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Wirkungsvolles Leben

Aus der Oktober 1939-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wie mächtig doch die Botschaft gewesen ist, die die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften so manchem kranken, entmutigten Sterblichen gebracht haben! Viele sind durch sie zum erstenmal darauf aufmerksam geworden, daß es ein Verständnis Gottes und des Menschen gibt, das so mächtig und wahr ist, daß es ihnen den wahren Sinn der Fähigkeit, der Fülle, der Gesundheit und der Freudigkeit enthüllt.

Wenn die Botschaft, die die Christliche Wissenschaft empfänglichen Herzen bringt, angenommen wird, ist ihre Offenbarung „wie wenn ein Löwe brüllt” (engl. Bibel), und sie wirkt umwälzend und erneuernd auf das menschliche Denken und Leben. Ihre Wahrheiten sind laut genug, die Mißklänge der Sünde, der Verwirrung und der Krankheit zu übertönen. Und diese für das sterbliche Gemüt so erschreckende Botschaft wiederholt die Lehre Christi Jesu, von dessen Worten Mrs. Eddy schreibt (Miscellaneous Writings, S. 99): „Sie leben immer noch und sprechen morgen lauter als heute”.

Wenn auch die Welt vorerst noch nicht immer auf unsere Worte hört, so beobachtet sie doch, was für ein Leben wir Christliche Wissenschafter führen. Wenn es auch scheint, daß sie unsere Lehre noch nicht immer wünscht, so wünscht sie doch unsern intelligenten und liebevollen Dienst; und sie gibt im allgemeinen die Schönheit, die Wirksamkeit und den heilenden Einfluß eines selbstlosen, hilfreichen Lebens zu. Das in Übereinstimmung mit den Lehren der Christlichen Wissenschaft gelebte bescheidenste, stillste Leben spricht in der Tat laut.

Wenn ein Wissenschafter das wissenschaftliche Christentum beweist, zieht sein ruhiges Gottvertrauen, seine Furchtlosigkeit, seine Weigerung, sich nachteilig über seinen Nächsten zu äußern, seine zunehmende Harmonie und sein auffallendes Überwinden jeder Art Begrenzung schließlich die Aufmerksamkeit anderer auf sich, die wissen wollen, was sein Leben so anders macht. Das Leben eines treuen Christlichen Wissenschafters wird also gewiß auffallen, so demütig und liebevoll es auch gelebt wird. Gerade diese Eigenschaften sprechen so laut, daß sie nicht unbeachtet bleiben können.

In einer Gesellschaft von Leuten, die sich eifrig über Krankheit, Krankheitsanzeichen, Operationen und dgl. unterhalten, fällt das einfache Schweigen dessen auf, der entschlossen ist, von der Materie weg- und auf den Geist, vom Bösen weg- und auf das Gute hinzusehen. In schwierigen Lagen, in Zeiten der Furcht fühlt man über der Verwirrung die Gelassenheit und Ruhe dessen, der weiß, daß Gott das einzige wirkliche Leben und die einzige wirkliche Gegenwart ist. Bei Unfällen oder Epidemien gewährt die Gewißheit, daß das Gute die einzige Macht ist, Gleichgewicht und Schutz. Diese geistig mentalen Zustände sprechen laut und oft ohne Worte von einer anderen Denkungsart, von weiser, ruhiger und unerschütterlicher Hoffnung, von Liebe und sanftmütiger Freundlichkeit, von einer dem sterblichen Denken unerklärlichen Stärke.

Eine Ermahnung in den Sprüchen Salomos gibt die sichere Anweisung für ein schönes und wirkungsvolles Leben: „Behüte dein Herz mit allem Fleiß; denn daraus geht das Leben”. Aus deinem Herzen, deinem Bewußtsein, deinem Denken gehen die Wege — das Ziel, das Ergebnis — deines Lebens. Nicht aus Umständen, nicht aus der Umgebung, nicht daraus, was jemand anders über dich und deine Leistungen denkt oder nicht denkt, sondern aus deinem eigenen Denken ergibt sich dein Leben mit seinem Maß von Freude für dich und von Dienst für die Menschen.

Nichts ist für uns so wichtig wie die Beschaffenheit unseres Denkens. Ist das Denken kleinlich, beschäftigt es sich mit persönlicher Verdammung und Tadel? Beruhen die Entscheidungen in Kirchen-, Volks- oder persönlichen Angelegenheiten auf persönlichem Gefallen und Mißfallen? Dann ist unser tägliches Leben in seiner Nützlichkeit sicher begrenzt und ermangelt der Größe, der Gelassenheit, des Friedens und des Vollbringens; denn aus dem Herzen „geht das Leben”.

Der begrenzte, selbstische Denker sieht seine Erfahrung enger, seinen Dienst für die Welt null und nichtig werden, da das sterbliche Selbst der Mittelpunkt seiner kleinen Welt wird. Ebenso gewiß wird der selbstlose, gottesfürchtige und wahrhaft gehorsame Christliche Wissenschafter als Ergebnis seiner Aufrichtigkeit und Freudigkeit finden, daß sich in seiner Erfahrung Hilfsbereitschaft, Freudigkeit, unbegrenzte Liebe und ein fortschreitender Beweis des Guten entfalten. Aus dem Bewußtsein der unbegrenzten Kraft Gottes kommt Heilung; aus der Erkenntnis des Einsseins des Menschen mit Gott kommt Stärke, Frieden und Vollbringen; aus der bewußten Widerspiegelung der Seele kommt glänzender Erfolg, erbarmende Weisheit und Liebe, ein weiterer geistiger Horizont und ein reicheres Leben.

Je gewohnheitsmäßiger wir den Irrtum zum Schweigen bringen und auf die Stimme der Wahrheit horchen, desto stärker wird diese Stimme für uns, und desto schwächer und seltener werden die Einflüsterungen des Bösen. „Die Wissenschaft spricht, wenn die Sinne schweigen” (Miscellaneous Writings, S. 100). Diese Stimme der Wahrheit kann uns nicht erreichen, wenn wir nicht horchen; sie kann uns nicht führen, wenn wir ihr nicht gehorchen; sie kann uns nicht heilen, wenn wir uns nicht an sie halten. Aber sie erneuert uns, sobald wir sie uns wirklich zunutze machen. Die Wahrheit ist das Gemüt, das Prinzip, Gott. Die Wahrheit ist gegenwärtig, unendlich, ewig. Sie kann nicht gestört oder vernichtet, aufgehalten oder gehindert, mißachtet oder zum Schweigen gebracht werden. Ihre befreiende Botschaft wird schließlich die ganze Menschheit erreichen, und durch sie wird die Menschheit erlöst werden.

Trotz der heutigen großen Verwirrung in der Welt hegen Denker zweifellos mehr brüderliche Liebe, mehr Sehnsucht nach Frieden und forschen aufrichtiger nach Gott als je zuvor. Angesichts dieser ermutigenden Zeichen können wir Christliche Wissenschafter mit den Worten aus „Miscellaneous Writings” (S. 277) vertrauensvoll sagen: „Die Wahrheit spricht lauter, klarer und gebieterischer als je”, und ihre Stimme ist beredt, mächtig und anziehend.

Der Wissenschafter sollte bald erkennen, daß er die Christliche Wissenschaft nicht angenommen hat, nur um etwas zu haben, woran er sich wenden kann, wenn er krank ist und Heilung braucht, oder was er in anderen Notlagen anwenden kann. Er hat sich an Gott und die eine unbedingte, unwandelbare Wissenschaft gewandt, die Gott als die einzige Macht und Wirklichkeit enthüllt. Er betrachtet es als Vorrecht und erkennt die Notwendigkeit, täglich seinen Glauben an die Wirklichkeit der Materie und der Sünde zu überwinden, stündlich nach der Erkenntnis und dem Beweis zu trachten, daß der Geist und die Schöpfung des Geistes die einzigen Tatsachen sind.

Dies bedeutet beständiges, tägliches Überwinden alles dessen, woraus der Sterbliche besteht. Es bedeutet Aufgeben des Selbst und der Sünde und Beweisen der Gerechtigkeit. Es bedeutet jenseits der vermeintlichen Vergnügen und Mißvergnügen der Sinne und über ihnen leben. Es bedeutet in Übereinstimmung mit den Lehren des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy leben.

Wollen wir haben, daß unser Leben laut zu der Welt von dem Verständnis spreche, das uns die Christliche Wissenschaft von dem Geist und von unserer gottverliehenen Fähigkeit, das heilende Licht und die Liebe des Geistes zu kennen, gibt, so müssen wir mit dem Verstreichen der Jahre immer tätiger, nicht weniger tätig werden — wir dürfen unsere Begeisterung nicht verlieren, sondern müssen mehr erlangen; wir dürfen in unseren Bemühungen nicht nachlassen, sondern müssen sie erhöhen, damit das Wachstum interessanter, gründlicher, gleichmäßiger und beständiger werde. Bei diesem Vorgang werden wir finden, daß es hilfreich ist, zu erkennen, daß Gott widerspiegeln natürlich, normal, ruhevoll, ohne Anstrengung oder Spannung ist.

Daß die Christliche Wissenschaft leben unser Leben auffallend macht, legt dem gewissenhaften Anhänger eine hohe Verpflichtung auf. Er hat das Vorrecht und die Pflicht, das eine Gemüt widerzuspiegeln, das das Denken der Welt zur Gerechtigkeit führt, und so zu leben, daß „unser Amt nicht verlästert werde”. Auf niemand könnten die Worte des Apostels Paulus: „Unser keiner lebt sich selber”, wahrhafter angewandt werden als auf die Christlichen Wissenschafter. Daher muß der Anhänger der christlich-wissenschaftlichen Bewegung diese geliebte Bewegung und ihr überaus wichtiges Gedeihen stets über seine persönlichen Angelegenheiten stellen und sie in erster Linie in Betracht ziehen. So leben, daß jeder Tag die Achtung der Welt vor der Christlichen Wissenschaft erhöht, sie fester überzeugt, daß nicht nur Gesundheit und Fülle, sondern auch Ehrlichkeit, Redlichkeit, Reinheit, Geistigkeit und Freundlichkeit vom christlich-wissenschaftlichen Leben unzertrennlich sind, heißt als treuer Christlicher Wissenschafter leben.

Der wirkliche Mensch lebt, indem er das Leben ausdrückt, weiß, indem er das Gemüt widerspiegelt, handelt, indem er dem Prinzip gehorcht. Und der Christliche Wissenschafter, der sein Leben diese großen Tatsachen des wahren Seins in liebevoller Demut und mit strahlender Freude verkündigen läßt, lebt ein wirkungsvolles Leben und segnet unermeßlich.

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