Wann fragt der friedliebende Gedanke, werden die Menschen ihr materielles Ringen aufgeben? Wann werden sie ihren Eigendünkel mit seinem Eigennutz, seiner Eifersucht, seinem Neid und seiner Habgier opfern? Wann werden sie ihr Gelüste nach Stellung und Macht und das daraus hervorgehende Kriegführen aufgeben? Erst wenn sie selber die große Wahrheit, die die Christliche Wissenschaft offenbart, entdecken und sie zu beweisen beginnen, nämlich daß es nur eine wirkliche Macht und Gegenwart in der Welt gibt — die Liebe. Es wäre gut, wenn die Menschen über diese Fragen und ihre Antwort nachdächten. Allzu oft halten sie es für selbstverständlich, daß die mit dem sterblichen Dasein verbundenen Übel unvermeidlich seien, und bemühen sich daher gar nicht um ein Heilmittel. Aber es gibt ein Heilmittel, und die Christliche Wissenschaft verkündigt es.
Durch beharrliches Erklären, daß Gott, die Liebe, unendlich — das All — ist, tut die Christliche Wissenschaft etwas Wunderbares, dessen Bedeutung sich dem Bewußtsein der Menschheit langsam aber sicher einprägt. Welch herrlicher Gedanke, daß die Liebe und nur die Liebe wirklich ist; daß die Liebe allen Raum ausfüllt —überall ist; daß es in Wirklichkeit in der ganzen Welt keine andere Gegenwart oder Macht als die Liebe gibt! die wir früher wohl etwas ganz anderes geglaubt haben, neigen bei dem Gedanken an die Herrlichkeit der Gegenwart der Liebe das Haupt in tiefster Ehrfurcht und Demut. Und dennoch wie schwach wir den Wert dieser Wahrheit für die Menschheit zu begreifen scheinen! Aber wieviel Freude es bedeutet, sie auch nur in begrenztem Maße zu erfassen! Nur eine wirkliche Macht — die Liebe!
Was schließt nun die Erklärung, daß Gott die unendliche Liebe ist, in sich? Daß nichts Gegenteiliges der Liebe wirkliches Dasein hat, mit andern Worten, daß Eifersucht, Neid, Habgier, Selbstsucht — Böses in jeder Form — keine Wirklichkeit hat. Das hat Mrs. Eddy entdeckt; und es ist keine Vermessenheit, zu sagen, daß es eine der größten Entdeckungen ist, die je gemacht wurden. Man bedenke, welcher Mut dazu gehörte, sie der Welt bekannt zu geben; welcher Mut dazu gehörte, sie so lang beharrlich zu erklären, bis sie schließlich von wenigen und später von einer stets wachsenden Zahl Sucher nach der Wahrheit angenommen wurde! Gott ist die unendliche Liebe; das Böse ist unwirklich. Die Wahrheit wird im menschlichen Bewußtsein aufgerichtet; und es kommt der Tag, wo die ganze Welt sie anerkennen wird.
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