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Der vollkommene Tag

Aus der März 1931-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Menschen sehnen sich nach dem Aufhören der täglichen Sorgen. Viele Leute tragen nicht nur die Last von heute, sondern, wie jemand erklärt hat, drei Widerwärtigkeiten zugleich—„alle, die sie hatten, alle, die sie jetzt haben, und alle, die sie noch erwarten”. Es herrscht ein großes Verlangen nach Freisein von diesen Sorgen, und viele Menschen suchen nach einem Heilmittel. Das Heilmittel ist jedoch nicht im Materiellen zu finden; denn die Schatten von gestern, die Last von heute und die Befürchtungen für morgen sind nicht durch materielle Mittel zu beseitigen oder zu überwinden. Sie können aber durch den geistigen Sinn, durch das Licht geistigen Verständnisses, wie es die Christliche Wissenschaft offenbart, vernichtet werden. Mrs. Eddy behauptet in allen ihren Schriften, daß das göttlich eingegebene und durch die Christliche Wissenschaft richtig verstandene Wort der Bibel das wahre Heilmittel für jedes Übel ist.

Im Glossarium des Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 584) erklärt Mrs. Eddy „Tag” als „den Strahlenglanz des Lebens; Licht, die geistige Idee der Wahrheit und Liebe”. Dann fährt sie fort: „Die Dinge der Zeit und des Sinnes verschwinden in der Erleuchtung des geistigen Verständnisses, und Gemüt bemißt die Zeit nach dem Guten, das sich entfaltet. Dieses Entfalten ist Gottes Tag, ‚und wird keine Nacht da sein‘”.

Diese metaphysische Bedeutung des Wortes „Tag” hilft uns Furcht vor der Gegenwart, der Zukunft und der Vergangenheit zerstören. Sie bringt den Tag zum Vorschein, den Gott gemacht hat, den Tag, an dem weder Ungewißheit noch Bedenken aufkommt. Gottes Tag ist nicht ein Zeitabschnitt, sondern ein Zustand der Harmonie, eine Zeit geistiger Erleuchtung und Entfaltung, eine Zeit, in der das Leben, die Wahrheit und die Liebe Gottes vollkommenen, unendlichen Plan entfalten, einen Plan, den der wirkliche Mensch widerspiegelt. Wir sehen also, daß nichts Verderbliches oder Anstößiges in Gottes Tag eintritt; denn Gott, das göttliche Gemüt, das göttliche Leben, die göttliche Liebe, ist der Urheber Seines eigenen vollkommenen Tages und regiert dessen Entfaltung.

Der wirkliche Mensch kennt keinen andern als den vollkommenen Tag. Das Verständnis der geistigen Tatsache betreffs der Schöpfung Gottes vertreibt Finsternis und gibt dem Notleidenden Halt in jeder schwierigen Lage. Stellen wir die Entfaltung jedes Tages unmittelbar Gott anheim, so erleuchtet das Licht der Liebe unsern Weg und wird unser Führer. In diesem Lichte lernen wir unsere falschen Annahmen über gestern berichtigen, unser heutiges Denken verbessern und dem morgigen Tage furchtlos und ohne Bedenken entgegensehen. Die Nacht des Mißtons, die nur eine Erscheinung des sogenannten sterblichen Gemüts ist, vergeht vor diesem Sonnenschein der Wahrheit.

Da Gott der Urheber des vollkommenen Tages ist, stammt der rechte Plan des sogenannten menschlichen „Heute” von Ihm, und dieser Plan ist so allumfassend, daß er alle und alles in sich schließt und segnet. Dies macht ängstliches menschliches Planen überflüssig. Das heißt nicht, daß die Menschen ihre üblichen Schritte nicht tun sollen, sondern daß ihre Schritte mit Gottes Plan, nicht mit dem Plan sterblichen Eigenwillens, übereinstimmen sollten. Gottes Gesetze entfalten in ununterbrochenem Wirken Seinen heiligen Zweck. In diesem Entfalten kommt kein Fehler vor, und die ungeformten Gedanken jedes morgigen Tages verkündigen die liebliche Verheißung der Freude und des Frohsinns.

In Wissenschaft und Gesundheit (S. 506) schreibt Mrs. Eddy: „Geist, Gott, sammelt ungeformte Gedanken in ihre geeigneten Kanäle und entfaltet diese Gedanken, wie Er die Blütenblätter eines heiligen Vorsatzes öffnet, damit der Vorsatz erscheine”. Der vollkommene Tag ist also das ordnungsmäßige Entfalten alles Guten und Schönen. Es ist ein Tag des Lichts, der Gesundheit, des Friedens, der Freude, des Erfolgs, des Mutes und der Stärke. Sollen wir uns dann nicht über jedes „Heute” freuen und in jedem „Morgen” die sich öffnenden Blütenblätter des „heiligen Vorsatzes” Gottes sehen, eines Vorsatzes, der sich in Übereinstimmung mit Gottes vollkommenem Gesetze entfaltet?

Um den vollkommenen Tag zu erleben, müssen wir an der Tür unseres Denkens beständig Wache halten und keiner Finsternis Einlaß gewähren; denn beherbergen wir eine Unwahrheit, so macht sie sich bald sehr wichtig. Im Gleichnis vom Sämann im 4. Kapitel des Evangeliums des Markus sagt Christus Jesus: „Die Sorgen dieser Welt und der betrügliche Reichtum und viele andere Lüste gehen hinein und ersticken das Wort, und es bleibt ohne Frucht”. Wir müssen sehr sorgfältig darauf achten, daß wir kleinliche Unannehmlichkeiten und Kümmernisse von unserem Denken fernhalten, und unsere Tür weit offenhalten, um die geistigen Ideen des göttlichen Gemüts jederzeit einzulassen.

Diejenigen, die sich täglich und stündlich von „der geistigen Idee der Wahrheit und Liebe” leiten lassen, verdienen mit Recht den Namen „Kinder des Lichtes und Kinder des Tages”; denn sie sind „nicht von der Nacht noch von der Finsternis”. Und wer im Lichte der Liebe weilt, weilt im Tag. „Wer aber seinen Bruder hasset, der ist in der Finsternis und wandelt in der Finsternis und weiß nicht, wo er hin geht; denn die Finsternis hat seine Augen verblendet”. Streit und Neid, Furcht und Zweifel haben kein bleibendes Licht in sich; und wer diese Übel in seinem Herzen nährt, erlebt, daß das geistige Licht in ihm abnimmt. Wer das volle Licht des unendlichen vollkommenen Tages begrüßen will, muß diese hindernden Traumschatten und „alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrei und Lästerung ... samt aller Bosheit” aus seinem Denken entfernen.

Wie viele von uns beanspruchen von dem Tag der Liebe alles, was uns wirklich gehört? Vergessen wir nicht zuweilen, daß die erleuchtende Wahrheit immer gegenwärtig und immerwährend ist? Unsere geliebte Führerin schreibt in Wissenschaft und Gesundheit (S. 255): „ ‚Es werde Licht‘ ist die beständige Forderung von Wahrheit und Liebe, welche das Chaos in Ordnung und die Disharmonie in Sphärenmusik umwandelt”. Lassen wir den unwirklichen Tag der Enttäuschung und des Kummers und alle niedrigen Annahmen aus dem Denken verschwinden, und lassen wir die Fülle des vollkommenen Tages Gottes erscheinen, der im Golde der gereiften Ernte der verstandenen und bewiesenen Wahrheit und Liebe leuchtet!

Der Psalmist erklärte: „Dies ist der Tag, den der Herr macht; lasset uns freuen und fröhlich darinnen sein”.


Wer in den Kampf des Lebens eintritt und statt jedes finsteren Blickes ein Lächeln, statt jedes Murrens ein freundliches Wort bietet und den Unglücklichen helfend die Hand reicht, ist letzten Endes einer der besten Missionare.— .

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