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„Siehe, da war er dahin”

Aus der April 1933-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Psalmist sagt: „Ich habe gesehen einen Gottlosen, der war trotzig und breitete sich aus und grünte wie ein Lorbeerbaum. Da man vorüberging, siehe, da war er dahin”. Das zeigt, daß in bösem Anschein nie wirkliche Kraft war, sonst hätte er nicht dahinschwinden können. Wirkliche Kraft ist geistig und bleibend. Sie kann weder vergehen, noch untätig sein.

Welcher Schüler der Christlichen Wissenschaft kann nicht dankbar sagen, daß ein oder mehrere irrige Züge, die er zu bekunden pflegte, vergingen, ebenso daß Krankheit, anhaltende Müdigkeit oder andere körperliche Unfähigkeit verschwanden? Der Grund ist, daß alles, was nicht von Gott, dem einen Gemüt, herrührt, kein wahrer Zustand, sondern nur ein sterblicher Glaube ist, den wir nicht anzunehmen brauchen. Als falscher Glaube muß es unbedingt aus dem sterblichen Denken verschwinden. Wie? Durch das Erscheinen der stets harmonischen und stets geistig erkennbaren geistigen Gegentatsache. Die Christlichen Wissenschafter richten daher ihr ganzes Denken auf geistige Tatsachen und leugnen entschieden widrige, materielle Nachahmungen.

Da echte Christliche Wissenschafter die Christliche Wissenschaft lieben und ihre Aufrichtigkeit durch Beweisen der Lehren dieser Wissenschaft erzeigen, kann nichts die Ausbreitung dieser Offenbarung aufhalten oder das Wachstum der Organisation, durch die sie zum Ausdruck kommt, hindern. Wer könnte sich anmaßen, das Sonnenlicht bei Tagesanbruch mit ausgestreckten schwachen Händen am Einströmen in sein Zimmer zu hindern? Was ist aber unser Teil, unsere Verantwortung bei dem Werk, diese Erlösung allen Menschen zu übermitteln? Jeder Schüler der Christlichen Wissenschaft hat die heilige Pflicht, seinem jeweiligen geistigen Verständnis treu zu sein und durch bestimmte Erneuerung und Heilung zu beweisen, was er weiß.

Mrs. Eddy schreibt in „Nein und Ja” (S. 16): „Die Nebel des Stoffs — Sünde, Krankheit und Tod — verschwinden in dem Verhältnis, wie sich die Sterblichen dem Geist, der die Wirklichkeit des Seins ist, nähern”. Wir können uns dem Geist nicht nähern, ohne uns im Denken von der Materie zu entfernen. Wir nähern uns dem Geist, indem wir uns immer mehr auf das göttliche Gemüt und dementsprechend immer weniger auf das Materielle verlassen. Der Mensch ist vom Geist mit Intelligenz, Kraft und Gesundheit ausgerüstet. Alle diese Gaben sind geistig und unveränderlich. Sie sind nicht materiell und nicht veränderlich. Der Christliche Wissenschafter verläßt sich daher zur Erhaltung jeder dieser Gaben nicht auf den körperlichen Leib sondern auf das göttliche Gemüt. Daher findet er, daß er weniger zu Ermüdung, Torheit, Krankheit und anderen Merkmalen der Materialität neigt.

Als Gott, der Geist, den Menschen schuf, rüstete Er ihn für alle Ewigkeit geistig, unveränderlich aus. Der Christliche Wissenschafter begründet seinen Anspruch auf diese Ausrüstung damit, daß es nur einen Schöpfer und eine Schöpfung gibt. In dem Verhältnis, wie er es tut, tritt sein göttliches Erbe in Erscheinung, und der Irrtum verschwindet nach und nach aus seinem Denken und aus seinem Leben, und er ist bei der Befreiung anderer behilflich. Er weist Furcht zurecht und verwirft sie als Untreue gegen den Geist, als Mangel an Vertrauen auf das göttliche Gemüt. Wachsendes geistiges Vertrauen wird immer belohnt.

Es ist nichts Ungewöhnliches, daß eine sichtbare Narbe vom Körper verschwindet, wenn der Schüler der Christlichen Wissenschaft einer Krankheit oder einem Unfall in seinem Denken Zeit, Raum oder Wirklichkeit abspricht. Was die Sterblichen die Vergangenheit oder die Gegenwart nennen, ist im ewigen Guten eingeschlossen. Das Bewußtsein des geistigen Menschen ist nie durch einen falschen Glauben gebrandmarkt worden. Indem der Christliche Wissenschafter an dieser Tatsache festhält, treten die Züge des Ebenbildes Gottes immer mehr in Erscheinung, und die falschen Annahmen, die allein einen Sterblichen zu bilden scheinen, verschwinden ganz von selber; denn sie waren stets nur dunkle Vorstellungen, theoretische Verneinungen wesenhafter Tatsachen. Geistige Tatsachen können nur theoretisch, nie tatsächlich, nie wissenschaftlich verneint werden. Nur der Irrtum kann verneint werden; denn das „siehe, da war er dahin” ist von Anfang bis zu Ende die Tatsache über den Irrtum. Und da er „dahin war”, besteht er nicht!

Auf Seite 9 in „Unity of Good” schreibt Mrs. Eddy: „Zerstöre die Vorstellung von Krankheit, und die Krankheit verschwindet. Zerstöre die Vorstellung von Sünde, und die Sünde verschwindet”. Beim christlich-wissenschaftlichen Heilen führt in erster Linie das Zerstören einer falschen materiellen Vorstellung das Verschwinden von Krankheit oder jeder andern Widerwärtigkeit herbei. Wer in der Wissenschaft Hilfe sucht, sollte daher auf der Hut sein, daß er nicht auf das äußerliche Verschwinden des Irrtums achtet, während er der Treue gegen das eine Gemüt und Leben in seinem Denken nicht genug Beachtung schenkt. Wahre Wachsamkeit, die im Zurückweisen des Irrtums und Annehmen der Wahrheit besteht, läßt das das menschliche Denken umwandelnde heilende Licht der Christlichen Wissenschaft einströmen. Im allgemeinen beschäftigt sich ein Christlicher Wissenschafter weniger mit dem Verschwinden des Irrtums als mit andachtsvollem Aufrechterhalten wahrer Wachsamkeit und mit dem Verlangen nach größerer Gottähnlichkeit.

Wie der Beobachter eines Sonnenaufgangs mit solch gespannter Aufmerksamkeit die Schönheit der Dämmerung genießt, daß er sich nicht um die scheidende Nacht kümmert, so findet derjenige, der seine Gedanken auf Gott richtet, daß die Herrlichkeit geistiger Widerspiegelung sein Bewußtsein erleuchtet. Dies ist das zu größerer Geistigkeit führende Licht der Seele, das zugleich die Versicherung bringt, daß, wie Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 353) schreibt, „alle Dinge weiter verschwinden werden, bis die Vollkommenheit erscheint und die Wirklichkeit erreicht ist”.

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