Auf Seite 367 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy lesen wir: „Ein freundliches Wort an den Kranken und die christliche Ermutigung desselben, die mitleidsvolle Geduld mit seiner Furcht und deren Beseitigung sind besser als Hekatomben überschwenglicher Theorien, besser als stereotype entlehnte Redensarten und das Austeilen von Argumenten, welche lauter Parodien auf die echte Christliche Wissenschaft sind, die von göttlicher Liebe erglüht”.
Ein Schüler der Christlichen Wissenschaft dachte einst über diese Erklärung unserer geliebten Führerin nach, wobei ihm das Wort „Ermutigung” besonders auffiel. Wie oft schon ist uns im Leben ein ermutigendes Wort eines Freundes beim Ausarbeiten eines Problems von unschätzbarem Wert gewesen! Wer in einem finsteren Zimmer umhertastet, weiß vielleicht gut, daß er nur den elektrischen Knopf zu finden braucht, um das Zimmer zu erhellen. Er weiß, daß für Beleuchtung gesorgt ist; aber im Augenblick findet er sich nicht zurecht und kann den Knopf nicht finden. Er braucht nur den kleinen Schimmer etwa eines Zündholzes, und die ganze Lage ändert sich sofort. Er braucht nicht mehr umherzutasten, sondern bedient sich sofort des Mittels, wodurch er den Vorteil eines hellen Zimmers genießt. Obgleich jetzt nicht mehr das Licht des Zündholzes die Beleuchtung liefert, muß man doch zugeben, daß sein kurzes Aufleuchten eine sehr nützliche einleitende Rolle spielte. Ebenso ist, wenn der Weg im menschlichen Leben dunkel scheint, ein Wort der Ermutigung in der Tat ein heilender und tröstlicher Lichtschimmer.
„Christliche Ermutigung” ist gewiß nicht nur für den in körperlicher und sittlicher Hinsicht Hilfe Suchenden nötig, sondern auch für das noch verhältnismäßig neue Mitglied einer christlich-wissenschaftlichen Kirche. Erfüllt von dem Verlangen, der Bewegung zu dienen, die, wie er schon weiß, die Weissagung „Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen” erfüllen wird, hat dieses Mitglied einen wichtigen Schritt in seiner Laufbahn als Schüler der Christlichen Wissenschaft getan. Sollte ihm nach diesem unbedingt richtigen Schritt nicht jede Ermutigung von denen zuteil werden, die schon einige Erfahrung vor ihm voraus haben? Wie soll sich das ältere Mitglied ihm gegenüber verhalten? Soll es „christliche Ermutigung” spenden oder beständig sagen: Der Weg ist schwer; er ist voller Gefahren, und du bist unerfahren in der Wissenschaft? Sicher nicht das letzte; denn ein solches Verhalten könnte nicht nur das Wachstum des einzelnen sondern auch das unserer geliebten Bewegung aufhalten. Das ältere Mitglied weiß vielmehr, daß ein jüngeres Mitglied, falls es für ein Amt gewählt wird, vom göttlichen Gemüt geführt und regiert werden kann, und daß die Liebe alle seine Schritte behüten kann. Ein solches Wissen wäre an sich schon eine Ermutigung und käme in einer Weise zum Ausdruck, die den Neuling fühlen ließe, daß das eine Gemüt tatsächlich am Werk ist, und daß durch Widerspiegeln dieses Gemüts jeder imstande ist, seinen Teil bei der Weiterführung der christlich-wissenschaftlichen Bewegung gut auszuführen.
Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen
Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.