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Dies ist die Erntestunde

Aus der November 1935-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Durch das Ausüben der Christlichen Wissenschaft kann das Verstreichen dessen, was Zeit genannt wird, in jedem Falle Gewinn an Geistigkeit, Herrschaft, Gottähnlichkeit und Wachsamkeit verzeichnen. Das Ebenbild des Geistes, der Mensch, ist jetzt und immer geistig wach; denn in Gott, dem unendlichen Geist, gibt es keine Hypnose, keinen Mesmerismus, keine Teilnahmlosigkeit, und außerhalb des unendlichen Gemüts hat nichts Dasein. Im Geist und im geistigen Bewußtsein gibt es keine Zeit oder Gelegenheit für Sünde, Krankheit und Tod, weil die Materie oder der Glaube daran dort keinen Raum hat.

Da die geistige Vollkommenheit ewig ist, sollten wir nicht erst nächste Woche erklären und uns vergegenwärtigen, daß der Mensch ganz gesund, von Versuchung frei und reichlich gesegnet ist. Nicht einmal auf morgen sollten wir das Austreiben abergläubischer Annahmen und das Überwinden ihrer körperlichen Folgen aufschieben. Wir brauchen auch nicht bis zur nächsten Stunde zu warten, um die Harmonie zu erfahren, die Gott Seinem Ebenbild ewig mitteilt. Wir erfassen das Gute nur in dem Maße, wie wir es widerspiegeln und zwar jetzt widerspiegeln.

Wahre Weissagung ist geistige Wahrnehmung. Daher bedeutet die Erklärung des Offenbarers, daß „hinfort keine Zeit mehr sein soll”, daß es jetzt keine Zeit gibt; denn die Ewigkeit kann nicht in die Zukunft verwiesen werden. Mit Bezug auf Zeit und Ewigkeit schreibt Mrs. Eddy (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 468): „Das eine hört in dem Verhältnis auf, wie das andere erkannt wird”. Unser beständiges Ziel und Erringen muß also sein, das ewige Sein jetzt und immerdar für uns und für alle zu erkennen, anzuerkennen und zu beanspruchen. Zeit hat weder Anfang noch Ende, und dasselbe gilt vom Menschen, dem Ebenbild des „Hohen und Erhabenen, der ewiglich wohnt, des Name heilig ist”. In dem Leben, der Liebe, dem göttlichen Prinzip, gibt es keine endlichen Maße oder Berechnungen, sondern nur die unendliche Berechnung. In der Seele und ihrem Ausdruck gibt es weder Kindheit noch Alter. Und da die Seele unaufhörlich geistige Wahrnehmung verleiht, gibt es weder unreife noch abnehmende Fähigkeiten. Gesundheit, Intelligenz, Kraft, Tätigkeit sind also, da sie ihrem Wesen nach geistig sind, keiner Verminderung oder Umkehrung durch Zeittheorien oder durch sogenannte materielle Gesetze der Sünde, der Krankheit und des Todes ausgesetzt, die nur dem trügerischen Glauben an die Materie angehören. Für den wissenschaftlichen Denker, der die Ewigkeit und Allumfassenheit des harmonischen Seins anerkennt, „treten” die Jahre nicht „herzu, da du wirst sagen: Sie gefallen mir nicht”.

In dem Aufsatz „Ernte” (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 269) schreibt unsere Führerin: „Diese Stunde ist in der Glut der Seele geschmolzen. Ihr Erntelied ist weltweit, weltbekannt, weltumfassend”. Dies bedeutet offenbar keine bloße Sonnenstunde oder vergängliche Ernte. In einer Zeit, die allgemein als eine Zeit der Stockung bezeichnet wird, und von der die allgemeine Annahme erwartet, daß sie allmählich in eine Zeit weltlichen Wohlstandes übergehen werde, ist es überaus wichtig, daß die Christlichen Wissenschafter an der einen stets vollkommenen geistigen Schöpfung festhalten und sich dadurch zu dem Verständnis erheben, daß in der unbedingten Tatsache schon überall das „Erntelied weltweit, weltbekannt und weltumfassend ist”. Dieses Verständnis von nur einer Schöpfung, die Gott immerdar in Harmonie, Fülle und Heiligkeit preist, bringt das zu oft geäußerte Urteil des sterblichen Glaubens, daß nur wenige das Erntelied der Seele jetzt hören und singen können, zum Schweigen.

Das geistige Verständnis macht geltend, daß das eine Gemüt die Intelligenz alles dessen ist, was Gott erschafft. Das bringt die Lüge des Sinnenzeugnisses, daß es tatsächlich eine in Unkenntnis der Wahrheit befindliche und in Sünde und Armut versunkene unharmonische Welt gebe, zum Schweigen. Da der körperliche Sinn unwirklich ist, gibt es im wissenschaftlichen Sinne keinen Augenschein des Zeitlichen, Unharmonischen. Der geistige Sinn berichtet ausnahmslos für alle Menschen stets nur über unendlichen Frieden und Vollkommenheit.

Wenden wir uns dem wahren Bericht über die eine Schöpfung zu, so finden wir, daß die Wahrheit ewig ist und überall erkannt wird und zum Ausdruck kommt; daß es daher im unendlichen Gemüt immer Erntestunde ist. Als Christliche Wissenschafter müssen wir den geistigen Ausblick bewahren, wodurch wir die Ernte des Guten immer sehen und unaufhörlich mit Engelsgedanken, mit geistiger Eingebung, einbringen können.

Nicht mit niedergeschlagenen Gedanken oder auf die Zukunft gerichteten Hoffnungen, sondern durch gegenwärtige geistige Erleuchtung, die alle Zeitannahmen in den Schatten stellt, können wir die Ernte völliger Gesundheit und Heiligkeit, reicher Einmütigkeit und tiefer Freude einbringen. Und ermutigend sind die Worte unserer Führerin (Unity of Good, S. 12): „Blicket hinauf, nicht hinab; denn eure Felder sind schon weiß zur Ernte, und bringet die Ernte durch mentale, nicht durch materielle Vorgänge ein”.

So hat also der Christliche Wissenschafter im Geiste der Liebe und des Erbarmens zu erkennen, daß das wirkliche geistige Sein jetzt erkennbar ist und erkannt wird, und daß die über die ganze Welt scheinende geistige Offenbarung die Erntestunde verkündigt. Ja, der Engel in der Offenbarung sagte: „Die Ernte der Erde ist reif” (engl. Bibel). Und da der Offenbarer die ewige Ehrerbietung gewahrte, die alle Geschöpfe Gottes darbringen, sprach er von „vier Tieren, voll Augen vorn und hinten ... und hatten keine Ruhe Tag und Nacht und sprachen: Heilig, heilig, heilig ist Gott der Herr, der Allmächtige, der da war und der da ist und der da kommt!” Dies versinnbildlicht wohl die allumfassende geistige Vision, die weder Vergangenheit noch Zukunft kennt. Für das Bewußtsein, das allgemeine Heiligkeit und die Harmonie des Seins verkündigt, ist also immer jetzt Erntestunde, und diese Ernte belebt und segnet die Menschheit.

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