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Erben Gottes durch Christum

Aus der Juli 1936-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im vierten Kapitel seines Briefs an die Galater erklärt Paulus: „Also ist nun hier kein Knecht mehr, sondern eitel Kinder; sind’s aber Kinder, so sind’s auch Erben Gottes durch Christum”. Hier stellt Paulus eine große Tatsache fest. Aber wie wenige erkennen dies! Die meisten Menschen sind gelehrt worden, daß dieses Erbe sich nur auf eine zukünftige Welt beziehe; daß wir, wenn wir hier auf Erden gut sind, unsern Lohn empfangen werden, nachdem wir die Erfahrung, die Tod genannt wird, gemacht haben. Der Zusammenhang enthält aber nichts, woraus wir diese Schlüsse ziehen könnten. Paulus spricht von der Freiheit und der Erlösung, die das Kommen des Christus der Menschheit bringt. Er spricht von keinem zukünftigen Zustand, sondern von der lebendigen Gegenwart.

Wenn man die Erklärung des Paulus und die unmittelbar vorausgehenden und nachfolgenden Stellen sorgfältig liest, erheben sich die Fragen: Ist dies jetzt von praktischem Wert für mich? Bringt es mir in meiner jetzigen Lage in Sünde, Krankheit und Mangel Hoffnung und Hilfe? Die Antwort lautet ganz entschieden: „Ja! Paulus sagt, daß wir durch Christum Erben seien. Auf Seite 583 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” erklärt Mrs. Eddy „Christus” als „die göttliche Offenbarwerdung Gottes, die zum Fleisch kommt, um den fleischgewordenen Irrtum zu zerstören”.

Es ist also klar, daß wir durch das Verständnis des Christus unsere wahre Stellung als Erben Gottes verwirklichen und so unsere Erbschaft des Guten antreten können. Daß unsere Führerin die Worte „der zum Fleisch kommt” gebraucht, ist bedeutungsvoll, weil sie die Zweckdienlichkeit der Sendung Christi klar erkennen lassen. Es liegt nichts Unbestimmtes darin. „Die göttliche Offenbarwerdung Gottes” kommt zu uns, wo wir augenblicklich zu sein scheinen und vielleicht an Sünde, Krankheit, Leid, Armut glauben, und sie zerstört die fleischgewordenen Annahmen des materiellen Sinnes.

Wir finden dies bestätigt in der deutlichen Erklärung: „Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingebornen Sohn gab, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben”. Heißt das nicht, richtig ausgelegt, daß „die göttliche Offenbarwerdung Gottes” immer gegenwärtig ist, mag das menschliche Elend, in das wir gesunken zu sein scheinen, auch noch so groß sein? Die Erkenntnis dieser Tatsache vernichtet den irrigen menschlichen Zustand; denn es gibt nichts und kann nichts geben, was nicht von Gott, von der Liebe, geschaffen worden ist.

Das Erbe, das uns so durch das geistige Verständnis des Christus zuteil wird, ist das einzige Erbe, das wirkliche Freude und Sicherheit bringen kann. Was beraubt uns scheinbar dieses Erbes des Guten? Unsere Führerin beantwortet diese Frage auf Seite 227 in Wissenschaft und Gesundheit, wo sie sagt: „Nicht das göttliche Gesetz, sondern die Illusion des materiellen Sinnes hat euch gebunden, eure freien Glieder umgarnt, eure Fähigkeiten gelähmt, euern Körper geschwächt und die Tafel eures Seins entstellt”. Dieser falsche materielle Sinn hindert uns also, zu sehen und zu beweisen, daß wir hier und jetzt die Erben alles Guten im vollsten Sinne des Wortes sind. Wir können diese Schranken, die uns von unserem Erbe trennen und Sünde, Krankheit, Tod, Armut und Widerwärtigkeit aller Art heißen, jetzt beseitigen. Es geschieht dadurch, daß wir die Wahrheit erkennen,— die Wahrheit, die Jesus uns lehrte, und die die Christliche Wissenschaft einer Welt, die vom Verständnis und von der Anwendung der Lehren unseres Meisters weit abgekommen war, wieder klar gemacht hat.

Durch Anwendung der Christlichen Wissenschaft können wir beweisen daß der Mensch als Gottes Bild und Gleichnis unmöglich etwas erleben kann, was nicht von Gott ist; daß er an Gottes Wesen teilnimmt und daher keine angeborenen unschönen Züge oder böse Neigungen haben kann. Wie klar doch Johannes dies ausdrückt, wenn er sagt: „Wer aus Gott geboren ist, der tut nicht Sünde, denn sein Same bleibt bei ihm; und kann nicht sündigen, denn er ist von Gott geboren”!

Es ist unser Erbe, zu wissen und zu beweisen, daß der sterbliche oder fleischliche Sinn die Menschheit nicht in Knechtschaft halten kann; daß der fleischliche Sinn dem Geheiß der allmächtigen Liebe keinen Widerstand bieten kann. Die Wahrheit ist kraft der Tatsache, daß Gott das All in allem ist, immer wirksam. Hieraus folgt, daß der Irrtum der Wahrheit nicht widerstehen kann. Das irrige Zeugnis der materiellen Sinne kann das, was von Gott verliehen ist, nicht mit einem Bannfluch belegen. Alles Wirkliche wurzelt und ruht im göttlichen Prinzip, in der unendlichen Liebe, die nie Böses noch die Fähigkeit, böse zu werden, erzeugt. Daher besteht die scheinbare Wurzel einer Schwierigkeit oder Widerwärtigkeit, mag sie auch noch so tief zu sitzen scheinen, doch nur aus grundlosen menschlichen Annahmen.

Das Zeugnis Gottes steht so fest wie Gott selber; das Zeugnis Gottes ist Christus, und Gott kann daher nicht ohne Zeugnis oder Offenbarwerdung sein. Die Pforten der Hölle können diese Wahrheit nicht überwältigen. Weil der Mensch die Widerspiegelung Gottes ist, hat er schon alles, was er braucht; sein Leben bekundet die Fülle des Guten, das seinem Schöpfer gehört. Wenn wir dies verstehen, vergeht alles Widerwärtige, das einen Platz in unserem Leben gefunden zu haben scheint, vor dem Verständnis der Gegenwart und Macht und Wirklichkeit des Christus. Dann werden wir in der Tat finden, daß wir durch Christum Erben Gottes sind.


Sie können der Heidenwelt nichts Größeres bringen als den Aufdruck und Abglanz der Liebe Gottes auf Ihrem eigenen Charakter. Das ist die Weltsprache. Sie werden erst nach Jahren Chinesisch oder die Mundarten Indiens sprechen können. Die allen verständliche Sprache der Liebe wird vom Tage Ihrer Landung an ihre unbewußte Beredsamkeit ausströmen. Der Mensch ist der Missionar, nicht seine Worte. Sein Charakter ist seine Botschaft.—

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