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„Die Liebe allein regiert den Menschen”

Aus der Juli 1938-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Auf Seite 40 im Handbuch Der Mutterkirche schreibt dessen Verfasserin Mary Baker Eddy: „In der Wissenschaft regiert allein die göttliche Liebe den Menschen”. Der wirkliche Mensch, der geistige Mensch, wird also nie von menschlichen Leidenschaften wie Zorn, Haß, Groll, Rache, Eifersucht, Neid oder Furcht regiert, geleitet, beeinflußt oder beherrscht. Der Mensch, Gottes vollkommenes Gleichnis, wird nie auch nur vorübergehend von irgend welchen lieblosen und unschönen Zügen, Kennzeichen oder Annahmen des menschlichen Gemüts regiert, die das Denken und daher das Handeln der Sterblichen oft zu beherrschen scheinen. Die Kenntnis dieser Tatsache hilft einem beweisen, daß man selbst in der menschlichen Erfahrung in sehr hohem Grade gegen diese bösen Einflüsse gefeit sein kann.

Laßt uns Furcht und Haß betrachten — verwandte Übel, die oft Hand in Hand gehen. Furcht kann im Bewußtsein dessen nicht bleiben, der erkennt, daß die göttliche Liebe den Menschen regiert, und daß er in seinem wirklichen Sein nichts anderes ist als Gottes vollkommener Ausdruck oder Widerspiegelung. „Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die völlige Liebe treibt die Furcht aus”, sagt der Apostel Johannes. Mit andern Worten, die Erkenntnis, daß die Liebe, die einzige schöpferische und regierende Macht, frei von aller Furcht ist, treibt den Glauben, daß Furcht wirklich oder gegenwärtig sei, aus dem menschlichen Bewußtsein aus. Haß mit seinem bösen Gefolge von Groll, Rache und Wiedervergeltung weicht dem geistigen Verständnis, daß die Liebe den Menschen vollständig und allezeit regiert, und daß Haß im Reiche der Wirklichkeit keinen Platz hat. Mrs. Eddy schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 454): „Menschlicher Haß hat keine gesetzmäßige Vollmacht und kein Reich. Die Liebe thront”.

Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß die Liebe und die Wahrheit im absoluten Sinne ein und dasselbe sind. Da nun in Wahrheit die „Liebe allein den Menschen regiert”, muß es auch Tatsache sein, daß der Mensch in Gottes Gleichnis von der Wahrheit regiert wird. Aus diesem Grunde ist es klar, daß der Mensch nie durch Hinterlist, Unehrlichkeit, Unaufrichtigkeit oder eine andere ähnliche An nähme des sterblichen Gemüts beherrscht wird oder je beherrscht wurde — Annahmen, die die Handlungen derer so oft zu beeinflussen scheinen, die noch nicht völlig erkennen, daß die unumschränkte, unveränderliche Wahrheit oder das göttliche Prinzip die einzige regierende Macht ist. Da die Schüler der Christlichen Wissenschaft dies als Tatsache erkannt haben, befreien sie sich allmählich von der Annahme, daß selbst in der menschlichen Erfahrung irgend welche Notwendigkeit oder Entschuldigung für Unehrlichkeit oder Täuschung vorliege. Mit fortschreitendem Verständnis in der Christlichen Wissenschaft sehen sie auch klarer, daß sie nicht verführt werden können, eine Lüge der materiellen Sinne über sich selber oder ihre Mitmenschen als wirklich anzunehmen. Ferner lernen sie verstehen, daß die Wahrheit über den Menschen und das Weltall nicht durch die materiellen Sinne wahrgenommen werden kann, weil die Dinge Gottes „geistlich gerichtet” werden, wie Paulus sagt.

Da die „göttliche Liebe allein den Menschen regiert”, und da die Liebe und das Leben sinnverwandt sind, so kann der Mensch, der wirkliche Mensch, der vom Leben regiert wird, nicht dem Tode unterworfen sein und ist es auch nicht. Der Mensch wird auch nicht bewußt oder unbewußt, unmittelbar oder mittelbar von den Dingen beherrscht, die menschlich gesprochen zum Tode zu führen scheinen, nämlich Sünde, Krankheit, Unfall und Unheil. Dieses Verständnis, daß das Leben die einzige regierende Macht im geistigen Weltall ist, befreit die Christlichen Wissenschafter Schritt für Schritt vom Glauben an den Tod und von der Todesfurcht. Sie beginnen zu sehen, daß der Tod weder vorteilhaft, notwendig noch unvermeidlich ist. Sie beginnen zu sehen — vielleicht vorläufig unklar, aber mit zunehmender Klarheit — daß in Wirklichkeit noch nie jemand starb, daß das wirkliche Bewußtsein nie bewußtlos war. Sie lernen in vollerem Maße die wunderbar aufklärenden Worte des Apostels Paulus schätzen: „Fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede”. Und sie können besser verstehen, was Jesus meinte, als er sagte: „Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen”.

Ein anderer sinnverwandter Ausdruck für Liebe ist nach den Lehren der Christlichen Wissenschaft Geist. Da die „Liebe allein den Menschen regiert”, ist es also klar, daß der Mensch, Gottes Bild, nicht von etwas, was nicht geistig ist, regiert, geleitet oder beherrscht werden kann. Die Materie — das Gegenteil des Geistes — ist nicht geistig. Daher wird der Mensch nicht jetzt und wurde er nie von der Materie oder von einem sogenannten materiellen Gesetz regiert. Der Mensch, der geistige Mensch, wird nicht von biologischen, anatomischen, physiologischen oder medizinischen Annahmen des sterblichen Gemüts beherrscht. Die als Gesetz sich verkleidende allgemeine Übereinstimmung ärztlicher Ansicht beeinflußt die Gesundheit des geistigen Menschen nicht, noch hat sie irgend welche Wirkung aus seinen wirklichen Stand als Sohn Gottes. Der Mensch wird nur von dem unveränderlichen geistigen Gesetz, dem Gesetz Gottes, regiert, das allezeit das Gesetz des Lebens und der Gesundheit ist. Die Christlichen Wissenschafter wenden diese göttliche Tatsache in ihrer gegenwärtigen Erfahrung an und beweisen dadurch in hohem Grade, daß sie gegen den vermeintlichen Einfluß und die Gewalt sogenannter materieller Gesetze gefeit sind. Ihr Erfolg steht im Verhältnis zu ihrer Erkenntnis, daß der Geist, die Liebe, die einzige regierende Macht, der einzige wirkliche Gesetzgeber ist.

„In der Wissenschaft regiert allein die göttliche Liebe den Menschen”, und die göttliche Liebe ist das Gemüt. Daher wird der Mensch von nichts anderem und nichts geringerem als dem göttlichen Gemüt, der Intelligenz, die das Weltall schafft und regiert, beherrscht oder geleitet. Die Regierung des Gemüts ist allerhaben, und es gibt nur ein Gemüt; daher wird der Mensch von der sterblichen Annahme, daß es viele Gemüter gebe, nicht beeinflußt oder berührt. Der wirkliche Mensch, der einzige Mensch, wird jetzt und immerdar von der einen unendlichen, allgegenwärtigen göttlichen Intelligenz, die Gott, das unendlich Gute ist, unmittelbar regiert und beherrscht. Aus diesem Grunde ist der Mensch keinem Einfluß, keiner Regierung oder Herrschaft des sterblichen Gemüts unterworfen, noch steht er unter der Gewalt irgend einer der abergläubischen oder unwissenden Annahmen dieses sogenannten Gemüts. Da die Christlichen Wissenschafter verstehen, daß dies Tatsache ist, beweisen sie mit zunehmendem Erfolg ihre Fähigkeit, sich über die Ebene des Aberglaubens und der Unwissenheit zu erheben, und sie können daher die Regierung des göttlichen Gemüts in ihrer täglichen Erfahrung völliger erkennen, anerkennen und beweisen. Unsere geliebte Führerin schreibt in Wissenschaft und Gesundheit (S. 427): „Das unsterbliche Gemüt, das alles regiert, muß im sogenannten physischen Reich sowohl wie im geistigen als allerhaben anerkannt werden”.

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