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Kirchenmitgliedschaft

Aus der Juli 1938-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Man begegnet sehr oft Christlichen Wissenschaftern, die geneigt sind, Kirchenprobleme oder Schwierigkeiten als normal und unvermeidlich anzusehen. Dies mag der Fall zu sein scheinen, wenn man das Dasein lediglich von einem materiellen oder menschlichen Gesichtspunkt aus betrachtet. Wenn diese Haltung nicht durch das Verständnis der Wahrheit vom einzelnen überwunden wird, kann der Irrtum ernstere Formen annehmen. Ein Gedankenzustand, der geneigt ist, ein Problem für natürlich zu halten, trägt weder zu dessen Lösung noch zur Ab Wendung anderer unharmonischer Erfahrungen bei, sondern macht einen unwissentlich zum Werkzeug für ihre Verlängerung.

Überdies sollte der ernste Schüler der Christlichen Wissenschaft nie vergessen, daß er „sich in den Dienst der Verminderung des Bösen gestellt hat” (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, S. 450). Dies geschieht auf wissenschaftliche Art nur durch Anerkennung „eines vollkommenen Gottes und eines vollkommenen Menschen als Grundlage des Gedankens und der Demonstration (Wissenschaft und Gesundheit, S. 259); und dies schließt den Beweis der vollkommenen Idee Kirche in sich.

Beim Heilen der Gebrechen und Schwächen, die sich als kranken Körper behaupten wollen, haben die Christlichen Wissenschafter in zahllosen Fällen die Vollkommenheit des Menschen mit sehr erfreulichen Ergebnissen verwirklicht. Warum dieses Verfahren nicht entschiedener auch auf das Beseitigen der Hindernisse anwenden, die den harmonischen Fortschritt einer Kirchenorganisation aufhalten?

Laßt uns beim Gebrauch des Wortes Kirche stets an die göttliche Idee denken, die die Kirche in Wirklichkeit ist: „Der Bau der Wahrheit und Liebe; alles, was auf dem göttlichen Prinzip beruht und von ihm ausgeht” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 583). Die im zweiten Abschnitt dieser Bestimmung des Begriffs „Kirche” erwähnte Einrichtung kann, obwohl sie für die Menschheit eine sehr wichtige Hilfe ist, nicht als die geistige Idee der Kirchen angesehen werden.

In der Christlichen Wissenschaft sind wir uns voll bewußt, daß ein Patient nicht geheilt werden kann, wenn wir über ihn als menschliches Wesen denken. Nur wenn wir den falschen Begriff vom Menschen aufgeben und durch die wahre Idee ersetzen, stimmen wir mit dem Wirken des Gesetzes Gottes zur Herbeiführung einer Heilung überein. Beim Lösen von Kirchenproblemen ist es unbedingt notwendig, dasselbe Verfahren anzuwenden und zwar beharrlicher, als es gewöhnlich geschieht. Solange man an die Kirche gewohnheitsmäßig bloß als menschliche Organisation denkt, wird sie weiter die Mängel ausweisen, die allen menschlichen Begriffen anhaften. Wenn wir die Kirche in ihrem göttlichen und unendlichen Wesen erfassen lernen und keine materielle Vorstellung von ihr an unserem Bewußtsein vorbeiziehen lassen, müssen in unserer Kirchenorganisation unbedingt bessere Zustände in Erscheinung treten.

Der Christus, die Wahrheit, ist die einzige Kraft, wodurch wir die Nichtsheit falscher Annahmen zeigen können, da die Wahrheit nicht im geringsten an falschen Annahmen teilnimmt. Die allharmonische Wahrheit ist das Dasein und der Daseinsgrund des Menschen. Laßt uns daher Kirchenorganisationsprobleme nicht als natürlich und unausbleiblich ansehen noch sie als etwas für unsern Fortschritt Notwendiges mental nähren!

Indem wir uns zu erhabeneren geistigen Höhen erheben (die immer dort zu finden sind, wo wir gerade sind), erlangen wir den wahren Begriff von allem. So sehen wir die Dinge, wie sie göttlich sind, als Wahrheiten, die in jeder Hinsicht vollkommen sind. Diese Vergeistigung des Denkens bedeutet mehr Einfachheit, größere Tüchtigkeit und eine stärkere Liebe in unserer Bewegung. Sie hat auch weniger Abhängigkeit von menschlicher Werbetätigkeit zur Folge und beschleunigt das Erwachen der Welt zu der erlösenden Wahrheit.

Halten wir die tatsächliche Wahrheit betreffs unserer Kirchentätigkeiten mit unverminderter Natürlichkeit und Leichtigkeit aufrecht, so finden wir, daß unsere Geschäftssitzungen nur vorteilhaft beeinflußt werden. Wer während einer Kirchensitzung an dem Begriff Mensch als göttliche Idee festhält, glaubt nicht, daß er von einem andern Mitglied gekränkt oder unrecht behandelt wird. Er erkennt augenblicklich, daß sein wirkliches Selbst in keiner Weise von irrigen Annahmen berührt werden kann. Der Ausdruck des Gemüts, der Mensch, ist ebenso unverletzt und unangreifbar wie sein göttliches Prinzip.

Sich von einem menschlichen Begriff von sich, von seiner Kirche, von allem trennen und sich gleichzeitig mit dem Geistigen, dem Liebenden, dem Lebenden, dem Göttlichen, dem Dauernden als wesenseins erkennen, bedeutet, daß wir durch die siegreiche Kirche den Tempel Gottes, der der Mensch göttlich schon ist, nicht nur finden, sondern auch in ihn hineingehen. Der Apostel Paulus schreibt (1. Kor. 3, 17): „Der Tempel Gottes ist heilig,— der seid ihr”.


In unseren menschlichen Beziehungen, wie die Christliche Wissenschaft sie entwickelt, finden wir, daß es nicht notwendig ist, im weltlichen Sinne berühmt zu sein. Es ist nicht notwendig, an weltlichen Gütern reich zu sein. Aber unter Gottes Gesetz ist es notwendig, freundlich, rücksichtsvoll, mildtätig zu sein und einander zu lieben. Wenn wir so „am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit trachten”, wird solches alles — Vornehmheit des Charakters, der Reichtum der Liebe und die Schönheit der Heiligkeit — unserem Leben zufallen.—.

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