Obwohl ich noch nicht lange das Glück genieße, die Christliche Wissenschaft zu kennen, möchte ich zu allen sprechen, die verzagt und mutlos sind, und ihnen Mut zusprechen; denn ich bin so glücklich und ganz umgewandelt.
Ich kam zur Christlichen Wissenschaft durch eine Verwandte, die geheilt und auch von Trübsal befreit wurde. Ich war fünf Monate krank gewesen; alles Erdenkliche war für mich getan worden, hatte aber nichts geholfen. Zwei Tage, ehe mich diese Verwandte zu einer christlich-wissenschaftlichen Ausüberin brachte, hatte der Arzt ein hartes Urteil gesprochen: ich müsse entweder sofort in eine Lungenheilanstalt gehen oder mich zwei bis drei Monate lang mit Tuberkulin einspritzen lassen. Ich war verzweifelt! Ich befürchtete, in der Heilanstalt noch mehr angesteckt zu werden, und gegen das furchtbare Medikament hatte ich eine große Abneigung. So fand mich meine Verwandte, als sie mich besuchte, in Tränen, von Furcht gepeinigt und ganz mutlos. Seit fünf Monaten hatte ich keine einzige Nacht schlafen können. In dieser traurigen Verfassung ging ich zu der Ausüberin, ganz teilnahmlos und ohne überhaupt recht zu wissen, was auf dem Spiel stand. Aber sobald diese durch wahren Glauben erleuchtete Frau die ersten Worte an mich gerichtet hatte, wurde ich aufmerksam, und es war mir, als berührte etwas kaum Geahntes aber lang Ersehntes mein Herz. Plötzlich, ich weiß nicht wie, wurde ich frei, das Licht der Hoffnung leuchtete wieder. Ich war wieder ein Kind, ein wahres Kind, das wußte, daß es einen sorgenden Vater hat. Nach vielen Jahren schweren Ringens, in dem ich mich ganz tapfer gehalten hatte, nach Sorgen und Erfolgen, nach Unrast, Mühe und Krankheit, atmete ich endlich sozusagen Gottes Luft und war ruhig.
Was das rein Praktische anbelangt, so riet mir die Ausüberin nur, meine stete Furcht abzulegen und einen Aufschub der Einspritzungen zu erlangen. Diese kurze Unterredung gab mir so viel Kraft, daß ich tatsächlich den Mut fand, den Arzt um eine Woche Aufschub zu bitten.
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