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Leben in voller Genüge

Aus der März 1936-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christliche Wissenschaft bringt der Welt die Erfüllung der Verheißung Jesu: „Ich bin gekommen, daß sie das Leben und volle Genüge haben sollen”. Sie gibt allen, die die Wahrheit aufrichtig suchen, eine beweisbare Erkenntnis des Christus, der Wahrheit, die diese Fülle als eine immer gegenwärtige Wirklichkeit offenbart. Gott hat nie aufgehört, für das Wohl aller Seiner Kinder zu sorgen. Er hat nie aufgehört, den Reichtum Seiner Liebe auszuschütten, und in dem Verhältnis, wie der Christus, auf den Jesus hinwies, zum einzelnen menschlichen Bewußtsein kommt, wird diese Fülle sogar inmitten scheinbaren Mangels verwirklicht.

Im Zusammenhang mit Jesu Verheißung müssen wir auch seine Erklärung annehmen: „Niemand lebt davon, daß er viele Güter hat”. Diese Erklärung offenbart die Grundwahrheit, daß des Menschen Sein nicht in der Materie sondern im Gemüt ist, und daß der Geist die einzige Substanz und Wirklichkeit ist. Aller Mißerfolg, alle Armut und aller Mangel im menschlichen Leben entspringt der Täuschung, daß des Menschen Dasein von der Erhaltung eines körperlichen Leibes abhänge, und daß seine Versorgung auf das Maß seines materiellen Besitzes beschränkt sei.

Die als wirtschaftlicher Tiefstand bekannte weitverbreitete Gährung im Denken der Welt hat die völlige Zwecklosigkeit des Verlasses auf rein materiellen Erwerb bloßgestellt und rüttelt die Menschen mehr denn je zu der Erkenntnis auf, daß wirkliche Substanz geistig und nur durch rechtes Denken zu erlangen ist. Der Augenschein vor den körperlichen Sinnen, sei er materieller Reichtum oder materielle Armut, ist nicht die Wahrheit über den Menschen; denn des Menschen wirkliche Substanz besteht in seinem Einssein mit Gott, und sein wahres Einkommen sind die geistigen Ideen, die unaufhörlich aus dem unendlichen Gemüt hervorgehen. Dies erkennen, heißt „Schätze im Himmel” sammeln, die man sich nicht erst in der Zukunft, sondern hier und jetzt zunutze machen kann.

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