[Abdruck aus dem Christian Science Sentinel vom 6. Januar 1934]
Vor einigen Wochen gaben wir an dieser Stelle bekannt, daß sich die beiden Kirchen in Asbury Park, New Jersey, vereinigt haben. Unmittelbar nach dieser Bekanntgabe kam die Nachricht, daß Zweite Kirche Christi, Wissenschafter, Davenport, Iowa, sich mit der dortigen Ersten Kirche vereinigt habe. Am Sonntag, den 12. November 1933 fand der letzte Gottesdienst in der früheren Zweiten Kirche statt. Die Erste Kirche gab an demselben Tage den Zusammenschluß in ihren Gottesdiensten bekannt und erwähnte in dem Bericht über die Einigung an die Direktoren Der Mutterkirche, daß eine größere Gemeinde jetzt die Gottesdienste in Erster Kirche besuche, daß „tiefere Einigkeit” herrsche und daß die vereinte Gemeinde dankbar sei.
[Abdruck aus dem Christian Science Sentinel vom 10. Februar 1934]
Vielen Christlichen Wissenschaftern ist bekannt, daß im Jahre 1934 der alle drei Jahre stattfindende Lehrerausbildungskurs des Unterrichtsrats abgehalten wird. Gesuche um Zulassung können während des Jahres, in dem der Unterricht erteilt wird, an den Unterrichtsrat, 107 Falmouth Street, gerichtet werden, und es ist erwünscht, daß sie möglichst lange vor Beginn des Kurses im Dezember eingehen. Wer sich zu bewerben wünscht und glaubt, daß er die im Kirchenhandbuch, besonders in Artikel XXIX, Abschnitt 2 gestellten Forderungen erfüllen kann und Lehrer der Christlichen Wissenschaft werden möchte, kann um die erforderlichen Bewerbungsvordrucke nachsuchen. Das ist vorläufig der einzige erforderliche Schritt. Der Zweck des Lehrerklassenunterrichts ist, Lehrer auszubilden und ihnen einen Berechtigungsschein auszustellen. Bestimmend für die Wahl eines Bewerbers ist das Bedürfnis nach einem Lehrer in dem betreffenden Feld und seine Befähigung als der vielleicht verheißungsvollste dort verfügbare Bewerber.
Vor kurzem ging ein beachtenswertes Schreiben von jemand ein, der vor einigen Jahren einen Bewerber für die Lehrerklasse empfahl, der aber heute das Empfinden hat, daß er sich dabei seiner Pflicht gegen die in Betracht Kommenden nicht gründlich genug bewußt war, und glaubt, daß er in Zukunft seiner Verantwortung besser nachkommen werde. Bezugnehmend auf die ernste Pflicht, die, wie er sagt, „dem obliegt, der jemand für diesen Unterricht empfiehlt”, werde er in Zukunft gewiß bestrebt sein, sich bei der Wahrnehmung von Charakter und Befähigung nicht von menschlicher Vernunft und persönlicher Zuneigung, sondern von göttlicher Weisheit leiten zu lassen. Auf dem Unterrichtsrat, den Befürwortern und dem Bewerber, der Lehrer der Christlichen Wissenschaft werden will, ruht in der Tat eine ernste Verantwortung. Der Bewerber muß gelehrig sein und zu unterrichten verstehen; er muß geistig vorbereitet sein, Weisheit, unbedingtes Vertrauen auf Gott und Liebe zur Menschheit haben. Das Feld sollte verstehen, daß Gesuche von solchen, die für diese Arbeit reif sind, willkommen sind, obgleich nur wenige aus den vielen würdigen Bewerbern gewählt werden können, da der Unterricht auf 30 Teilnehmer beschränkt ist.
[Abdruck aus dem Christian Science Sentinel vom 17. Februar 1934]
Manchmal hört man fragen: „Warum schiebt jemand, der felsenfest an die Christliche Wissenschaft glaubt, es auf, Der Mutterkirche und einer christlich-wissenschaftlichen Zweigkirche oder Vereinigung an seinem Wohnort beizutreten?” Die Antworten sind verschieden. Der eine denkt, sein Verstehen und Anwenden der Lehren sei noch unzureichend. Ein anderer glaubt, er müsse vor seinem Beitritt zu einer Kirche ein erfahrener Christlicher Wissenschafter sein. Wieder ein anderer schätzt vielleicht den Wert gemeinsamen, planmäßigen Strebens nicht, oder er fürchtet, er müsse dem Aufnahmeausschuß Rede und Antwort stehen. Noch ein anderer hat wenig über die Wohltaten der Mitgliedschaft nachgedacht.
Wer denkt, er sei nicht genügend vorgeschritten, hat wohl die Vorsorge der Mrs. Eddy für den, der die Christliche Wissenschaft liebt und an ihre Lehren „glaubt”, übersehen (vgl. Bewerbungsvordruck und Artikel IV, Abschnitt 1 des Kirchenhandbuchs). Diese Satzung scheint den zu ermutigen, der von der Wahrheit der Christlichen Wissenschaft völlig überzeugt ist und von ihren Lehren mehr erfahren und sie anwenden möchte.
Wer glaubt, daß er erfahren sein müsse, ehe er einer Kirche beitritt, hat noch nicht erkannt, daß Erfahrung in Zweigkirchen eine Art Schulung ist — allerlei Probleme müssen entschieden und richtiggestellt, Kirchenarbeit muß als Beweisergebnis gehandhabt werden, mit andern Worten, die Erfahrung bringt Fortschritt mit sich.
Ein Bewerber, der noch nicht verstehen gelernt hat, was die christlich-wissenschaftliche Bewegung für die Förderung und Ausbreitung der Wahrheit bedeutet, hat vielleicht die Tatsache nicht erfaßt, daß Mrs. Eddy ebenso unter göttlicher Eingebung handelte, als sie die Kirche gründete und deren Satzungen schrieb, wie zur Zeit der Abfassung des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuchs. Die Veranlassung zur Entdeckung unserer Führerin war zum Teil ihre eigene Notlage; die Gründung der Kirche war erforderlich, um ihre Entdeckung zum Nutzen anderer zu schützen und zu fördern.
Der Christliche Wissenschafter, der sich fürchtet, vor dem Aufnahmeausschuß zu erscheinen, schiebt vielleicht eine gesegnete Erfahrung auf; denn viele Bewerber haben gefunden, daß Aufnahmeausschußmitglieder in der Tat Freunde sind. Diese Freunde haben vielen Bewerbern liebevoll Rat erteilt und ihnen zu einem besseren Verständnis und größerer Nützlichkeit in christlich-wissenschaftlicher Arbeit verholfen.
Die zweite wichtige Bedingung für den Beitritt zur Mutterkirche ist, daß die Bewerber die Bibel und die Schriften der Mrs. Eddy ausschließlich als Lehrbücher „beim Selbstunterricht in der Christlichen Wissenschaft wie beim Lehren und Ausüben des metaphysischen Heilens” benützen sollen. Und die dritte ist, daß der Bewerber keiner andern Konfession angehören soll (siehe Artikel IV, Abschnitt 1 und 2).
Daß Mitgliedschaft einem Mitglied zuweilen ein Führer und Halt sein kann, beweist folgender Auszug aus einem kürzlich bei den Direktoren Der Mutterkirche eingegangenen Brief:
Als junger Mann wurde ich im Jahre 1916 Mitglied Der Mutterkirche. Einige Jahre später gelangte ich zu weltlichem Wohlstand und kam in eine andere Umgebung. Ich hörte dermaßen auf die Stimme des Irrtums, daß ich scheinbar von der Christlichen Wissenschaft abkam und den Freuden und „Fleischtöpfen” Ägyptens frönte. ... Selbstverständlich kam der unvermeidliche Zusammenbruch — und das Erwachen. Dies war vor drei Jahren, und ich freue mich, sagen zu können, daß ich wieder Mitglied einer Zweigkirche bin. Besonders hervorheben möchte ich, daß ich diese ganze Zeit hindurch in gewissen Zwischenräumen vom Schatzmeister den üblichen Briefvordruck betreffs der Kopfsteuer erhielt. Es machte stets Eindruck auf mich, daß er in freundlichem und liebevollem Ton gehalten war, obwohl es sich mehr oder weniger um eine Geschäftssache handelte. Dies verfehlte seine Wirkung nicht. Es war ein heilender Gedanke, obwohl ich es damals nicht erkannte.
Unterbewußt (wenn man so sagen kann) fühlte ich den Einfluß Der Mutterkirche und der Tatsache, daß ich immerhin Mitglied dieser Kirche, wenn auch ein unwürdiges war. Nach meiner Ansicht liegt hier ein Beispiel wahren Mutter-Einflusses vor, und es besteht kein Zweifel, daß es in großem Maße zu meiner Heimkehr beitrug. Der Umstand, daß ich nicht gebeten wurde, aus der Kirche auszutreten,— daß mir so viel Geduld erzeigt wurde,— machte tiefen Eindruck auf mich.
