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Den Irrtum auslöschen

[Besonders für junge Leute geschrieben]

Aus der Juli 1936-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine Schülerin konnte anscheinend nie ein befriedigendes Zeugnis in ihren Schulfächern erlangen, und als sie in die höheren Klassen kam, empfand sie die dringende Notwendigkeit, ein besseres Zeugnis zu bekommen und das Gefühl der Minderwertigkeit, des Mißerfolgs und der Enttäuschung zu überwinden. Sie lernte daher stundenlang bis spät in die Nacht hinein und ließ sich beständig von anderen helfen, aber ohne Erfolg. Als ihre Not immer mehr hervortrat und Verlaß auf materielle Verfahren versagt hatte, bat sie das göttliche Gemüt um Hilfe.

Als sie durch die Christliche Wissenschaft Hilfe suchte, wurde sie darauf aufmerksam gemacht, daß sie versäume, sich auf die Sonntagsschule vorzubereiten. Es wurde ihr gezeigt, daß ihr Fortschritt in geistigem Verständnis für ihren Beweis wahrer Intelligenz wesentlich sei. Da sie Schülerin einer christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule war und alles tun wollte, was sie nur konnte, ihr Problem zu lösen, fing sie bereitwillig und gewissenhaft an, die Irrtümer des sterblichen Gemüts, die ihren Fortschritt zu verhindern schienen, aus ihrem Bewußtsein auszulöschen.

Jeden Morgen sofort nach dem Aufstehen vertiefte sie sich, ehe sie an materielle Pflichten dachte, in die christlich-wissenschaftliche Bibellektion für die betreffende Woche im christlich-wissenschaftlichen Vierteljahrsheft und in Aufsätze in den genehmigten christlich-wissenschaftlichen Schriften, die auf ihre Umstände anwendbar schienen. Dadurch erlangte sie geistige Erfrischung und Aufklärung und infolgedessen ein besseres Verständnis ihres wirklichen Selbst als Gottes vollkommenes Kind. Sie begann irrige Einflüsterungen zum Schweigen zu bringen und in ihren Beziehungen zu anderen mehr Liebe und Eintracht auszudrücken. Sie machte ihre Schulaufgaben gewissenhaft, und als sie etwa sechs Wochen später ihr nächstes Schulzeugnis bekam, hatte sie in allen Fächern mit nur einer Ausnahme ein wesentlich besseres und in einigen das beste Zeugnis. Ferner fand sie, daß sie mehr Zeit zur Erholung und für besondere Fächer hatte, mit denen sie sich befassen wollte, und sich dennoch ihr gutes Zeugnis in den geforderten Fächern bewahrte.

Diese Schülerin wies die Einflüsterung zurück, daß sie keine Zeit habe, sich ihrer geistigen Arbeit zu widmen. An die erste Stelle in ihrem täglichen Arbeitsplan setzte sie das Vertiefen in die christlich-wissenschaftlichen Bibellektionen, die dazu bestimmt sind, dem Schüler zu helfen, die in Unvollkommenheit, Mißerfolg, Mangel, Widerwärtigkeit und Krankheit sich bekundenden Irrtümer des fleischlichen Sinnes auszulöschen. Diese geistigen Lektionen halfen ihr nicht nur, das Falsche auszulöschen, sondern sich auch der Tatsachen des wahren Daseins — Vollkommenheit, Erfolg, Gesundheit und Fülle — bewußt zu werden. Ihr fehlte wachsames und genaues Denken, der Ausdruck wahrer Intelligenz. Als sie das göttliche Gemüt als die Quelle der Intelligenz verstand, wußte sie, daß das Gemüt sie bei allem, was sie zu wissen, zu tun und zu sagen hatte, führt.

Durch unsere Schulerziehung lernen wir in der Regel uns beim Lösen unserer Aufgaben nie mit künstlichen oder minderwertigen Mitteln abzugeben, sondern uns bei einer Frage nur an die höchste maßgebende Stelle zu wenden. Der gut erzogene Schüler versäumt nie, diese Regel beim Lösen sowohl seiner Schulaufgaben als auch seiner Lebensaufgaben anzuwenden. Die Christliche Wissenschaft ist in Bezug auf wahren Erfolg und rechte Lebensweise allein maßgebend. Die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, Mary Baker Eddy, schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 43) „Die Wissenschaft, die Jesus lehrte und lebte, muß über alle materiellen Annahmen in Bezug auf Leben, Substanz und Intelligenz, sowie über die mannigfachen Irrtümer triumphieren, die solchen Annahmen entwachsen”.

Der Meister sagte: „Ihr irret und wisset die Schrift nicht noch die Kraft Gottes”. Schon in seiner Jugend hatte sich Jesus sehr für geistiges Wissen interessiert. Er hielt geistiges Verständnis für viel wichtiger als irgend eine andere Schulung, da er erkannte, daß Schulung ohne geistiges Verständnis ziemlich nutzlos wäre. Schon als Kind fand man ihn im Gespräch über die Wahrheit mit gereiften Theologen, denen er Fragen stellte, „und alle, die ihm zuhörten, verwunderten sich seines Verstandes und seiner Antworten”.

Christus Jesus war wahrhaftig ein Meister in allem, was er unternahm. Sein geistiges Verständnis befähigte ihn, Weisheit und Richtigkeit des Denkens zu beweisen. Weil er Gott, dem göttlichen Gemüt, so nahe war, fand er die Lösung seiner Probleme durch geistiges Verständnis und innere Erkenntnis. Er wußte, daß Gott, die Wahrheit, ihm Herrschaft über alle Dinge gab.

Die Bezeichnung „Irrtum” hat eine umfassendere Bedeutung als Fehler, sittliche Anstößigkeit oder Sünde. Ein Wörterbuch erklärt „Irrtum” u. a. als „Glaube an etwas, was unwahr ist”. Würde man die Zahlen 5 und 10 auf eine Wandtafel schreiben und die Summe als 20 angeben, so wäre das ein Irrtum. Einen solchen Irrtum würde der wachsame Schüler sofort erkennen und mühelos berichtigen. Nun sind aber die unvollkommenen und unwahren Gegenstände des materiellen Sinnes so irrig wie die Behauptung, daß 5 und 10 zwanzig sei. Um die falsche Annahme materieller Unvollkommenheit auszulöschen und zu berichtigen, müssen wir Gottes vollkommene Schöpfung verstehen lernen.

Das Auslöschen der Irrtümer des sterblichen Gemüts ist in der Tat eine interessante Aufgabe. Beginnen wir mit der höchsten maßgebenden Stelle — unseren Lehrbüchern, der Bibel und Wissenschaft und Gesundheit — so erfahren wir, daß Gott der einzige Schöpfer ist. Alles, was Er schuf, ist gut, und es besteht in Wirklichkeit nichts außer dem, was Gott, das Gute, ausdrückt. Was nicht gut ist, ist lediglich eine Trugvorstellung des irrenden sterblichen Gemüts. Das ist die Wahrheit, mit der wir unsern „Glauben an etwas, was unwahr ist”, nämlich Unvollkommenheit, Mißerfolg, Mangel, Enttäuschung und Freudlosigkeit, auslöschen und berichtigen können. Wenn‘ es uns gelingt, uns beständig Gottes vollkommener Ideen bewußt zu sein, erfreuen wir uns der Stärke, des Gelingens, der Harmonie und der Gesundheit. Wie Jesus sollten wir früh beginnen, die irrigen Annahmen des materiellen Sinnes auszulöschen und durch die wahren Tatsachen über den vollkommenen Gott und den vollkommenen Menschen zu ersetzen. Im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch (S. 216) schreibt unsere Führerin: „Der große Fehler der Sterblichen liegt in der Annahme, daß der Mensch, Gottes Bild und Gleichnis, beides sei, Materie und Geist, beides, gut und böse”.

Junge Leute wie Erwachsene müssen viele irrige Einflüsterungen verneinen und zurückweisen, um ihre wahre Eigenart auszudrücken und fähig zu sein, sich selber zu regieren. Allgemein übliche und sogenannte modische Gewohnheiten wie das Rauchen, das Trinken oder sich anderen verderbten Gelüsten hingeben und sie befriedigen und schädlichen materiellen Genüssen und zwecklosen Abenteuern frönen, führt zu traurigen und unglücklichen Zuständen, zu Mißerfolg und Leiden.

Laßt uns also bestrebt sein, den Christus, die Wahrheit, besser verstehen zu lernen! Denn sie ist fähig, uns in unserem Streben auf akademischem, gesellschaftlichem, politischem, religiösem oder gewerblichem Gebiet zu stützen. Das Verständnis und die Anwendung dieser in der Christlichen Wissenschaft gelehrten und in den christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschulen mitgeteilten Wahrheit schützt uns vor Versuchungen, auf Irrwege zu gehen und verhilft uns zu einem besseren, glücklicheren und erfolgreicheren Leben.

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