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Wechsel und Beständigkeit

Aus der Juni 1938-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein oberflächlicher Beobachter der Weltlage dürfte die Zeichen dieser Zeit beklagenswert finden. Er könnte sogar mit Jesaja erklären: „Das Recht ist zurückgewichen und Gerechtigkeit fern getreten; denn die Wahrheit fällt auf der Gasse, und Recht kann nicht einhergehen, und die Wahrheit ist dahin”. Nach dem äußeren Augenschein grünt der Lorbeerbaum, während der Ölzweig des Friedens nicht zu sehen ist. Dies ist zum Teil der Tatsache zuzuschreiben, daß ein Teil der Menschheit Religion für altmodisch hält und versucht, sie durch Atheismus zu ersetzen. Aber die Macht des Guten außer acht lassen, bietet keinen Schutz gegen das Böse. Mary Baker Eddy schreibt in „Miscellaneous Writings” (S. 268): „Weltreiche stürzen aus Mangel an sittlicher Stärke. Nur das Recht ist unwiderstehlich, dauernd, ewig”.

In der ganzen Welt sind Christliche Wissenschafter in stets wachsender Zahl am Werk, in aller Ruhe, vereint, die Irrtümer Krankheit, häßliche Veranlagungen, Unmäßigkeit, Familienzerwürfnisse, Armut, Leid durch die Kraft Gottes, des göttlichen Gemüts, zu vernichten. In neuem Lichte erscheinen die in der Bibel enthaltenen unsterblichen und anwendbaren Wahrheiten durch Mrs. Eddys Hauptwerk „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”.

Eine eingehendere Prüfung der Weltfragen enthüllt die Tatsache, daß trotz offenkundigem Wechsel und Aufruhr die in der Christlichen Wissenschaft betonte Macht und Beständigkeit intelligenten Denkens im menschlichen Bewußtsein dämmert, und daß nicht nur einzelne, sondern auch Völker in die Einheit des Guten hineingezogen werden. Der oft verwirrte Blick der Menschen wendet sich langsam von der Vorstellung von vielen Gemütern ab und der wissenschaftlichen Erkenntnis des einen Gemüts zu, dessen Macht das latente Böse zur endgültigen Zerstörung an die Oberfläche bringt. Es tritt ein mächtiger Zusammenhalt in Erscheinung, wodurch die unwirklichen Zustände Wechsel und Zwiespalt der Beständigkeit und Einigkeit weichen werden. Die nicht zu unterdrückende Entschlossenheit der Menschheit, einen Weg zur Aufrichtung des Friedens unter den Völkern zu finden, läßt den Einfluß des göttlichen Gemüts und seiner Kraft, rechtes Gericht und rechte Regierung in die menschlichen Angelegenheiten zu bringen, erkennen.

„Die Sterblichen, die am Gestade der Zeit die Christliche Wissenschaft verstehen lernen und das Gelernte leben, machen raschen Übergang zum Himmel,— der Angelpunkt, um den sich alle Umwälzungen in der Natur, im bürgerlichen oder religiösen Leben, jene die Dienerin dieser, vollzogen haben,— vom Wechsel zur Beständigkeit, vom Unreinen zum Reinen, von Flauheit zur Nüchternheit, von Übertreibungen zur Mäßigkeit” (Miscellaneous Writings, S. 205, 206). Die Unteilbarkeit des Guten hält alles zusammen, was im Bewußtsein der Menschen und Völker gut ist, und diese Einigkeit des Guten bildet die einzige Grundlage für verständnisvolles Zusammenwirken. Die Unkräuter Groll, Mißtrauen, Wiedervergeltung, Habgier und vor allem Furcht scheinen immer noch üppig zu wuchern; aber sie können das Wachstum des Weizens — die Entfaltung der Geistigkeit im menschlichen Bewußtsein — nicht aufhalten. Der nüchterne Rat des Meisterchristen ist heute angebracht. Den Knechten, die fragten, ob sie das Unkraut sammeln sollten, wurde geantwortet: „Nein! auf daß ihr nicht zugleich den Weizen mit ausraufet, so ihr das Unkraut ausjatet”. Das Unkraut und der Weizen sollten miteinander wachsen „bis zu der Ernte”. Mrs. Eddy erklärt diese Stelle in dem Gleichnis mit den Worten (Wissenschaft und Gesundheit, S. 300): „Dann trennt die Wissenschaft den Weizen vom Unkraut durch die Vergegenwärtigung der Tatsache, daß Gott immer gegenwärtig ist, und daß der Mensch das göttliche Gleichnis widerspiegelt”.

Seiner Auslegung der „Ernte” fügte Jesus hinzu: „Die Schnitter sind die Engel”. Engel sind nach der Auslegung der Christlichen Wissenschaft keine sagenhaften, launenhaften Gespenster. Es sind konkrete Gedanken des göttlichen Gemüts, die den Menschen die Kraft der Wahrheit offenbaren und den Weg weisen, auf dem alle, die für die Verbesserung der Weltlage arbeiten, lernen werden, sich von der Weisheit des göttlichen Gemüts regieren und leiten zu lassen, so daß sie zusammenwirken, anstatt gegeneinander arbeiten. Die Christliche Wissenschaft entwickelt in ihren Schülern Geistigkeit, und größere Geistigkeit vernichtet die bösen Einflüsse, die die Menschen entzweien. In dem Maße, wie wahres Zeugen zunimmt, verschwindet falsches Zeugen.

Die besonders heute in die Augen fallenden mentalen Konflikte sind ermutigende Zeichen der Zeit, vorausgesetzt, daß wir über sie hinaus auf den unvermeidlichen Sieg des göttlichen Gemüts blicken, indem wir unser Denken lieber zu dem Weizen erheben, als es hinab auf das Unkraut richten. Der Offenbarer sah die Ausrottung falschen Denkens durch rechtes Denken voraus. In sinnbildlicher Sprache sagte er: „Michael und seine Engel stritten mit dem Drachen; und der Drache stritt und seine Engel, und siegten nicht, auch ward ihre Stätte nicht mehr gefunden im Himmel”. Anerkennung des einen vollkommenen Gemüts bringt widerstreitende menschliche Ansichten zum Schweigen und entzieht dem Glauben an viele unvollkommene Gemüter den Boden, kurz, geistiges Verständnis gibt den Grundton an für gegenseitiges Verständnis.

Die Christliche Wissenschaft weist unerschütterlich auf die Tatsache hin, daß die göttliche Wahrheit keinen Wechsel und das Böse keine Beständigkeit kennt. Durch sein in wahrem Denken und wahrem Leben angewandtes wissenschaftliches Verständnis Gottes und des Menschen beschleunigt jeder treue und auf das allgemeine Wohl bedachte Christliche Wissenschafter das Kommen des Tages, wo die Vision unserer Führerin in Erfüllung gehen wird (Wissenschaft und Gesundheit, S. 565): „Die Verkörperung der geistigen Idee hatte eine kurze Geschichte in dem Erdenleben unseres Meisters, aber, seines Königreichs wird kein Ende sein‘, denn Christus, die Idee Gottes, wird schließlich alle Nationen und Völker — gebieterisch, absolut, endgültig — mit der göttlichen Wissenschaft regieren”.

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