Wer sich für eine komplizierte menschliche Persönlichkeit mit guten und schlechten Zügen, mit Vorteilen und Unzulänglichkeiten hält, kann vom Leben im allgemeinen, von sich und von anderen leicht enttäuscht werden. Er mag das Verlangen haben, seine unbefriedigende Mentalität zu ändern, aber er weiß nicht wie. Eine Entdeckung hat er jedoch bereits gemacht, nämlich, daß das Verfolgen rein zeitlicher Ziele unbedingt zu Enttäuschung führt, da sie seinem nach Ausdruck verlangenden höheren Wesen zuwider laufen.
In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 234) schreibt Mrs. Eddy: „Die gegenwärtigen Gesetzbücher menschlicher Systeme enttäuschen den müden Sucher nach einer göttlichen Theologie, welche der rechten Erziehung des menschlichen Gedankens angemessen ist”. Die rechte Erziehung, die von Kind auf und während des ganzen menschlichen Lebens erforderlich ist, ist Erziehung im Verständnis des Wesens Gottes, der unendlichen Liebe, und unseres eigenen Wesens als Gottes Kundwerdung. Die Christliche Wissenschaft segnet die Menschheit, indem sie ihr gerade diese wahre Erziehung bietet. Gehorsam gegen Gottes wohltätige Gesetze macht dem Mißerfolg ein Ende; denn diese Gesetze sehen unendliches Gelingen für alle ohne Ausnahme vor.
Indem die Christliche Wissenschaft Gott als das allwirkende Gemüt enthüllt, führt sie das menschliche Denken heraus aus Verzicht und Ergebung in rechte Erwartung hinein, aus Gleichgültigkeit in Wachsamkeit, aus Krankheit in Gesundheit, aus Zweifel in Verständnis, aus Enttäuschung in Befriedigung hinein. Wie könnte dem Zeugen des göttlichen Gemüts Enttäuschung oder Unzulänglichkeit auferlegt sein, wenn doch diese verneinenden Irrtümer dem Gemüt unbekannt sind? Unseres Führerin schreibt auf Seit 11 ihrer Botschaft an Die Mutterkirche für das Jahr 1902: „Unser himmlischer Vater hat nicht bestimmt, daß die Sterblichen, die ein besseres Land suchen, von ungünstigen Umständen umhergestoßen, der Sünde, der Krankheit und dem Tode unvermeidlich ausgesetzt, wie enttäuschte Wanderer am Gestade der Zeit dahinziehen sollen”.
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