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Enttäuschung vermeiden

Aus der Juli 1937-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wer sich für eine komplizierte menschliche Persönlichkeit mit guten und schlechten Zügen, mit Vorteilen und Unzulänglichkeiten hält, kann vom Leben im allgemeinen, von sich und von anderen leicht enttäuscht werden. Er mag das Verlangen haben, seine unbefriedigende Mentalität zu ändern, aber er weiß nicht wie. Eine Entdeckung hat er jedoch bereits gemacht, nämlich, daß das Verfolgen rein zeitlicher Ziele unbedingt zu Enttäuschung führt, da sie seinem nach Ausdruck verlangenden höheren Wesen zuwider laufen.

In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 234) schreibt Mrs. Eddy: „Die gegenwärtigen Gesetzbücher menschlicher Systeme enttäuschen den müden Sucher nach einer göttlichen Theologie, welche der rechten Erziehung des menschlichen Gedankens angemessen ist”. Die rechte Erziehung, die von Kind auf und während des ganzen menschlichen Lebens erforderlich ist, ist Erziehung im Verständnis des Wesens Gottes, der unendlichen Liebe, und unseres eigenen Wesens als Gottes Kundwerdung. Die Christliche Wissenschaft segnet die Menschheit, indem sie ihr gerade diese wahre Erziehung bietet. Gehorsam gegen Gottes wohltätige Gesetze macht dem Mißerfolg ein Ende; denn diese Gesetze sehen unendliches Gelingen für alle ohne Ausnahme vor.

Indem die Christliche Wissenschaft Gott als das allwirkende Gemüt enthüllt, führt sie das menschliche Denken heraus aus Verzicht und Ergebung in rechte Erwartung hinein, aus Gleichgültigkeit in Wachsamkeit, aus Krankheit in Gesundheit, aus Zweifel in Verständnis, aus Enttäuschung in Befriedigung hinein. Wie könnte dem Zeugen des göttlichen Gemüts Enttäuschung oder Unzulänglichkeit auferlegt sein, wenn doch diese verneinenden Irrtümer dem Gemüt unbekannt sind? Unseres Führerin schreibt auf Seit 11 ihrer Botschaft an Die Mutterkirche für das Jahr 1902: „Unser himmlischer Vater hat nicht bestimmt, daß die Sterblichen, die ein besseres Land suchen, von ungünstigen Umständen umhergestoßen, der Sünde, der Krankheit und dem Tode unvermeidlich ausgesetzt, wie enttäuschte Wanderer am Gestade der Zeit dahinziehen sollen”.

Der enttäuschte Wanderer ist gewöhnlich der, der seinen wahren Ursprung und sein wahres Ziel nicht kennt, und dessen Zuversicht und Mut und vielleicht Gesundheit versagen, wenn er sie am meisten braucht. Wenn er hören will, erfährt er durch die Christliche Wissenschaft, daß in Wirklichkeit der Geist, der einzige Schöpfer, sein reiner Ursprung ist, und daß er in seinem Wesen, seinem Zweck und Vollbringen rein geistig ist und göttlich erhalten wird. Auf dieser Grundlage kann jeder einzelne mit der Überwindung der mentalen Züge beginnen, die seine Hoffnungen irregeleitet und ihm dadurch Enttäuschung gebracht hatten.

Der tätige Schüler, der durch sein Ergründen und Anwenden der Christlichen Wissenschaft kraftvoll geistiges Verständnis pflegt, macht sich von hemmenden Einflüssen und niederziehenden Neigungen frei und erwirbt die Gesundheit und die Fähigkeit, alles zu vollbringen, was er zu Hause, im Gesellschaftsleben und in seinem Beruf zu vollbringen hat. Da er seine geistige Wesenseinheit stets achtet, befolgt er den zweifachen Rat des Propheten Jesaja: „So lasset nun ab von dem Menschen, der Odem in der Nase hat”, und: „Schauet den Fels an, davon ihr gehauen seid”.

Echtes Selbstvertrauen besteht im Vertrauen auf die unendlichen Fähigkeiten des göttlichen Gemüts. Daher besiegt die mit geistiger Demut und geistigem Frieden vereinte Herrschaft alle Enttäuschung. Wer sich über die alten ausgefahrenen Wege und Fallgruben erheben will, muß krankhaften Einblick und Rückblick und alle öden mentalen Pfade aufgeben. Er muß bei dem göttlichen Gemüt die geistigen Ideen suchen, die allein imstande sind, ihn mit seinen wahren Fähigkeiten vertraut zu machen. Sollte einer auch nur einen Augenblick eine Einflüsterung der Niederlage beim Ausführen seines hohen Zwecks hegen, so würde er während dieses Augenblicks sein Einssein mit den Fähigkeiten des unendlichen Gemüts — mit Erkenntnis, Genauigkeit, Entschlossenheit — vergessen. Aber durch mentales Kehrtmachen kann er augenblicklich erkennen, daß er von Gottes Gesetz regiert wird, das von der Materie weg auf den Geist, von der Person auf das Prinzip, von Mißerfolg auf Gelingen, von der Endlichkeit auf die Unendlichkeit hinweist.

Die Christliche Wissenschaft macht klar, daß Leben, Geist, Gemüt, Liebe, göttliches Prinzip, Seele sinnverwandte Ausdrücke für Gott sind. Es liegen Beweise vor, daß man als Erbe des Lebens Gesundheit und Unsterblichkeit, als Erbe des Geistes geistigen Blick und Stärke erbt; daß man als Erbe des Gemüts von Intelligenz erfüllt ist und als Erbe der unendlichen Liebe eine reine und liebevolle Veranlagung bekundet. Indem der Schüler der Christlichen Wissenschaft den verkehrten Sinn vom Selbst aufgibt, der bisher seine Hoffnung sinken ließ und seinen Erfolg vereitelte, weigert er sich, sich immer noch mit dem entwürdigenden Bild, das das sterbliche Gemüt von sich hat, ein Sterblicher genannt, in Verbindung zu bringen. Durch Festhalten an seiner Beziehung zu Gott, dem unfehlbaren göttlichen Prinzip, findet er geistige Befreiung. Der Anbeter der Seele macht unaufhaltsam Fortschritt. Der wahre Denker ist nie enttäuscht.

Christus Jesus lehrte die Menschheit, daß Gott die Liebe, die ewige und allumfassende Quelle des Lebens und der Gesundheit, der Heiligkeit und der Freude ist. In Befolgung seiner Lehre hält sich der Christliche Wissenschafter mit Freuden an diese geistige Abstammung. Entschließt er sich, sein Geburtsrecht durch stetiges Überwinden alles dessen zu beweisen, was diesem Geburtsrecht zuwider ist, so findet er, daß sein Lebensmotiv veredelt ist, und er vermeidet Enttäuschung, indem er die sie veranlassenden unwürdigen Gedanken und Bestrebungen ausschließt.

Wenn man sich bewußt wird, daß Gott die Liebe ist, und daß die Liebe der allumfassende Gott ist, und daß Er sich in vollkommener Harmonie ausdrückt, weichen die Furcht- und Enttäuschungsgespenster dem Strahlenglanz der Liebe. Daher die ansprechenden Worte unserer Führerin (Botschaft für das Jahr 1902, S. 11): „Die göttliche Liebe wartet darauf und befürwortet, die Menschheit zu erretten — und erwartet mit Gewähr und Willkomm, Gnade und Herrlichkeit die Erdenmüden und Beladenen, die den Weg zum Himmel finden und weisen”. Diese göttliche Gewähr ist nie widerrufen und dieser unendliche Willkomm nie vorenthalten worden.

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