Der echte Christliche Wissenschafter horcht stets auf das „stille, sanfte Sausen” Gottes. Das erste Anzeichen des Erwachens aus einer materiellen zu einer geistigen Auffassung der Dinge kommt durch geistiges Hören und durch Unterscheiden zwischen der geistigen Stimme und der Stimme des sogenannten fleischlichen Sinnes. Die Fähigkeit, sich dem Geistigen unterzuordnen und das Fleischliche zu überwinden, ist ein Zeichen geistigen Wachstums. Den fleischlichen Sinn werden wir wohl nicht immer kampflos zum Schweigen bringen; aber der Irrtum kann sich nur selber zerstören, und wenn der Sturm materieller Trugvorstellung vorüber ist, hört man das „stille, sanfte Sausen” Gottes dem vergeistigten menschlichen Bewußtsein unaussprechliche Freude und Frieden bringen.
Eliphas von Theman hatte einen Schimmer von dem universalen Heilmittel für alles menschliche Elend, als er zu Hiob sagte: „So vertrage dich nun mit ihm [Gott] und habe Frieden; daraus wird dir viel Gutes kommen. Höre das Gesetz von seinem Munde”. Wenn alle Sterblichen diese erhebende Ermahnung geistig beachteten, brächte sie jede erdenkliche Widerwärtigkeit zum Schweigen, und im täglichen Leben aller Menschen würde das Himmelreich hier und jetzt in Erscheinung treten.
Wenn wir uns der Christlichen Wissenschaft zuwenden und versuchen, unsere Probleme ihren Lehren gemäß zu lösen, erleben wir oft Ähnliches. Vielleicht schwebt uns lebhaft ein menschlicher Plan vor, den wir gern ausgeführt sehen möchten. Es kann vorkommen, daß wir materielle Kundwerdung mit Beweis verwechseln. Aber wahres Beweisen bedeutet das Umstellen unseres Denkens von einer materiellen auf eine geistige Grundlage, und Vergeistigung des Denkens tritt in verbesserten äußeren Zuständen in Erscheinung. Wenn wir unser Denken in das Reich der geistigen Wahrheit erheben, braucht uns um das Ergebnis nicht bange zu sein. Je geistiger unser Denken ist, desto harmonischer werden alle unsere täglichen Erlebnisse. Um von Sünde, Krankheit, Leid, Leiden, Mangel — Widerwärtigkeit jeder Art — frei zu werden, müssen wir das trügerische Flüstern des fleischlichen Sinnes zum Schweigen bringen und uns der lieblichen Gegenwart und Segnung des göttlichen Gemüts unterordnen.
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