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Die Einfachheit der Christlichen Wissenschaft

Aus der November 1931-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Einfachheit ist eine der vielen Eigenschaften, deren Bekundung beim Heilen der Kranken und Umwandeln der Sünder von großer Wichtigkeit ist. Kindliches Vertrauen zu der Lehre der Christlichen Wissenschaft und einfacher Gehorsam gegen sie sind beim Beweisen ihres heilenden Prinzips unerläßlich.

Da viele Leute die Christliche Wissenschaft für verwickelt und schwer verständlich halten, können sie sich nicht vorstellen, wie einfach die praktische Anwendung ihrer Regeln ist. Sorgfältiges Eindringen in das Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy läßt den ehrlichen Sucher jedoch erkennen, daß nicht bloße Gelehrsamkeit oder Bildung erforderlich ist, um die Wissenschaft des Seins zu verstehen, sondern demütige, kindliche Empfänglichkeit.

„Dem sterblichen Sinn erscheint die Christliche Wissenschaft abstrakt”, schreibt Mrs. Eddy (Wissenschaft und Gesundheit, S. 459), „aber wenn die Wissenschaft verstanden wird, ist der Vorgang einfach, und die Ergebnisse sind sicher”. Eine klare Darlegung der Wahrheit über Gott und den Menschen enthält nichts Verwickeltes oder Unklares; und die heilende Kraft einer solchen Darlegung ist beweisbar. Das durch die göttliche Wissenschaft erleuchtete Denken kennt keine Niederlage; denn es vernichtet den Glauben an eine Gott entgegengesetzte Macht.

Böse Annahmen wie Haß, Zorn, Groll, Eifersucht und ähnliche irrige Gedanken können die einfache Kenntnis der Wahrheit nie überleben. Wer täglich bestrebt ist, ein christus-ähnliches Leben zu führen, trägt viel dazu bei, daß die Folgen solcher Irrtumsformen wie Reizbarkeit, Sorge und Ungeduld ausgerottet werden und dauernde Freude und dauernder Friede an ihre Stelle treten.

Die Christliche Wissenschaft ist die Wiederkunft des Urchristentums. Aber es mag sich die Frage erheben: Was ist dieses Urchristentum? Ist es nicht jener verständliche, beweisbare Glaube, von dem das Denken und Leben der ersten Christen durchdrungen war? Ist es nicht das fortwährende Bemühen, dieselbe Milde, Sanftmut und Demut, die das Leben und die Werke des Meisterchristen Jesu des Christus kennzeichneten, zum Ausdruck zu bringen? Weder Eigendünkel noch Scheinheiligkeit hatte in seinem Bewußtsein Raum. Sein Leben war ein Leben liebevoller Einfachheit, und dennoch hatte dieses Leben nichts mit Schwäche gemein; denn er war der mächtigste Mensch, der je auf Erden wandelte. Er bewies, daß die Einfachheit der Gottseligkeit Hand in Hand mit Macht geht. Die reinen, kraftvollen Darlegungen seines Evangeliums verstanden selbst die Ungebildeten und solche, die Gott nicht als einen immer gegenwärtigen Vater kannten. Kleine Kinder verstanden sein liebevolles Wesen genügend, um sich zu ihm hingezogen zu fühlen.

Dem Mann mit der verdorrten Hand fiel es nicht schwer, das einfache Gebot des Meisters: „Strecke deine Hand aus” zu verstehen; er gehorchte und war geheilt. Jesu Gottvertrauen überragte weit menschlichen Glauben, sonst hätte er die Kranken nicht heilen können. Es erforderte göttliche Weisheit, nicht daran zu zweifeln, daß des Menschen Gehorsam augenblickliches Heilen zur Folge hat. Jesus hielt es nicht für notwendig, sich auf kurze Zeit zurückzuziehen, um dem Mann eine Behandlung geben zu können, auch fürchtete er sich nicht vor der mentalen Malpraxis der aufgebrachten Menge, sondern er heilte die verdorrte Hand angesichts der Menge und der scheinbaren Gewalt ihres Widerstandes.

Mit dem Propheten Micha könnten wir uns ernstlich die eine große Frage stellen: „Was fordert der Herr von dir?” Ist es nicht ein Übergang des Denkens von Dingen zeitlicher Art zu den ewigen Wirklichkeiten des Seins? Angesichts der Einfachheit der Wahrheit darf man zuversichtlich erwarten, daß es gewisse klare und bestimmte anwendbare Regeln gibt,— und diese Regeln sind im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch zu finden. Sie enthalten die Ermahnung, die Tür unseres Denkens gegen alle Irrtumsformen wie Scheinheiligkeit, Eingendünkel, Hochmut und viele andere, die alle sehr oft übersehen werden, zu schließen. Auch sollten wir das Verlangen nach Volksgunst sowohl für uns selber als auch für unsere Kirche vermeiden. Diese Irrtümer sind die Herodesse sterblicher Annahme, die die in unserem Bewußtsein geborene Wahrheit hartnäckig zu vernichten trachten. Um diese heilige Wissenschaft des Christentums zu fördern, müssen wir „das Ebenbild”, den gottähnlichen Menschen, der Vollkommenheit und Harmonie ausdrückt, statt des irrenden sterblichen Menschen mit allen seinen sogenannten Fehlern sehen.

Die Einfachheit der heilenden Wahrheit verlangt daher, daß wir als Christliche Wissenschafter „aufstehen und wandeln”— aus unserem Glauben an ein der Materie innewohnendes Leben und aus unserem Glauben an die Wirklichkeit des Bösen aufwachen und Gott als das einzige Leben, als die einzige Wirklichkeit sehen. Und wir finden, daß es ganz an uns liegt, ob wir die durch die Wiederkunft der einfachen Lehre des Urchristentums uns angebotenen Segnungen annehmen oder ablehnen. Das Erbe der göttlichen Wissenschaft und ihre unendlichen Segnungen gehören uns auf Grund göttlichen Rechts; und wir sollten unsern geistigen Fortschritt nicht durch Gleichgültigkeit aufhalten lassen.

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