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Unser vollkommener Helfer

[Besonders für die Jugend geschrieben]

Aus der Juli 1937-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es ist wichtig, daß wir als Vorbereitung auf unser tätiges Dienen in der Christlichen Wissenschaft jeden Sonntag in die Sonntagsschule gehen; und es ist auch wichtig, daß wir jeden Tag zu einem Sabbat machen, indem wir dem Beten und der richtigen Lösung aller unserer menschlichen Probleme, so geringfügig sie auch scheinen mögen, Zeit widmen.

Der fleischliche Sinn versucht uns zu mesmerisieren, daß wir Gottes Hilfe nur bei den großen Problemen oder Notlagen brauchen, während es doch Tatsache ist, daß vollständige Unterordnung unseres menschlichen Willens unter den göttlichen der Weg zu geistigem Fortschritt ist. Christus Jesus sagte: „Ich kann nichts von mir selber tun. Wie ich höre, so richte ich, und mein Gericht ist recht; denn ich suche nicht meinen Willen, sondern des Vaters Willen, der mich gesandt hat”. Die für unser geistiges Wachstum nötigen Änderungen in unserem Denken sind die Folge dieses wissenschaftlichen Suchens nach der Wahrheit. Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit (S. 167): „Nur wenn man sich absolut auf die Wahrheit verläßt, kann einem die wissenschaftlich heilende Kraft zur Wirklichkeit werden”. Wenn wir also zur Lösung aller unserer Probleme Gott suchen, Ihm vertrauen und uns auf Ihn verlassen, können wir die Heilkraft der Wahrheit völlig verwirklichen.

Ist es nicht töricht, uns im Großen wie im Kleinen auf uns selber zu verlassen, wenn wir doch wissen, daß Gott die Allmacht ist, und daß wir selber überhaupt keine Macht haben, selbst wenn das sterbliche Gemüt uns glauben lassen möchte, daß wir sehr wichtig seien? Dieses Gefühl der Überheblichkeit ist die Tür zu allerlei falschen Annahmen wie Eigendünkel, Herrschsucht, Eigensinn und anderen unwahren und unschönen Eigenschaften, welche junge Leute, die für sich selber zu denken beginnen, manchmal bekunden. Nun ist dieses selbständige Denken eine wunderbare Gabe; denn alle sollten ihre Erlösung in Übereinstimmung mit den Lehren des Meisters selber ausarbeiten. Es kommt nicht darauf an, welcher Art das Problem sein mag; es gibt immer eine rechte Lösung. Schulprobleme können befriedigend gelöst werden, ob sie das Lernen oder den Umgang betreffen. Gott ist nicht bloß dann zu suchen, wenn unser leiblicher Zustand unharmonisch ist, sondern auf jeder Stufe unserer Entwicklung; und in jeder Lage, in die wir geraten, ist von geistigen Eigenschaften Gebrauch zu machen.

In einer Sonntagsschule sprach einmal der Lehrer vor Beginn des Unterrichts mit einem der Knaben. Der Junge erwähnte, daß er sich am nächsten Tage an einem Tenniswettspiel für seine Schule beteiligen werde. Der Lehrer fragte ihn, ob er nicht denke, daß dies eine wunderbare Gelegenheit für ihn sei, seine Religion zu beweisen. Offen und ehrlich fragte er: „Wie kann Gott mir helfen, wenn ich Tennis spiele”? Da das Thema der Lektion im christlich-wissenschaftlichen Vierteljahrsheft „Gott die einzige Ursache und der einzige Schöpfer” war, schien es angebracht, die Frage an die anderen Schüler zu richten. Zuerst waren auch sie im Zweifel darüber, wie denn das Verständnis Gottes sie zu besseren Tennisspielern machen könnte. Aber im Verlauf der Besprechung der Lektion wurden sie darauf aufmerksam gemacht, daß Tatkraft, Ausdauer, Gleichgewicht und Urteilskraft nicht materielle sondern geistige Eigenschaften sind, und daß wir uns umso weniger auf unser menschliches Selbst verlassen, je mehr wir von Gott wissen. Von unserem menschlichen Selbst loskommen, bedeutet also größere Fähigkeiten, die das Verständnis zur Folge hat, daß wir die Eigenschaften des Gemüts widerspiegeln, was das Wesentliche bei wahrem Erfolg ist. Allmählich wurde es der Klasse klar, daß es eine praktische Frage war; und auf einmal erklärte der Knabe, der sie aufgeworfen hatte, freudig: „Ich werde mich nicht nur beim Spiel morgen auf Gott verlassen, sondern ich werde überhaupt nichts mehr tun, ohne das eine vollkommene Gemüt um Rat zu fragen”!

Da nun sein wahrer Beweggrund war, die Eigenschaften auszudrücken, die ihm nach göttlichem Recht gehörten, konnte das Spiel nur einen glücklichen und erfolgreichen Verlauf nehmen. Am nächsten Sonntag berichtete er freudig, daß es ihm gelungen sei, Furcht, Mißtrauen, Wettbewerbs- und andere Gedanken auszutreiben, die ihn gehindert hätten, die Stimme des Gemüts zu hören. Andere in der Klasse bestätigten ebenfalls, daß sie eine nutzbringendere und glücklichere Woche erlebt hatten, weil auch sie sich bemüht hatten, zu wissen, daß sie eins mit Gott sind und Seine Eigenschaften widerspiegeln bei allem, was sie tun, sei es beim Lösen von Rechenaufgaben, beim Unterricht im Englischen oder bei irgend einer andern Schularbeit. Die Klasse beschloß, getreulich im Sinne der Worte des Apostels Paulus: „In dem Wort der Wahrheit, in der Kraft Gottes, durch Waffen der Gerechtigkeit zur Rechten und zur Linken” zu arbeiten. Welch wunderbare Welt es doch ist, wenn wir uns an das Prinzip halten, wenn wir uns bei allem, was wir tun, von Gott führen lassen!

Ist jemand Teilhaber mit anderen, so berät er alle an ihn herantretenden Aufgaben mit ihnen. In Gott haben wir einen vollkommenen Verbündeten, wie der Sonntagsschüler so klar erkannte; denn wir arbeiten mit dem vollkommenen Prinzip des Weltalls. Und wir lernen Prinzip und Idee —„einen vollkommenen Gott und einen vollkommenen Menschen — als Basis des Gedankens und der Demonstration” verstehen (Wissenschaft und Gesundheit, S. 259). So lösen wir die an uns herantretenden Probleme nicht durch menschliche Willenskraft sondern in Übereinstimmung mit dem Gesetz des göttlichen Prinzips. Wir sehen sie als Gelegenheiten zum Beweisen der Grundtatsache der Christlichen Wissenschaft (desgl., S. 228): „Es gibt keine von Gott getrennte Macht. Allmacht besitzt Allgewalt, und irgendeine andere Macht anerkennen heißt Gott die Ehre versagen”.

Es ist ein wunderbares Vorrecht, ein Schüler der christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule zu sein; aber wir dürfen nicht vergessen, daß wir auch die Verantwortung haben, so zu leben, daß alle, mit denen wir in Berührung kommen, wissen wollen, warum alles, was wir tun, harmonisch ist. Dann bietet sich die wunderbare Gelegenheit, ihnen von der Christlichen Wissenschaft und von dem heilenden Einfluß auf unser Leben zu erzählen, den das Arbeiten in Übereinstimmung mit Gott, dem göttlichen Prinzip, ausübt, dessen Weisheit und Leitung allmächtig, allwissend und allgegenwärtig sind.

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