beunruhigenden Lage sich nur die Allgegenwart und Allmacht Gottes und Seine zärtliche, liebreiche Sorge für alle Seine Ideen zu vergegenwärtigen brauchen, um vor allem Schaden bewahrt zu bleiben.
Jesus war von der Wahrheit stets gestützt, und sie trug stets Sorge für ihn. Das Geheimnis seiner Furchtlosigkeit angesichts des Hasses, grausamer Verfolgung und sogar des Todes war sein klares Verständnis der Allmacht und Allgegenwart der göttlichen Liebe und das Bewußtsein, daß die Liebe für Seine geistige Idee, den Menschen, immer liebevoll Sorge trägt. Er sagte: „Der Vater läßt mich nicht allein”. Und als sie kamen, um ihn im Garten Gethsemane gefangen zu nehmen, sagte er in dem Bewußtsein, daß Gottes liebende Macht ihn auch hier aus der Hand seiner Verfolger befreien könnte, wenn er es wollte: „Meinst du, daß ich nicht könnte meinen Vater bitten, daß er mir zuschickte mehr denn zwölf Legionen Engel?”
In dem Bemühen, seinen Jüngern einen Begriff von des Vaters schützender Fürsorge beizubringen, nachdem er ihnen gesagt hatte, wie sie verfolgt und ins Gefängnis geworfen werden würden, erklärte Jesus: „Und ein Haar von eurem Haupt soll nicht umkommen”. So können wir alle gewiß sein, daß unser Vater, ungeachtet dessen, was wir scheinbar durchmachen, nicht zulassen wird, daß das Böse uns schadet. Die Erfahrung wird uns nur von Weltlichkeit läutern und uns besser verstehen lehren, daß unser Vater-Mutter jeden Augenblick wunderbar für uns Sorge trägt. Die Liebe wird uns, wo wir auch sein und was wir zu tun haben mögen, stets die liebevolle Versicherung geben: „Mein Angesicht soll vorangehen”. Wir bedürfen nur des Bewußtseins der Allmacht und Allgegenwart der Liebe und Seiner zärtlichen Sorge für die Seinen; denn die Liebe ist unsere Befreierin und sichere Schutzwehr.