In der Geschichte der christlich-wissenschaftlichen Bewegung hat es nie eine herrlichere Gelegenheit gegeben, zu beweisen, daß Gott allerhaben und am Werk ist, als sie den Christlichen Wissenschaftern heute geboten ist. Die ganze Welt ist auf wirtschaftlichem und geistigem Gebiet aufgefordert, sich zu erheben und zu bauen,—Mut, Vertrauen und brüderliche Liebe aufzubauen und zwar auf ewigen Grundlagen.
Bei dieser Aufforderung zu handeln steht der Christliche Wissenschafter nicht abseits in einsamer Abgeschiedenheit. Er steht Schulter an Schulter mit allen, die arbeiten, um den Problemen und Zuständen der Welt entgegenzutreten. Aber er tritt ihnen mit der Erkenntnis entgegen, daß, da Gott, das Gemüt, der Baumeister ist, alles Bauen in dem Verhältnis fortschreitet, wie das Denken des einzelnen aufbauend ist; und er tritt ihnen mit der erhabenen Überzeugung entgegen, daß die Allgegenwart und Allmacht dieses Gemüts den Beweis verbürgt. Dankbar erkennt er, daß das menschliche Denken in der äußersten Not in beachtenswertem Maße zu der Erkenntnis geistiger Erfordernisse erwacht ist; und er freut sich, weil er weiß, daß in der Christlichen Wissenschaft der Welt das geboten ist und der Annahme harrt, was die Menschen zum Erfassen der Gewißheit und Zugänglichkeit alles Guten erheben kann.
Wie unvermeidlich, daß die Welt in ihrer großen Not immer mehr zu dem Verlangen erwacht, die in der Christlichen Wissenschaft geoffenbarte und bewiesene Wahrheit zu erkennen! Auf den Flügeln erleuchteter Absicht kommt die Aufforderung, unsere zur Verbreitung der heilenden und erneuernden Wahrheit nötigen Räumlichkeiten zu vergrößern, damit Sucher nicht ohne Trost zu bleiben brauchen. Der Neubau eines Verlagshauses bietet zwei Hauptgründe zur Dankbarkeit: erstens, für den Beweis, daß die Wahrheit gesucht und immer mehr anerkannt wird, zweitens, für die Erkenntnis, daß „die göttliche Liebe der ganzen Menschheit und zu jeder Stunde alles Gute gibt”, wie unsere verehrte Führerin Mary Baker Eddy schreibt (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 494).
Der Christliche Wissenschafter von heute fragt sich: Welche Gelegenheiten sind mir hier und jetzt geboten, bei diesem neuen Aufruf zur Tätigkeit Gott und meinen Mitmenschen besser zu dienen? Welche Grenze kann dem Bereich solch rechten Denkens gezogen werden, das unvermeidlich ist, wenn jeder Christliche Wissenschafter seine Bemühungen der schnellen Vollendung dieses notwendigen und würdigen Unternehmens weiht? Ist genug geistige Kraft vorhanden, um das geplante Verlagshaus ohne Verzögerung zu bauen? Ja! Und auch genug, um die Fesseln der Furcht und der Niedergeschlagenheit zerreißen zu helfen, die heute das Denken der Welt beherrschen wollen; genug, um den schon so lange auf sogenannte materielle Ursachen und Wirkungen gerichteten Glauben zum Verständnis der von Gott so reichlich verliehenen geistigen Substanz und zum Vertrauen darauf emporzuheben; genug, um alle Völker und Menschen in ewigem Frieden und Wohlwollen zu vereinigen!
Jeder Schüler der Christlichen Wissenschaft, der jenen geistigen Sinn zu erlangen trachtet, den Mrs. Eddy auf Seite 209 in Wissenschaft und Gesundheit als „eine bewußte, beständige Fähigkeit, Gott zu verstehen” erklärt, muß schließlich erkennen, wie wichtig ununterbrochenes Beweisen ist. Bei der Charakterbildung, beim Bauen einer Zweigkirche, eines neuen Verlagshauses oder irgend einem andern aufbauenden Unternehmen, dem er seine Bemühungen widmet, ist er beständig bestrebt, jene ununterbrochen fortschreitende Entfaltung zu erkennen, die er als sein göttliches Erbe beansprucht. Für ihn bedeutet ein klares Erkennen des einen unendlichen Gottes einen vollkommenen Beweis, so oft Beweggrund und Bemühen mit dem Willen Gottes übereinstimmen. Weil für ihn ein vereiteltes Ziel in Gottes Plan undenkbar ist, ist er überzeugt, daß ihm mit dem Erschauen der göttlichen Ordnung der Dinge auch Mittel und Wege zu ihrer erfolgreichen Vollendung gezeigt werden müssen. Er weiß, daß die Hilfsquellen des Gemüts und der Liebe nie kleiner als unendlich sind; und weil sie allgegenwärtig sind, sind sie stets dort, wo er ihrer bedarf. Ist es dann zu verwundern, daß er an die Aufgaben jedes neuen Tages zuversichtlich und mit wissenschaftlicher Gewißheit herantritt!
Da Gelegenheiten zu vielen herrlichen Leistungen die treuen Arbeiter im ganzen Felde anregen und anspornen, dürfen wir wohl in dankbarer Verehrung der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, Mrs. Eddy, gedenken, deren Offenbarung der Macht und Anwendbarkeit des Gesetzes Gottes vielen in so reichem Maße Gesundheit und Frieden gebracht hat. Können wir als dankbare Anhänger ihrer Lehre weniger tun als unser höchstes Streben der heutigen Forderung zu widmen, uns zu erheben und zu bauen, indem wir mit keiner geringeren als der uns von Paulus in seinem Briefe an die Philipper gegebenen biblischen Zusicherung des Erfolgs: „Denn Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen”, ans Werk gehen?
