Etwas, worauf alle Menschen schon von Jugend auf ihr Augenmerk richten, ist Beschäftigung, und sie haben ganz recht, daß sie so früh daran denken. Denn bringt nicht alle wirkliche Tätigkeit Gott, das göttliche Gemüt, zum Ausdruck? Auf Seite 187 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” sagt Mrs. Eddy ausdrücklich: „Das göttliche Gemüt schließt alle Tätigkeit und alles Wollen in sich, und in der Wissenschaft wird der Mensch von diesem Gemüt regiert”.
Wie freuen wir uns, daß sogar das kleinste Kind dadurch, daß es rechte Tätigkeit an den Tag legt, das göttliche Gemüt zum Ausdruck bringt! Das Durchschnittskind ist immer tätig; es findet fortwährend Gelegenheit, seinen Tätigkeitsdrang zu befriedigen. Auch die sogenannten erwachsenen Kinder Gottes sind sich dieser herrlichen Eigenschaft bewußt. Sie freuen sich, jene göttlichen Eingenschaften zum Ausdruck zu bringen, von denen Mrs. Eddy schreibt (in dems. Buche, S. 248): „Wir müssen vollkommene Vorbilder im Gedanken formen und beständig auf sie hinschauen, sonst werden wir sie niemals zu einem großen und edlen Leben ausgestalten. Laßt Selbstlosigkeit, Güte, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit, Gesundheit, Heiligkeit und Liebe — das Himmelreich — in uns herrschen, so werden Sünde, Krankheit und Tod abnehmen, bis sie schließlich verschwinden”. Es bietet sich immer Gelegenheit, richtig tätig zu sein. Niemand braucht daher zu glauben, er sei ohne Beschäftigung; niemand braucht ohne eine wahre Tätigkeit zu sein. Da Gott oder das Gemüt überall gegenwärtig ist, kann das Gemüt überall, wo wir sind, in rechter Tätigkeit widergespiegelt werden, und Harmonie wird die Folge sein.
Auf Seite 419 in Wissenschaft und Gesundheit lesen wir: „Wenn die Tätigkeit von der Wahrheit, vom unsterblichen Gemüt, ausgeht, so ist Harmonie vorhanden”. Hier haben wir die wissenschaftliche Lösung der Arbeitslosigkeit. Wie wir die Rechenregeln annehmen, weil wir dem Lehrer vertrauen, und sie durch Anwenden verstehen lernen und sicher sind, daß sie überall, wo wir es mit Zahlen zu tun haben, richtig angewandt zu einer rechten Lösung führen, so können wir uns hinsichtlich unseres Gebets um ein harmonisches Leben gleicher Gewißheit erfreuen. Die Regel besteht; unsere Aufgabe ist es, sie anzuwenden und so zu beweisen, daß unser Denken vollkommene Vorbilder widerspiegelt.
Dem, der den wahren Begriff von Tätigkeit oder Beschäftigung verstehen gelernt hat, fehlt es nie an Gelegenheit, tätig zu sein. Eine alte Geschichte möge als Beispiel dienen. Ein Reisender fand einst unterwegs einen Menschen am Wege liegen. Offenbar war dieser Arme mißhandelt worden; denn wir lesen, daß der Reisende ihm seine Wunden verband, ihn auf sein Tier setzte und ihn in eine Herberge brachte, wo er sich Zeit nahm, ihn zu pflegen. Und ehe er weiterreiste, hinterließ er Geld zur Pflege des Kranken. Er dachte an alles und versprach, daß er bei seiner Rückkehr alles bezahlen werde, was der Wirt etwa noch mehr für den Kranken ausgeben sollte.
Es ist das Gleichnis vom barmherzigen Samariter, das Christus Jesus, der größte geistige Lehrer, den die Welt je gekannt hat, einst als Beispiel gab. Dieser Lehrer ist für diejenigen, die Beschäftigung suchen, unbedingt maßgebend; denn schon als Kind erkannte er den wahren Begriff von Beschäftigung und konnte sagen: „Wisset ihr nicht, daß ich in meines Vaters Geschäft sein muß?” (engl. Bibel). Jesus hatte den wahren Begriff von Beschäftigung. Wir lesen, daß er seine Vertreter aussandte, ihnen Anweisungen erteilte und sie versicherte, daß sie erfolgreich sein werden, und daß für alle ihre menschlichen Bedürfnisse gesorgt sein werde. Sein Verständnis war jeder Lage gewachsen. Dies genügt, uns zu überzeugen, daß seine Lehre richtig ist und hinreicht, unsere heutigen Fragen zu lösen.
Des Meisters Grundregel: „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen” hat sich vielen Geschäftsleuten unserer Zeit anwendbar erwiesen; und Mrs. Eddy, seine treue Nachfolgerin, hat uns in ihren Schriften nicht nur handgreifliche Regeln und Anleitungen betreffs des Verfahrens Jesu gegeben, sondern hat auch in ihrem Leben den Erfolg bewiesen, den Gehorsam gegen seine Worte zur Folge hat. In „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany” (S. 160) lesen wir: „Der Christ strebt jedoch nach dem Geistigen; er beharrt auf einem rechten Zweck wie auf Gesetzen, die zu übertreten gottlos wäre, und folgt furchtlos der Wahrheit;” und sie fügt hinzu: „So leben, daß das menschliche Bewußtsein in beständiger Beziehung zu dem Göttlichen, dem Geistigen und dem Ewigen bleibt, heißt unendliche Kraft in sich zum Ausdruck bringen, und das ist Christliche Wissenschaft”. Es ist unser Vorrecht, bestrebt zu sein, dieser christlichen Forderung nachzukommen und dadurch Harmonie zu erleben.
