Eine Art, wie ich mich für die durch Christliche Wissenschaft bewirkte Heilung von einem faserigen Geschwür oder Krebs dankbar erweisen kann, ist das Einsenden meines Zeugnisses an die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften.
Im Februar 1922 hatte ich die Grippe, wovon mir ein Herzleiden blieb. Monatelang fiel es mir schwer, weit zu gehen, besonders bergauf. Im April bekam ich Nervenentzündung in den Armen, Schultern und im Hinterkopf. Ich wurde während dieser Zeit christlich-wissenschaftlich behandelt; doch sehe ich jetzt ein, daß ich dem Ausüber zu viel überließ und mich selber nicht ernstlich genug in die Wissenschaft vertiefte.
Nachdem zwei Ausüber für mich gearbeitet hatten, bestanden Angehörige, die keine Christlichen Wissenschafter sind, auf einer ärztlichen Feststellung durch einen berühmten Arzt und Chirurgen. Ich wollte dies nicht tun und machte geltend, daß es nichts helfen würde, da ich keinen Glauben daran hätte, und daß ich die Christliche Wissenschaft nie aufgeben und mich der ärztlichen Heilkunst zuwenden würde. Nachdem ich eine ganze Nacht darüber gebetet hatte, willigte ich in eine Untersuchung ein, machte ihnen aber klar, daß ich mich nicht operieren lasse, möge das ärztliche Urteil ausfallen, wie es wolle. Die Untersuchung fand statt, und das Urteil lautete: faseriges Geschwür. Meine Angehörigen, die ihrem höchsten Begriff von Recht gemäß handelten, versuchten mich noch einmal zu überzeugen, daß es meine Pflicht sei, mich operieren zu lassen, da der Arzt gesagt hatte, wenn ich mich nicht binnen 8 Wochen operieren lasse, werde es zu spät sein. Wiederum weigerte ich mich. Das Herzleiden und die Nervenentzündung waren überwunden, und ich wurde nicht schwächer, was bewies, daß die für mich geleistete Arbeit wirksam war. Ich erkannte, daß ich ein klareres Gottesverständnis erlangen mußte, und betete, daß mir der Weg gezeigt werde.
Etwa 3 Wochen nach der Untersuchung sagte ich zu der Ausüberin: „Ich kann nicht verstehen, warum die Schmerzen nicht aufhören; denn ich habe alles getan, was ich nur konnte”. Sie sagte: „Sie haben nichts zu tun als zu versuchen, Ihre Beziehung zu Gott zu erkennen”. Die ganze Nacht hindurch — denn ich konnte nicht schlafen — und den Tag darauf versuchte ich mir zu vergegenwärtigen, daß ich als Kind Gottes schon frei war; daß ich nie krank gewesen war; daß nur das sterbliche Gemüt mir sagte, ich sei krank und leide. Dann kam die Einflüsterung, daß ich, obwohl ich so dachte, litt und sterben würde, wenn ich mich nicht operieren ließe. Ich erkannte, daß das sterbliche Gemüt ein Lügner ist, und daß ich nicht zu glauben brauchte, was es sagte; daß ich nicht leiden konnte und nicht litt, weil Gott mich frei geschaffen hatte. Ich erklärte diese Wahrheiten fortwährend für mich bis etwa um 4 Uhr an jenem Nachmittag. Dann hörten alle Schmerzen auf, und ich stand auf, kleidete mich an, und sagte zu meinem Mann, daß ich hinuntergehe, um das Essen zu bereiten.
Wir hatten Verwandte aus dem Osten zu Besuch. Sie waren zu Mittag bei uns gewesen und wollten zurückkommen, um das Abendessen zu bereiten. Bei ihrer Rückkehr hatte ich es fertig. Nachher machten wir eine Ausfahrt. Am Samstag versah ich meine Arbeit im Hause, wie ich es vordem immer getan hatte. Am Sonntag ging ich in die Kirche, und am Nachmittag machten wir eine Ausfahrt von über 100 km. Ich kann wahrheitsgemäß sagen, daß ich von da an keine Schmerzen mehr hatte und daß ich keiner Genesungszeit bedurfte — ich war gesund.
Von meinem 6. Lebensjahre an hatte ich an vermeintlich von meiner Mutter geerbten Kopfschmerzen mit Übelkeit, Nervenschmerzen und nervösen Kopfschmerzen gelitten. Seit meiner Heilung bin ich vollständig davon frei, ausgenommen etwa vier Fälle, die aber alle über 5 Jahre zurückliegen. Eine kräftigere und gesündere Frau dürfte kaum zu finden sein.
Infolge meiner neuerlangten Gesundheit und des neuen Verständnisses, daß Gott mir und meinen Lieben nahe ist, konnte ich ohne irgend ein Gefühl der Trennung von meiner Familie Arbeit außer dem Hause tun. Ich habe wahrlich allen Grund, dankbar zu sein für das Leben und das Beispiel unserer geliebten Führerin Mary Baker Eddy, für das Handbuch Der Mutterkirche, das immer mehr für mich bedeutet, je mehr ich mich darein vertiefe, und für die Zeitschriften, ferner dafür, daß ich Mitglied Der Mutterkirche und einer Zweigkirche bin und das gesegnete Vorrecht habe, in der Sonntagsschule zu unterrichten, für Arbeit im Vertriebsausschuß, wo ich durch das bei der Arbeit in diesem Ausschuß erlangte richtige Verständnis des Wortes „Vertrieb” oder Umlauf von mangelhaftem Blutkreislauf geheilt wurde, und besonders auch für die liebevollen und treuen Ausüber, die mir während dieser Erfahrung geholfen haben.
Hollywood, Kalifornien, V.S.A.
