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Die Wettläufer

Aus der Mai 1934-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die meisten Menschen sehen gern einem Wettlauf zu. Eine Schülerin der Christlichen Wissenschaft erinnert sich an einen, der vor langer Zeit auf einer Strecke leuchtenden Sandes der blauen See entlang stattfand. Es war an einem Nachmittage, für den Kinderspiele anberaumt waren, und dieser Wettlauf war für Kinder unter sieben Jahren. Ein Vater nahm sein Töchterchen, gerade ehe es mit den andern Kindern aufgestellt wurde, beiseite und ermahnte es, an vier Regeln zu denken: 1) das Ziel, die weit unten am Ende der Strecke wehende weiße Fahne, im Auge zu behalten, 2) sich nicht um die anderen Kindern zu kümmern noch zu sehen, wie sie vorwärts kommen, 3) nicht auf den Beifall zu achten und 4) nicht aufhören zu laufen, was auch komme!

Der Wettlauf begann. Viele Kinder waren flinker als die Gestalt im blauen Wollkleidchen; aber sie lief gleichmäßig weiter, unbekümmert darum, daß sie die letzte war, und hielt sich, wie man an ihrer Kopfhaltung sehen konnte, streng an die Weisung ihres Vaters, nicht vom Ziel wegzusehen. Bald wandten sich einige Kinder um, um zu sehen, wie schnell die anderen vorwärts kamen, stießen aber dabei aneinander und verloren wertvolle Zeit. Unsere kleine Freundin lief unbekümmert weiter, offenbar eingedenk der Regel, nicht nachzulassen und nicht auf andere zu achten. Die der Bahn entlang anwesenden Freunde der Kinder klatschten Beifall und ermutigten sie. Dies schien die Wettläufer am verhängnisvollsten zu beeinflussen; denn die meisten Kinder wandten sich um und winkten zurück, wodurch sie ihren Vorsprung verloren. Nun überholte das Kind, das die Belehrung seines Vaters befolgte und dem Beifall keine Beachtung schenkte, einige der anderen. Im nächsten Augenblick stand sie nur noch mit einem allgemein beliebten Jungen, der von Anfang an beträchtlichen Vorsprung gehabt hatte, in scharfem Wettbewerb. Aber gerade, als er sich dem Ziel näherte, wurde ihm so gewaltig zugejubelt, daß er nicht widerstehen konnte, mit der Hand zu winken, wobei er stolperte, so daß das kleine Mädchen im blauen Wollkleidchen allein die weiße Flagge erreichte. Schnell eilte ihr Vater herbei und nahm sie in die Arme. Aber die Kleine schien sich gar nicht darum zu kümmern, daß sie Siegerin geworden war. Freudestrahlend blickte sie zu ihrem Vater auf und sagte: „Ich habe daran gedacht!”

„Lasset uns ablegen die Sünde, so uns immer anklebt und träge macht, und lasset uns laufen durch Geduld in dem Kampf, der uns verordnet ist”. Vergleichen wir diesen Wettlauf mit dem geistigen Erwachen jedes Menschen zu der Erkenntnis seines wahren Wesens als Kind Gottes, so täten wir gut, über jenen Kinder-wettlauf und die daraus zu ziehenden Lehren nachzudenken.

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