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Reine Wünsche pflegen

Aus der September 1931-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Bergpredigt ist als das vollkommene Muster des Christentums anerkannt. Sie wurde nicht zu einer besonderen Zeit für einige Auserwählte gehalten, sondern für alle Menschen, die zu allen Zeiten Christi Jesu Lehren und Gebote annehmen und demütig danach trachten sollen, sie zu verstehen und ihnen nachzueifern. Sie weist den Weg zum rechten Leben und Handeln und hat für alle, die ihre Anweisungen befolgen, Freude und Verheißung die Fülle.

Buchstäblich und oberflächlich genommen mögen manche Gebote dieser Predigt kalt, abstoßend und schwer ausführbar scheinen; aber viele, die sie angenommen und erfolgreich angewandt haben, haben gefunden, daß lauter Verheißungen und Belohnungen aus ihnen leuchten. Unser geliebter Meister hat zwar erklärt: „Gehet ein durch die enge Pforte. ... Die Pforte ist eng, und der Weg ist schmal, der zum Leben führet; und wenige sind ihrer, die ihn finden”; hierin liegt aber nichts Furchtbares, Drohendes oder Schwieriges, wenn wir verstehen lernen, daß die Wahrheit „die Pforte” und das Leugnen der Materie oder des Fleisches „der Weg” ist, den zwar noch nicht alle Menschen gehen, den aber der Baum des Lebens beschattet und beschützt,— ein Baum, der die Früchte der Seligkeit trägt, die in den Seligpreisungen allen, die diesen Weg einschlagen, verheißen sind.

Das ganze Wirken Christi Jesu hatte den Zweck, die Menschen von dem falschen Glauben abzubringen, daß das Sichfügen in die Ansprüche des Fleisches Glück und Frieden bringe, und sie auf den Weg zu führen, den reine Wünsche Schritt für Schritt weisen.

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