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„Die Kraft des unendlichen Lebens”

Aus der Juni 1938-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Worte der Überschrift dieses Leitartikels finden wir im Briefe an die Hebräer (K. 7, 16), dessen Verfasser sie auf Christus Jesus anwandte. Sie beziehen sich vor allem auf den todlosen, ewigen Christus, die Wahrheit, die Jesus lehrte und bewies, und die Gott, den Geist, das göttliche Gemüt, als das einzige Leben offenbarte.

Die Sterblichen glauben an ein von Gott getrenntes Leben, das einen Anfang und ein Ende hat, Sie glauben, daß das Leben in die Materie trete und sie verlasse; daß es zu einer gewissen Zeit einen Anfang nahm und daher einmal ein Ende nehmen werde. Mit der Todesfurcht latent im Denken werden die Sterblichen geboren und fristen sie ihr irdisches Leben. Diese Furcht wird oft nicht erkannt; sie kann aber durch Umstände jederzeit bewußt und tätig werden. Die Bibel spricht von denen, „so durch Furcht des Todes im ganzen Leben Knechte sein mußten”. Mit dem Verstreichen der Jahre kann die chronische Todesfurcht leicht akut werden. Wie beruhigend es daher ist, über „die Kraft des unendlichen Lebens” nachzudenken!

Die Grundtatsachen des Lebens, das Gott ist, sind Selbstexistenz, ewiges Sein, Unzerstörbarkeit. Der von Gott, seinem göttlichen Prinzip, geschaffene und erhaltene Mensch drückt in alle Ewigkeit die Eigenschaft Unsterblichkeit aus. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 81): „Der Mensch als das Gleichnis Gottes, wie ihn die Wissenschaft enthüllt, kann nicht umhin, unsterblich zu sein”. Und sie fährt in demselben Abschnitt fort: „In der Wissenschaft hängt die Unsterblichkeit des Menschen von der Gottes, des Guten, ab und folgt als die notwendige Folge der Unsterblichkeit des Guten”.

Aus Vorstehendem ersieht man, daß der Mensch in Gottes Gleichnis keine andere Wahl hat als zu leben, und zwar auf ewig zu leben. Das Leben ist für den Menschen eine Sache bindender Pflicht, nicht freier Wahl. Er steht ewig unter dem Gesetz des Lebens und kann daher nie einem sogenannten Gesetz des Todes untertan sein. Nichts ist gewisser als die Präexistenz des geistigen Menschen, d.h. daß er war, ehe es eine sterbliche Annahme von Leben in der Materie gab. Und Präexistenz bedingt Koexistenz — Einssein — mit dem ewigen Leben. Mrs. Eddy schreibt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 266): „Der Mensch ist todlos, ist geistig. Er ist über Sünde oder Schwachheit erhaben. Er schreitet nicht über die Grenzen der Zeit in die unermeßliche Ewigkeit des Lebens, sondern er besteht zugleich mit Gott und dem Universum”.

Christus Jesus sagte nicht nur: „Ehe denn Abraham ward, bin ich”, sondern auch: „Ich und der Vater sind eins”. Und er tat die „Kraft des unendlichen Lebens” in seinem Auferstehungsbeweis dar. Trotz Haß und Mißverständnis, trotz sogenannter materieller Gesetze konnte Jesus durch den Christus, die Wahrheit, die Fortdauer des Daseins beweisen. Er bewies nicht nur, daß das Leben ewig ist, sondern sein Verständnis dieser Tatsache befähigte ihn auch, die normale Tätigkeit des sogenannten körperlichen Leibes wiederherzustellen. Nach seiner Auferstehung sagte er zu seinen Jüngern: „Sehet meine Hände und meine Füße: ich bin’s selber. Fühlet mich an und sehet; denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr sehet, daß ich habe”. Und bis zur Himmelfahrt hatte Jesus weiterhin einen, wie es schien, materiellen Körper.

Außer dem einzig dastehenden Beispiel Jesu und den Schriften unserer Führerin haben wir nichts Bestimmtes, womit wir Behauptungen über das sogenannte Hiernach begründen könnten. Vieles, was über diesen Gegenstand gesagt wird, kann zweifellos nur Mutmaßung sein. Von einer Erfahrung, die wir selber nicht gemacht haben, können wir nur theoretisch sprechen. Es scheint jedoch vernunftgemäß zu schließen, daß alle, die durch „das finstere Tal” gegangen sind, die Versicherung gewinnen, daß sie nicht gestorben sind, daß das Dasein für sie nicht aufgehört hat. Und unsere Führerin sagt uns (Wissenschaft und Gesundheit, S. 251): „In der Illusion des Todes erwachen die Sterblichen zu der Erkenntnis von zwei Tatsachen: erstens, daß sie nicht tot sind; zweitens, daß sie nur die Pforten einer neuen Annahme durchschritten haben”.

Nur dem falschen, materiellen Sinn scheint die Erfahrung, die Tod genannt wird, wirklich. Vom Standpunkte des Geistes aus besteht so etwas nicht und kam nie vor. Das Zeugnis der materiellen Sinne ist immer durch und durch falsch. Die materiellen Sinne haben noch nie über etwas und am allerwenigsten über den Menschen und das Weltall, wie sie im Geist bestehen, ein wahres Zeugnis abgelegt und können es nie. Nur das sogenannte sterbliche Gemüt glaubt, daß der Mensch sterblich sei, und daß sein Dasein zeitlich und endlich sei. Das göttliche Gemüt kennt den Menschen als seinen Ausdruck, als seine unendliche, ewige, unzerstörbare Idee oder Offenbarwerdung, seinem Prinzip ganz genau gleich und daher unsterblich, unveränderlich und auf ewig von der sterblichen Annahme Endlichkeit und Sterblichkeit unberührt. Diese Versicherungen, die die Lehren der Christlichen Wissenschaft uns geben, sind von unaussprechlichem Wert für die Zerstörung der Todesfurcht sowie dafür, daß die Menschen hier und jetzt die praktischen Ergebnisse erleben, die aus einer wenn auch nur geringen Erkenntnis „der Kraft des unendlichen Lebens” hervorgehen.

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