Wie oft ein guter Vorsatz nicht ausgeführt wird, weil man seinen Ursprung nicht kennt, weil man glaubt, der Vorsatz sei von einem selber ausgegangen, anstatt zu wissen, daß die Liebe zum Guten, die einen gute Vorsätze fassen läßt, ihren Ursprung in Gott, dem Guten, hat!
Ein guter Vorsatz ist sehr oft Gegenstand des Angriffs der Einflüsterung, daß er im Alltagsleben nicht praktisch sei. Die Einflüsterung möchte einen glauben lassen, das die Ausführung guter Vorsätze mit Bezug auf Ehrlichkeit, rechtschaffenes Leben, Vermeiden von Verurteilen oder Tadeln mehr geistige Gesinnung erfordere, als den Angelegenheiten des täglichen Lebens dienlich sei. Sie möchte einen glauben lassen, daß es zuweilen recht sei, ungünstig zu urteilen, zu verurteilen usw. trotz der Tatsache, daß Christus Jesus das des Ehebruchs überführte Weib nicht verurteilte.
Der Verfasser weiß gut, wie schwer es ist, einen guten Vorsatz auf gewöhnliche menschliche Art und Weise auszuführen. Er hatte z.B. das ganz aufrichtige Verlangen, das Rauchen aufzugeben, und er faßte oft den Vorsatz, es zu tun; aber er blieb ihm nie treu. So ging es weiter, bis er eine außergewöhnliche Heilung in der Christlichen Wissenschaft erlebte. Kurze Zeit nach der Heilung entdeckte er, daß das Verlangen zu rauchen vergangen war. Der Vorsatz, das Gebot zu erfüllen: „Mache dich nun mit ihm [mit Gott] vertraut” (engl. Bibel), hatte die Heilung bewirkt.
Das Verlangen, recht zu tun, kann nur durch völligen Verlaß auf das göttliche Prinzip ausgeführt werden. Jesus sagte: „Ich kann nichts von mir selber tun”. Nur wenn man seine Beziehung zu dem einen und einzigen Schöpfer, dem Vater, erkennt, kann man tun, was recht ist, und unterlassen, was unrecht ist.
Auf Seite 326 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” schreibt Mrs. Eddy: „Den Vorsatz und den Beweggrund, recht zu leben, können wir heute gewinnen. Hast du diesen Punkt erreicht, dann hast du so angefangen, wie du solltest. Du hast mit dem Einmaleins der Christlichen Wissenschaft begonnen, und nichts als unrechte Absicht kann deinen Fortschritt hindern. Wenn du aus wahren Beweggründen arbeitest und betest, wird dein Vater dir den Weg auftun”. Und dann führt sie die Frage des Paulus an: „‚Wer hat euch aufgehalten, der Wahrheit nicht zu gehorchen?‘”
Wenn jemand denkt, sein guter Vorsatz entstehe im menschlichen Gemüt, dann muß er zugeben, daß das Böse im menschlichen Gemüt seinen Vorsatz, Gutes zu tun, vernichten könne. Weiß er aber durch die Lehre der Christlichen Wissenschaft, daß alles Gute von Gott ist, so wird er keine Furcht haben, sondern sich zu einer völligeren Erkenntnis der Allheit Gottes, des Guten, erheben.
Nichts kann die Ausführung eines guten Vorsatzes hindern, wenn es verstanden wird, daß die Macht des göttlichen Prinzips — die einzige Macht, die es gibt — alles rechte Verlangen beschützt und unterstützt. Daher sollte man an seiner gottverliehenen Fähigkeit, einen guten Vorsatz auszuführen, nie zweifeln.
Da jeder Vorsatz mental ist, muß man zugeben, daß die Liebe zum Guten in einem guten Vorsatz ihren Ursprung in einer guten Quelle, im Gemüt, hat. In Wirklichkeit gibt es nur eine Art Güte, wie es auch nur eine Art Intelligenz gibt. Intelligenz ist göttlich. Alle wahre Intelligenz, die man zum Ausdruck bringt, ist göttliche Intelligenz. In Wirklichkeit gibt es ebenso wenig materielle Intelligenz, wie es göttliche Unwissenheit gibt.
Jeder gute Vorsatz, den man saßt, steht also sofort und dauernd unter dem Schutz und der Herrschaft des göttlichen Gemüts und geistiger Kraft, und er braucht keinen andern Schutz und kann keinen andern Schutz haben. Diese Erkenntnis ermöglicht uns die Ausführung jedes guten Vorsatzes. In Wissenschaft und Gesundheit (S. 215) lesen wir: „Alles, was von Gott regiert wird, ist nie auch nur einen Augenblick des Lichts und der Macht der Intelligenz und des Lebens beraubt”.