[Abdruck aus dem Christian Science Sentinel vom 27. Januar 1934 und aus dem Christian Science Monitor vom 3. Januar 1934]
Die vom 20. bis 25. November erschienenen Fortschrittsausgaben des Monitors enthielten einen Bericht über das Wachstum der Zeitung während 25 Jahren. Als die Zeitung etwas über ein Jahr alt war, erhielt Mrs. Eddy von einem ihrer Mitarbeiter einen Brief, worin der Monitor als „ein überaus freundlicher Überzeuger der Menschen” bezeichnet war. Sie sagte: „Das ist der Geist, den ich ihnen von Anfang an eingeprägt habe!” Dann beauftragte sie ein Mitglied ihres Haushalts, dem Schreiber des Briefs ihren „herzlichen Dank” zu übermitteln. Das war im Januar 1910, als die Zeitung, die ihr Denken schon seit 25 Jahren beschäftigt hatte, in vollem Gange war, in vielen Familien gelesen wurde und ihren Einfluß entfaltete, um die Menschen, wie sie gehofft und vorausgesagt hatte, zu segnen. Der Monitor führte die Menschen dazu, richtig zu denken, d.h. im Einklang mit Barmherzigkeit, jener „zweimal gesegneten” Eigenschaft, zu denken und zu urteilen. Es ist beachtenswert, daß Mrs. Eddy die Gerechtigkeit bildlich als „die Gehilfin” der Barmherzigkeit bezeichnet.
Falsch aufgefaßte drängende und eigensinnige Gerechtigkeit, die das Schwert zieht anstatt zu überlegen, sät bei jedem Sieg die Saat künftiger Kriege. Mrs. Eddy lehrt in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”: „Laß Wahrheit den Irrtum in Gottes eigener Weise aufdecken und zerstören, und laß die menschliche Gerechtigkeit die göttliche nachahmen”.
Unter göttlichem Erbarmen dienende Gerechtigkeit gleicht Ungerechtigkeiten aus, berichtigt Unbilligkeiten und fördert soziale Einmütigkeit. Durch das Verständnis der Barmherzigkeit, die „ewiglich währet”, kann die ganze Menschheit von Furcht befreit werden und wahre Gesundheit und Freudigkeit finden; und eine Zeitung kann keine höhere Bestimmung haben, als solche Möglichkeiten des Segnens zu entfalten. Hochmut und Furcht mit ständig sich bietenden Gelegenheiten zu Angriff und Verteidigung können unter wohlwollenden Menschen beschwichtigt werden, so daß Friede auf Erden herrscht.
Der Krieger prahlt: „Mein Schwert kennt keinen Bruder”. Mit Krieg im Herzen verleugnet ein Mensch sogar Blutsverwandtschaft in der menschlichen Familie. Wenn die Menschen nicht mehr „kriegen lernen”, wird zweifellos eine neue Auffassung von Familie entstehen. Aber diese neue Daseinsauffassung hat schon jener Ausleger des wahren Lebens enthüllt, der zu seinen Jüngern sagte: „Ihr aber seid alle Brüder”, und der auch erklärte: „Einer ist euer Vater”. Diese Wahrheit verkündigte er in einer von Schwertern und Speeren, von Rachsucht der Völker und Glaubenshaß beherrschten Welt; und er fürchtete sich nicht, Hochmut und Feindseligkeit herauszufordern und für wahren Mut mit den schallenden Worten einzutreten: „Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen”. Hier haben wir das Heilmittel für Krieg im Herzen; und wenn er dort gewichen ist, wird Friede in der Welt herrschen.
Die Herausgabe des Christian Science Monitors war eine der vielen Vorkehrungen, die Mary Baker Eddy zur Hilfe und Ermutigung der Menschheit traf. Sie wußte nur zu gut, was für Unheil schlecht geleitete Zeitungen anrichten, und sie machte es den Christlichen Wissenschaftern zur Pflicht, die Zeitung zu unterstützen, deren Ziel, wie sie sagte, sein muß, „niemand unrecht zu tun, sondern die ganze Menschheit zu segnen”.
Der Monitor hat schon viel zu gegenseitiger Verständigung seiner Leser beigetragen. In dem Maße, wie sich Menschen befreunden, werden die Völker, denen sie angehören, fähig, einander Freundschaft zu erzeigen. Vom 3. Januar an erscheint eine Wochenbeilage, in der Weltbedürfnisse und Weltfragen ausführlicher besprochen werden können, als es in den Spalten einer Tageszeitung möglich ist. Wir hoffen, daß diese Ausführungen allen nach Gerechtigkeit und Frieden ringenden Denkern in der Welt hilfreich sein werden.
