Mit großer Freude möchte ich meine Dankbarkeit aussprechen für die Hilfe, die ich durch die Christliche Wissenschaft empfangen habe. Obwohl ich sie erst kurze Zeit kenne, ist sie mir schon ein wahrer Segen gewesen.
Seit meiner Schulzeit quälte mich ein unsagbares Furchtgefühl, und später hielt mich Schwermut gefangen. Diese Übel waren meine ständigen Begleiter. Oft fürchtete ich mich so sehr, daß ich am ganzen Körper zitterte, und es gab Tage, wo ich vom Morgen bis zum Abend weinte und alles nur von der schwärzesten Seite ansah. Wenn ich allein zu Hause war, schloß ich mich immer ein, und wenn es dunkel wurde, getraute ich mich nicht mehr aus dem Hause; ja, ich wagte nicht einmal mehr auf den Speicher oder in den Keller zu gehen. Wenn mein Mann abends noch einmal ausgehen mußte, sah ich unter die Betten und in den Schrank, ehe ich zu Bett ging. Dann stellte ich einen Stuhl oder einen Nachttisch an die verschlossene Tür und glaubte so besser schlafen zu können; aber es war nicht der Fall. Ost hatte ich so böse Träume, daß ich ruckartig auffuhr und mich von Dieben und Einbrechern bedroht glaubte. So saß ich oft stundenlang im Bett und begann beim geringsten Geräusch zu zittern und wagte kaum zu atmen. Anstatt dann am Morgen frisch und munter zu sein, war ich müde und niedergedrückt.
Aber „wenn die Not am größten, ist Gottes Hilfe am nächsten”. Dieser Spruch hat sich auch an mir erfüllt. Damals befaßte sich meine Mutter schon mit der Christlichen Wissenschaft. Sie erzählte mir davon und gab mir das Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit von Mrs. Eddy und einige Herolde mit wunderbaren Heilungszeugnissen. Diese machten einen tiefen Eindruck auf mich, und ich fühlte, daß dies auch für mich der Weg sei, frei zu werden. Ich dachte mir, Gott wird nicht nur die einen Menschen heilen und die anderen leiden lassen. Als ich zum erstenmal einen Gottesdienst besuchte und wir das Lied sangen: „Kommt her Bekümmerte, wo ihr auch schmachtet”, worin es am Ende heißt: „Es gibt kein Leid, das Liebe nicht heilt”, da wurde es mir auf einmal viel leichter, und ein tiefer Friede erfüllte mich. Einige Tage später besuchte ich einen Ausüber, der mich liebevoll unterwies und mir klar machte, daß das wirkliche Leben nicht materiell sondern geistig ist, und daß das, woran ich zu leiden glaubte, nur eine falsche Annahme war. Ich ließ mich dann behandeln, und durch Lesen im Lehrbuch gewann ich ein immer besseres Verständnis der Wahrheit, ein Verständnis, das mich erkennen ließ, daß Gott, die Liebe, regiert. Als ich auf Seite 410 des Lehrbuchs die Stelle aus der Bibel las: „Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die völlige Liebe treibet die Furcht aus”, erkannte ich die Unwirklichkeit der falschen Annahme. Die Behandlung wurde fortgesetzt, und die Furcht und die Schwermut verschwanden, und gleichzeitig hörten auch Schmerzen im Rücken und im Blinddarm auf. Durch die treue Hilfe des Ausübers fand ich das Licht, und mein Zustand besserte sich so schnell, daß ich bald geheilt war.
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